In vielen Städten und Regionen schreitet der Glasfaser-Ausbau voran. Dennoch kann es sein, dass es noch dauert, bis Sie in den Genuss der Internet-Anbindung der Zukunft kommen. Bis dahin müssen Sie sich entscheiden, welche der verfügbaren Technologien besser zu Ihren Ansprüchen.
Geschwindigkeit
Der schnellste derzeit verfügbare DSL-Standard ist VDSL2. Das „V“ steht wie oben erwähnt für „Very High Speed“ und ist die Basis aktueller Vodafone-Internet-Anschlüsse via DSL. Mit den
Vodafone Business DSL-Tarifen für Geschäftskunden erreichen Sie in Kombination mit VDSL Vectoring eine Übertragungsrate von maximal 250 Megabit pro Sekunde im Download (theoretisch sogar 400 Megabit pro Sekunde), also beim Herunterladen von Dateien oder beim Streaming. Im Upload, also beim Hochladen von Daten ins Internet, sind es 40 Megabit pro Sekunde. Dieser Tarif eignet sich für die meisten Anwendungen und in der Regel auch für den gleichzeitigen Betrieb von vielen Internet-Arbeitsplätzen.
Mit den
Kabel-Tarifen von Vodafone erreichen Sie dank
DOCSIS 3.1 bis zu 1.000 Megabit (1 Gigabit) pro Sekunde im Download. Hier wären technisch sogar bis zu 10 Gigabit pro Sekunde drin, die aber derzeit nicht vermarktet werden. Auch der Upload profitiert von der Kabeltechnik: Bis zu 50 Megabit pro Sekunde sind darüber erreichbar – in der Theorie wären bis zu weitere 10 Gigabit pro Sekunde bei Full-Duplex-DOCSIS möglich. Damit lohnt sich ein Kabelanschluss besonders für Unternehmen mit vielen Mitarbeiter:innen, die hohe Bandbreiten brauchen.
Unser Tipp: Wenn Sie sich für einen Highspeed-Anschluss entscheiden und viele Geräte bei Ihnen im Büro auch untereinander oder mit einem On-Premises-Server zusammenarbeiten, sollten Sie einen Router mit Wi-Fi 7 in Erwägung ziehen. Der neue
WLAN-Standardunterstützt deutlich höhere Datenraten, beispielsweise 600 bis 1.200 Megabit pro Sekunde im 5-Gigahertz-Netz. Zum Vergleich: Bei Wi-Fi 5 sind es nur 215 bis 860 Megabit pro Sekunde. Sofern Sie neben Server-Hardware weiterhin auch stationäre Geräte betreiben, lohnt trotz aller Fortschritte beim Thema WLAN auch weiterhin eine klassische
Ethernet-Verkabelung. Über diese können Sie dann auch
Internet-Telefonie nutzen.
Verfügbarkeit
DSL ist die am weitesten verbreitete Anschlussart in Deutschland. Laut Statista ist für rund 98 Prozent der deutschen Haushalte DSL prinzipiell verfügbar (Stand: Juni 2024). Aus diesem Grund bekommen Sie bei nahezu jedem Internet-Anbieter DSL-Tarife angeboten. Gerade in ländlicheren Regionen ist DSL oftmals alternativlos, da die anderen Techniken Glasfaser und Kabel dort oft nicht vollständig ausgebaut sind.
Dagegen können nur rund 63 Prozent aller deutschen Haushalte auf einen Kabelanschluss für Internet zurückgreifen. Bei Glasfaser sind es mittlerweile rund 35 Prozent. In den kommenden Jahren dürfte vor allem die Anzahl der Glasfaser-Anschlüsse steigen. 2018 gab es nur etwa 1,1 Millionen Glasfaser-Anschlüsse, bis 2023 stieg die Zahl bereits auf 4,3 Millionen.
Zum Vergleich: Im selben Zeitraum fiel die Zahl der genutzten DSL-Anschlüsse von 25 auf 24,3 Millionen, während die Zahl der Kabelanschlüsse von 8 auf 8,6 Millionen anstieg, aber mittlerweile stagniert.
Tarifoptionen und Hardware
Bei Vodafone bekommen Sie DSL- und Kabel-Internet mit oder ohne Telefonanschluss. Das spart Ihnen gegebenenfalls einen Teil der monatlichen Gebühren – speziell dann, wenn Sie beispielsweise komplett auf
IP-Telefonie setzen. DSL-Telefonie über die üblichen Internet-Tarife unterstützt dabei bis zu zwei gleichzeitige Sprachkanäle. Dabei handelt es sich um zwei Telefonleitungen, sodass Sie unabhängig voneinander zwei Gespräche gleichzeitig führen können. Ein passender Router ist für die Laufzeit des
DSL-Tarifs inkludiert.
Zum Vergleich finden Sie in der unten stehenden Tabelle die verfügbaren Geschwindigkeiten bei Vodafone
Kabeltarifen. Ist ein Telefonanschluss inkludiert, sind bis zu vier Sprachkanäle gleichzeitig möglich. Nur bei 100 Megabit pro Sekunde können sie lediglich zwei Sprachkanäle nutzen. Zudem bekommen Sie auf Wunsch eine FRITZ!Box zum Tarif hinzu.
Beide Anschlussarten unterscheiden sich kaum in der Anzahl der Komponenten, sondern vielmehr in der Art der Hardware. Die notwendigen
Ethernet– und andere Kabel liegen neuen Routern und Modems meist bei. Sollte Ihr Router jedoch weit von anderen Geräten entfernt stehen, brauchen Sie möglicherweise längere Kabel oder weitere Hardware wie Repeater.
Typische Störfaktoren und passende Abhilfe
Eine gewisse Störfestigkeit erreichen Kupferkabel für DSL-Anschlüsse dadurch, dass die Adern ineinander verdreht sind. Dieses sogenannte Verseilen des Kabels sorgt ähnlich wie bei Ethernet-Kabeln dafür, dass sich mögliche Störeinflüsse von außen (sowohl elektrischer als auch magnetischer Art) nicht so leicht im Kabel auswirken können. Auch das sogenannte Übersprechen zwischen mehreren eng aneinanderliegenden Kabeladern mehrerer Kund:innen lässt sich auf diese Weise verhindern.
Koaxialkabel, die beim Kabel-Internet zum Einsatz kommen, sind technisch deutlich besser abgeschirmt. Sie können deshalb deutlich länger als DSL-Kabel sein, ohne mit Störeinflüssen zu kämpfen.
Allerdings haben Kabelanschlüsse den Nachteil, dass die verfügbare Geschwindigkeit schwanken kann. Das passiert beispielsweise, wenn mehrere Mitarbeiter:innen im selben Firmengebäude über dasselbe Kabel große Datenmengen herunterladen. Kommt es zu einem derart hohen Datenaufkommen, macht sich das dann bei allen Anschlüssen bemerkbar, da es meist keine separaten Leitungen in die einzelnen Einheiten gibt. Vielmehr hängen sozusagen alle „am selben Strang“.
Bei DSL-Anschlüssen gibt es dieses Problem nicht, da jede Gewerbeeinheit normalerweise einen eigenen Anschluss an das Telefonnetz, also bis zur nächsten Verteilstation, hat. Hier ist eher die Leitungslänge insgesamt der begrenzende Faktor.
DSL oder Kabel? Konkrete Anwendungsfälle
Generell ist DSL besser verfügbar als Internet per Kabel. Dagegen punktet Kabel mit höheren Download-Geschwindigkeiten. Haben Sie die Wahl zwischen beiden Anschlüssen, kommt es darauf an, wofür Sie Ihren Internet-Zugang konkret benötigen.
DSL eignet sich besser für Sie …
Kabel eignet sich besser für Sie …
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wenn sich nur wenige Teilnehmer:innen einen einzigen Anschluss teilen.
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wenn Sie sehr hohe Download-Geschwindigkeiten und niedrige Latenzzeiten benötigen.
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wenn Sie Internet, Telefon und TV aus einer Hand bzw. am selben Anschluss benötigen.
Die Alternativen: Internet via Glasfaser, LTE, 5G und MPLS/SD-WAN
Unter Umständen steht Ihnen am Standort Ihres Unternehmens oder Ihrer Niederlassung weder schnelles DSL noch Kabel-Internet zur Verfügung. Vielleicht suchen Sie aber auch nach einer zukunftsfähigen Lösung, die Sie von den Grenzen der beiden bisherigen Technologien befreit.
Es gibt für spezielle Anforderungen und Anwendungen weitere Optionen für schnelle und zuverlässige Internet-Verbindungen. Diese sind unter anderem:
Vodafone investiert fortlaufend in den Netzausbau und das Zusammenwachsen der verschiedenen Technologien, um allen Kund:innen die bestmögliche Technologie zugänglich zu machen. Wir unterstützen Sie gern bei Ihrem Einstieg ins Kabel-Internet oder andere Anschlussarten.
Was ist besser: DSL oder Kabel?
Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Es kommt darauf an, ob Sie überhaupt die freie Wahl zwischen einem DSL- und einem Kabelanschluss haben. Ist dies der Fall – und kommt
Glasfaser als zukunftsgerichtete Alternative noch nicht infrage –, sind die Anforderungen entscheidend, die Sie an Ihre Internet-Verbindung stellen.
Sowohl DSL- als auch Kabel-Internet haben Vor- und Nachteile. Sie eignen sich für fast alle gängigen Anforderungen, besonders in Kombination mit Glasfaser im Backbone. Während DSL eine Art physikalische Datensicherheit durch eigene Leitungen bis zur Vermittlungsstelle herstellt, punktet Kabel-Internet mit schneller, volldigitaler Einrichtung und sehr hohen Download-Geschwindigkeiten. Gerade in Kombination mit dem leistungsstarken Glasfaser-Backbone von Vodafone ist diese Übertragungstechnologie derzeit wohl die beste Datenverbindung, sofern sie am Wunschstandort verfügbar ist.
Übrigens: An vielen Orten in Deutschland ist das mobile Datennetz gut ausgebaut und bietet schnelles, leistungsstarkes Internet. Wo kein physischer Anschluss möglich ist, kann also auch mobiles Internet eine praktikable Alternative sein.
Größere Unternehmen mit mehreren Standorten sollten weitere Dinge bedenken. Wie Sie die beste
Standortvernetzung für Ihr Unternehmen planen, erfahren Sie im verlinkten Ratgeber.
DSL oder Kabel: Das Wichtigste in Kürze
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Kabel- und DSL-Anschlüsse unterscheiden sich durch ihre Anschlussart. Kabel-Internet läuft über die Koaxialkabel eines Fernsehanschlusses, während DSL-Anschlüsse die Kupferkabel der Telefonleitung nutzen.
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Kabel-Internet ist in der Regel schneller und stabiler als DSL. Allerdings ist DSL im Vergleich zu Kabel flächendeckend verfügbar.
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DSL eignet sich besser, wenn viele Nutzer:innen gleichzeitig auf das Internet zugreifen. Bei Kabel-Internet kann es in diesem Fall zu Geschwindigkeitseinbußen kommen.
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Kabel-Internet ist durch die höheren Geschwindigkeiten zukunftssicherer als DSL. Beide Techniken dürften aber in den nächsten Jahrzehnten von Glasfaser abgelöst werden, das noch einmal deutlich höhere Übertragungsraten ermöglicht.
Quelle:
https://www.vodafone.de/business/blog/dsl-kabel-unterschied-96124/