Obstkisten und Wasserzähler – global vernetzt dank IoT-Roaming

Weltweite IoT-Projekte kommen erst durch ein effektives IoT-Roaming so richtig ans Laufen. Dafür braucht es zuverlässige Netze und internationale Partnerschaften.

Winterzeit ist Orangenzeit, denn von November bis März ist Haupterntezeit in den Anbaugebieten in Südeuropa. 2020 hat Deutschland laut Statistischem Bundesamt eine halbe Million Tonnen der beliebten Vitaminbomben importiert, drei Viertel davon aus Spanien. Orangen sind allerdings nicht nur gesund, sondern auch leicht verderblich. Ware also, die einer durchgehenden Kontrolle vom Baum bis ins Supermarktregal bedarf.

In der Praxis heißt das zum Beispiel: Bevor sich der Lkw mit den Orangen aus dem Anbaugebiet Valencia auf den Weg ins deutsche Distributionszentrum in Frankfurt macht, rüstet der Exporteur den Kühlcontainer für die Überwachung mit einem IoT-Tracker aus. Das mit Sensoren und einem Funkmodul bestückte Gerät misst kontinuierlich die Temperatur der Fracht und schickt diese Information inklusive der Position in regelmäßigen Abständen per Mobilfunk in die Cloud. So sind Absender und Empfänger stets auf dem Laufenden und können zeitnah umdisponieren, sollte die Kühlkette unterbrochen werden oder der Lkw im Stau stecken bleiben.

IOT-ROAMING FÜR DURCHGEHENDE WARENÜBERWACHUNG

Damit die Mobilfunkverbindung auf dem gesamten Landweg über internationale Grenzen hinweg zuverlässig bestehen bleibt, ist das Funkmodul auf Roaming angewiesen. Die Technik bewirkt, dass sich die SIM-Karte im IoT-Tracker nach dem Grenzübergang nahe der französischen Gemeinde Le Perthus ins dortige und anschließend, nach der Überquerung des Rheins, automatisch ins deutsche Mobilfunknetz einwählt. Nur so lassen sich Position und Zustand der Ware auf dem Transportweg kontinuierlich überwachen.

Immer mehr internationale Mobilfunkanbieter schließen hierfür gegenseitige Roaming-Abkommen ab, die ihren Kunden beispielsweise ein durchgängiges Surferlebnis in ganz Europa ermöglichen – oder eben eine unterbrechungsfreie IoT-Verbindung.

Mobilfunk-Roaming für IoT-Anwendungen bedient vor allem zwei Szenarien:

  • Wenn IoT-Geräte wie etwa Trackingmodule an Containern, Paletten oder Paketen im Lkw und Zug Grenzen überqueren und
  • wenn Hersteller Geräte mit SIM-Karten ausrüsten und diese international vertreiben.

Bleibt noch die Wahl der passenden Funktechnologie. Sie lässt sich meist auf eine Frage herunterbrechen: Wie viele Daten sollen wie häufig versendet werden?

LTE-M FÜR DIE TRANSPARENTE LIEFERKETTE

Beispiel Güterverfolgung während des Transports: Über GPS-Tracking lassen sich Waren durch ganz Europa verfolgen. Die entsprechenden Module können verschiedene Sensoren enthalten. Ein Schocksensor registriert zum Beispiel, wenn die Palette vom Gabelstapler fällt. Ein Temperatursensor misst, ob die Ware auf dem Lieferweg den optimalen Temperaturbereich verlässt, weil die Kühlung ausgefallen ist. Auch wenn diese gesammelten Informationen nur einmal am Tag ans Logistikunternehmen gefunkt werden, kommt dennoch ein gewisses Datenvolumen zusammen. Hier eignet sich LTE-M für die Datenübertragung beim Tracking. Der vergleichsweise neue Mobilfunkstandard bietet ausreichend Bandbreite für mittelgroße Datenmengen, kostengünstige Hardware für den Masseneinsatz sowie genügend Batterielaufzeit für lange Transportwege. Dank Roaming ist LTE-M bereits heute über Ländergrenzen hinweg nutzbar und liefert deshalb vor allem für Logistiker die so wichtige volle Mobilität.

NB-IOT FÜR KLEINSTE DATENPAKETE

Beispiel Verbrauchsmessung an einem Wasserzähler: Hier ist NarrowBand IoT (NB-IoT) die Technologie der Wahl. Der ebenfalls noch junge Mobilfunkstandard ist in seiner Funktionalität genau darauf reduziert, kleine Datenmengen in relativ großen Zeitabständen zu versenden. Die vergleichsweise simpel aufgebauten NB-IoT-Module arbeiten daher so stromsparend, dass sie über Jahre mit einer handelsüblichen Batterie betrieben werden können. Das wiederum bedeutet: Das Funkmodul benötigt keine externe Stromversorgung. Und dank Roaming sind die Module international einsetzbar.

HIDROCONTA: RESSOURCEN SPAREN MIT INTELLIGENTER VERNETZUNG

Das spanische Unternehmen Hidroconta etwa, Spezialist für Wasserverbrauchsmessung, vertreibt seine vernetzten Geräte in Europa, Nordafrika, Mittel- und Südamerika. Dank eingebautem NB-IoT-Kommunikationsmodul mit einer Embedded SIM der Telekom fungieren die Durchflussmesser des Unternehmens als intelligente Wasserzähler. Das Modul sendet die aufgezeichneten Volumina des Zählers in die Cloud, um sie für den Benutzer auf einer Webplattform oder in einer App transparent anzuzeigen. Kunden von Hidroconta können die Daten analysieren und die wertvolle Ressource Wasser effizienter managen – wichtig zum Beispiel für die Orangenplantagen in der Provinz Murcia, Spaniens größtem Bio-Anbaugebiet. Agrarunternehmen können individuelle Bewässerungszeiten festlegen und die Wasserzufuhr aus der Ferne regulieren. Das spart zudem Zeit und Arbeitseinsätze. Dank des weltweiten IoT-Roaming-Netzes der Telekom kann Hidroconta seine Geräte dabei ortsunabhängig einsetzen.

PININFARINA: IOT AUF DER ÜBERHOLSPUR

IoT-Roaming ist für Kunden der Telekom natürlich auch in den 4G- und 5G-Netzen möglich. So wie beim Battista: Der Luxussportwagen der Münchner Automobilschmiede Automobili Pininfarina ist die neue Referenz unter den Elektro-Hypercars. 1.900 PS, von 0 auf 100 in unter 2 Sekunden und 350 km/h Spitze – das sind die beeindruckenden Kennzahlen des Boliden. Dieser Performance soll auch die Konnektivität in nichts nachstehen, denn das in Italien gebaute Modell ist voll vernetzt: Der Battista ist dank einer fest eingebauten, roamingfähigen eSIM der Telekom in mehr als 50 Ländern weltweit via Mobilfunk mit dem Internet verbunden. Automobili Pininfarina verwaltet die Verbindungen für die Fahrzeuge in allen Ländern über ein zentrales IoT-Portal der Telekom. Der Hersteller kann über den Internetzugang des Battista umfangreiche Fahrzeug- und Telemetriedaten in Echtzeit abrufen und auswerten, Fehler aus der Ferne diagnostizieren und Software-Updates over-the-air auf das Auto aufspielen. Die zuverlässige Konnektivität ermöglicht Infotainment-Angebote wie etwa Routenplanung in Echtzeit – Hinweise auf freie Ladesäulen inklusive.

Quelle: https://iot.telekom.com/de/blog/global-vernetzt-dank-iot-roaming