Hackerangriffe, Tracking, Spionage – solchen Gefahren sind vor allem Großunternehmen ausgesetzt. So denken zumindest viele. Doch das ist ein Irrtum: Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden immer häufiger das Ziel von Cyberkriminellen. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) hilft, solche Angriffe zu verhindern. Doch was steckt eigentlich hinter virtueller Vernetzung für Firmen via VPN? Welche Vorteile bietet es und worauf gilt es zu achten?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein VPN (Virtual Private Network)?
- So funktioniert ein VPN
- Diese Arten von VPNs gibt es
- Die verschiedenen VPN-Verschlüsselungsprotokolle
- Vor- und Nachteile von Virtual Private Networks
- Wie sicher sind VPNs?
- So finden Sie das richtige VPN für Ihr Unternehmen
- VPN im Überblick
- Häufig gestellte Fragen
Von Unterbrechungen im Unternehmensbetrieb über die aufwändige Rekonstruktion gestohlener Daten bis zu finanziellen Einbußen und Reputationsschäden: Gelangen Ihre Kunden- und Firmendaten in die falschen Hände, kann das für Ihre Firma schwerwiegende Folgen haben. Nicht ohne Grund empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022 dringend den Einsatz einer verschlüsselten VPN-Umgebung. Mit einem VPN machen Sie Ihren Datenverkehr sicherer und flexibler. Beschäftigte können so von überall auf Firmendaten zugreifen, ohne den unbefugten Zugriff Dritter. Entscheidend ist jedoch unter anderem die Wahl des richtigen Anbieters und der richtigen Lösung.
Was ist ein VPN (Virtual Private Network)?
Sie leiten ein kleineres oder mittleres Unternehmen (KMU)? Dann ist die Investition in ein VPN eine Sicherheitsmaßnahme, die Sie auch mit überschaubaren Mitteln zeitnah realisieren können. Einfach gesagt stellt so ein virtuelles privates Netzwerk einen sicheren Tunnel zwischen zwei Geräten her. Ähnlich einer SSL- oder TLS-Verbindung nutzt ein VPN Authentifizierungs- und Verschlüsselungsfunktionen. Das VPN verschlüsselt also die Identität der Geräte sowie ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Gleiches gilt für den Datenaustausch zwischen den Geräten.
Die Gründe für den Einsatz eines VPN sind dabei vielfältig: Kriminelle haben es auf mehr als nur ihre Firmendaten wie Marken-, Patent- und Technologiedokumentationen abgesehen. Auf der Liste der Risiken, die bei durchbrochener Cybersecurity für Unternehmen eintreten können, stehen unter anderem:
Identitätsdiebstahl und -missbrauch
Datenfälschung
Datenveränderung
Abfangen und Ausspähen von Daten
Phishing, etwa im Bereich Onlinebanking
Lahmlegen von Webseiten
digitale Erpressung
Im Unternehmensalltag werden VPNs häufig genutzt, um die (mobilen) Endgeräte der Beschäftigten mit dem Unternehmensnetzwerk zu verbinden. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich so verschlüsselt und authentifiziert von unterwegs oder aus dem Homeoffice mit dem Firmennetzwerk verbinden. Ob E-Mail-Programm, Abteilungsordner oder Intranet: Mit einem Firmen-VPN kann Ihre Belegschaft von extern auf alle Dienste zugreifen, die sie auch vor Ort im Büro benutzt. Auch die direkte Kommunikation zwischen einzelnen Netzwerkteilnehmern und die Verbindung zwischen ganzen Standorten Ihres Unternehmens lässt sich mithilfe von VPN-Lösungen absichern.
So funktioniert ein VPN
Moderne VPN-Softwareprodukte sind für die Installation auf IT-Infrastrukturen mit bis zu 100.000 und mehr Client-Rechnern ausgelegt. Für die Einrichtung der Software im Firmennetzwerk werden eine vertrauenswürdige Stelle (meist diejenige, die geschützt werden soll, also die Firmenumgebung an der Zentrale) sowie die Adressen der VPN-Gegenstellen benötigt. Die vertrauenswürdige Stelle lässt sich nun ein sogenanntes CA-Zertifikat ausstellen. Hierdurch wird von unabhängiger Seite bestätigt, dass die beantragende Stelle diejenige ist, für die sie sich ausgibt – eine Art fälschungssichere, digitale Visitenkarte.
Die Abkürzung CA steht dabei für „Certificate Authority“. Ausgebende Zertifizierungsstellen hierfür sind beispielsweise die Organisationen IdenTrust, DigiCert oder GlobalSign. In Deutschland ist es möglich, derartige Zertifikate auch über die Bundesnetzagentur zu erhalten.
Eine aufwändige Einzelkonfiguration für die späteren Nutzerinnen und Nutzer des VPNs ist nicht zwingend notwendig. Die Authentifizierung erfolgt häufig durch entsprechende Mechanismen und Programme bei der Windows-Anmeldung oder per Log-in mithilfe von PKI-Chipkarten (diese enthalten einen Authentifizierungsschlüssel) oder Smartcards (eine Art elektronischer Ausweis). Diese physisch unterstützten Mechanismen sind besonders sicher, da sie ohne die betreffenden Karten kein Log-in zulassen. Sie setzen allerdings spezielle Lesegeräte voraus und das Risiko eines Kartenverlusts ist nicht unerheblich.
Diese Arten von VPNs gibt es
Die Einsatzgebiete Ihres Firmen-VPN beschränken sich nicht nur auf die Verschlüsselung der Firmenkommunikation, einschließlich der Firmendaten. Vor allem Unternehmen im B2B-Segment können auf verschiedene Art und Weise von einem Business-VPN profitieren. Ein Überblick.
Site-to-Site-VPN: Sichere Verbindung zwischen Standorten
Mit einem Site-to-Site-VPN können Sie sämtliche Niederlassungen Ihres Unternehmens miteinander verbinden. Dafür verbinden sich mehrere lokale Netzwerke mittels lokaler VPN-Router an den jeweiligen Unternehmensstandorten über das Internet zu einem virtuellen Großnetz. Sämtliche Mitarbeitende können so von jedem Standort auf das Firmennetzwerk zugreifen und verschlüsselt miteinander kommunizieren.
End-to-Site-VPN/Remote-Access-VPN: Sichere Einwahl in das Unternehmensnetzwerk
Diese Art von VPN ist der typische Anwendungsfall, wenn es um mobiles Arbeiten von unterwegs aus und mit Zugriff auf das interne Firmennetzwerk geht. Mit einem End-to-Site-VPN können sich Ihre Kolleginnen und Kollegen bei Kundenbesuchen verschlüsselt über das WLAN des Kunden in das eigene Firmen-VPN einloggen und auf firmeninterne Dateien zugreifen.
End-to-End-VPN: Sichere Verbindung zwischen zwei Netzwerkteilnehmern
Ein End-to-End-VPN ist der einfachste denkbare Fall eines Site-to-Site-VPN. Damit können Ihre Beschäftigten im Homeoffice auf einzelne Rechner im Büro zugreifen. Zum Beispiel auf den Rechner oder das Tablet, an dem sie üblicherweise im Büro arbeiten.