Colocation – auch Server- oder Data-Center-Housing genannt – bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre IT-Hardware auszulagern, indem Sie Einheiten in Rechenzentren mieten. Dabei sparen Sie Kosten für den Bau eigener Anlagen und profitieren von höchsten Sicherheitsstandards. Was Sie von Colocation erwarten können und wie es sich von Cloud-Services unterscheidet.
Was ist Colocation?
Colocation – auch Server- oder Data-Housing genannt – beschreibt die Anmietung von Räumlichkeiten im Rechenzentrum eines Anbieters. Benötigen Sie Platz für Ihre Server und weitere IT-Hardware, ist Colocation eine geeignete Option. Die Anmietung von Rechenzentrumsflächen umfasst je nach Anbieter meist auch weitere Services, die sich auf Netzwerkkomponenten, IT-Sicherheitsmaßnahmen, Kühlkomponenten für Ihre Server und weiteres beziehen.
Das bieten Colocation-Standorte
Anmietbare Rechenzentrumsflächen bieten Ihnen in erster Linie die Möglichkeit, Ihre Hardware unterzubringen – also Schaltschränke, Kabelrinnen, Regale und Ständer (sogenannte Racks), damit Sie Ihre Server und andere Hardware im Colocation-Center installieren können. Doch genügend Platz allein ist bei Server-Housing nicht ausreichend – schließlich möchten Sie Ihre ausgelagerte Hardware schützen.
Colocation-Standorte verfügen neben Platz in der Regel über weitere wichtige Eigenschaften:
- Notstrom: Je nach Anbieter verfügen die Colocation-Rechenzentren über diverse Backup-Energiesysteme bestehend aus Backup-Generatoren, Batteriesystemen oder unterbrechungsfreier Stromversorgung.
- Sicherheit: Colocation-Zentren sind in der Regel auf Zuverlässigkeit und Sicherheit geprüft. Die meisten bieten höchste physische Sicherheit durch biometrischen Zugangskontrollen, durchgängige Kameraüberwachung und qualifiziertes Sicherheitspersonal.
- Kühlung: Damit die Hardware nicht heiß läuft, sind Colocation-Anlagen mit Kühlsystemen in Form von Lüftungs- und Klimasystemen sowie mit weiteren Kühlungskonfigurationen ausgestattet (etwa Zentrifugalkühler, Kühltürme oder Wasserkreislaufpumpen).
- Technischer Support: Einige Provider bieten zudem technischen Support an – z. B., dass sich Netzwerkarchitekten und Bereitstellungstechniker vor Ort um das Hardware-Management kümmern.
- Compliance-Konformität: Mit entsprechend ausgestatteten Colocation-Zentren und je nach Anbieter hält auch Ihr Unternehmen wichtige gesetzliche Regelungen und Gesetze ein. Etwa ESG-Vorgaben (Environmental, Social, Governance) in Bezug auf nachhaltige Energiequellen und Normen gemäß Energiefinanzierungsgesetz (EnfG).
Vorteile von Colocation
Neben Platzeinsparung im eigenen Firmengebäude bietet Ihnen Server-Housing weitere Vorteile, vor allem:
- Kosteneinsparung: Wenn Sie Ihre IT-Hardware in einem Colocation-Zentrum unterbringen, sparen Sie die Kosten für den Bau und die Instandhaltung eigener Anlagen.
- Kontrolle: Trotz Auslagerung der Hardware, bleiben Sie weiterhin Eigentümer Ihrer physischen Server. Somit geben Sie die Kontrolle hierüber nicht aus der Hand.
- Zeitersparnis: Weil viele Colocation-Anbieter technischen Support anbieten, kann sich Ihre IT-Abteilung anderen Aufgaben widmen.
Zusätzlich zu technischem Support vor Ort bieten einige Colocation-Anbieter auch Tools wie Digital Twins (einen digitalen Zwilling) Ihrer IT-Infrastruktur an, die die Remote-Verwaltung Ihrer Hardware vereinfachen. Dennoch könnten Ihrem Unternehmen Reisekosten entstehen, wenn Ihre IT-Techniker vor Ort auf die Geräte zugreifen müssen – abhängig davon, wie weit der Colocation-Standort von Ihrem Firmensitz entfernt liegt. Bedenken sollten Sie außerdem, dass Investitionen in die IT-Hardware bei Server Housing unumgänglich sind, denn diese wird nicht gestellt.
Colocation vs. Cloud: Kontrolle vs. Flexibilität?
Colocation bietet Ihnen die volle Kontrolle über Ihre IT-Assets und Daten, vergleichbar mit einer On-Premises Private Cloud – unter Einhaltung Ihrer individuellen Compliance- und Sicherheitsstandards. Das ist ein großer Vorteil für Ihr Unternehmen – besonders, wenn Sie etwa mit vulnerablen Daten und unter strengen Datenschutzvorgaben operieren.
Bei Cloud-Service-Lösungen wie etwa Infrastructure-as-a-Service oder Platform-as-a-Service, liegen die genutzten Rechenressourcen im Rechenzentrum des Providers. Hierbei geben Sie stets einen Teil der Kontrolle über den Schutz Ihrer Daten und Ihre Cloud-Sicherheit ab. Dasselbe gilt für Software-as-a-Service-Lösungen, bei denen Sie Ihre Daten in der Regel in einer Public Cloud des Cloud-Providers bearbeiten.
Während Service-Lösungen fürs Cloud-Computing Flexibilität, Skalierbarkeit und neueste Technologien versprechen, bietet Colocation mehr Kontrolle über die eigenen Daten sowie höhere IT-Sicherheit. Dabei stellt die gleichzeitige Nutzung von Colocation und Cloud-Services keinen Widerspruch dar. Beides lässt sich in einem hybriden Modell miteinander kombinieren.
Beispielsweise können Sie eine nach außen hin abgeschottete Private Cloud, die über die eigenen Server im Colocation-Center läuft, mit performanten Public-Cloud-Anwendungen kombinieren. So speichern und verarbeiten Sie Daten getrennt voneinander – je nach Anwendungsbereich und Sicherheitsrichtlinien Ihres Unternehmens. Zudem sparen Sie Kosten, da Sie kein eigenes Rechenzentrum unterhalten müssen.
Colocation im Überblick
Colocation …
- wird auch Server- oder Data-Center-Housing genannt und bezeichnet die Anmietung von Rechenzentrumsflächen eines Colocation-Anbieters.
- bietet Unternehmen genügend Platz für Ihre IT-Hardware und zusätzliche Services wie Backup-Systeme, 24-Stunden-Überwachung und Kühlung der Hardware.
- bringt viele Vorteile mit sich, wie etwa Kosten- und Platzeinsparung, da Unternehmen nicht in den Bau eigener Rechenzentren und deren Instandhaltung investieren müssen.
- kann weitere Services beinhalten wie beispielsweise technischen Vorort-Support oder Remote-Tools zur Verwaltung der eigenen Systeme.
- kann mit Cloud-Services-Modellen ergänzt werden. Beide Lösungen können in einem hybriden Modell miteinander kombiniert werden.
Quelle:
https://www.o2business.de/magazin/colocation/