AWS Lambda: Effizient, flexibel und serverlos in der Cloud arbeiten

Effizient, flexibel und leistungsfähig – kann Ihr Unternehmen dieses Dreierpack für seine digitalen Dienste sicherstellen? Falls nicht: Dank Cloud-Computing-Plattformen können Sie diese Hürde problemlos überspringen. Mit den Amazon Web Services (AWS) lagern Sie wie bei Microsoft Azure Functions einfach wichtige Ressourcen sicher und bedarfsgerecht aus. Dazu gehören etwa Rechenleistung, Serverkapazitäten und Softwarelösungen. Durch AWS Lambda erhalten Sie zudem die Möglichkeit, Ihre Cloud-Infrastruktur automatisch zu verwalten und viele weitere Dinge ohne eigene Server-Infrastruktur zu erledigen. So treiben Sie in Ihrem Unternehmen die Digitalisierung gezielt voran und können sich weiterhin auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Bei Lambda handelt es sich um einen serverlosen Cloud-Dienst, der sich seit seiner Einführung im Jahr 2014 zu einem essenziellen Bestandteil des Ökosystems von Amazons erfolgreichem AWS-Angebot entwickelt hat. Mittlerweile unterstützt Lambda eine Vielzahl von Anwendungsfällen und Backend-Umgebungen für Unternehmen und sonstige Nutzer:innen. Das Besondere: Lambda skaliert, verwaltet und wartet die Infrastruktur automatisch.

Wie das funktioniert, welche weiteren Vorteile AWS Lambda bietet und in welchen Bereichen Unternehmen den Service nutzen können, erfahren Sie hier.

Amazon Web Services (AWS) kann über seine Cloud eine komplette IT-Infrastruktur inklusive Serverkapazitäten für Ihr Unternehmen bereitstellen. Dies umfasst Rechenleistung und Speicherressourcen (Infrastructure-as-a-Service, IaaS) sowie Umgebungen für Entwickler:innen (Platform-as-a-Service, PaaS). Der Anbieter stellt darüber hinaus Webservices bereit, mit denen Sie das Kernangebot erweitern und verwalten können, etwa um Ihre gemieteten Kapazitäten zu überwachen.
AWS Lambda ist ein „serverloses“ Angebot, mit dessen Hilfe Sie als Kund:in Speicher- und Rechenressourcen besonders flexibel nutzen können. Serverlos bedeutet dabei jedoch nicht, dass für die Anwendung kein Server zum Einsatz kommt: Stattdessen betreibt in diesem Fall AWS den Server, der den Dienst ausführt und Ihnen sämtliche Infrastruktur bereitstellt, um Lambda und andere Dienste auszuführen. Man nennt dieses Prinzip auch Serverless Computing.
Es handelt sich bei Lambda um eine Sammlung von Diensten, die Sie oder Ihre Entwickler:innen selbst konfigurieren können. Diese dienen vor allem dazu, die von Ihnen gemieteten Cloud- und Datenverarbeitungsressourcen nutzbar zu machen, zu verwalten und zu skalieren. Sie erstellen dabei den Code für die von Ihnen gewünschten Funktionen selbst und nutzen Lambda, um auf konkrete Ereignisse mit bestimmten Aktionen zu reagieren. Ereignisgesteuerte Cloud-Dienste wie Lambda fasst man allgemein unter der Bezeichnung Function-as-a-Service (FaaS) zusammen, wie wir an anderer Stelle bereits erläutert haben.
Unter Ereignisse auf die Lambda reagiert, können Zustandsänderungen oder Aktualisierungen gehören. Ein typischer Fall wäre, wenn jemand in einem Online-Shop einen Artikel in den Warenkorb legt. Dann reduziert Lambda beispielsweise den verfügbaren Warenbestand um die entsprechende Anzahl Artikel. Entfernt die Person den Artikel wieder aus dem Warenkorb, fügt Lambda ihn wieder dem Lagerbestand hinzu.
Ein ähnliches Prinzip liegt auch Azure Functions zugrunde, das wiederum von Microsoft betrieben wird und sich in einigen Details von AWS Lambda z.B. bei den Abrechnungsmodellen unterscheidet.
Darüber hinaus übernimmt Lambda folgende Aufgaben in Ihrer AWS-Cloud-Struktur ganz einfach im Hintergrund:
  • Rechen- und Speicherkapazitäten bereitstellen
  • benötigte Leistungen bedarfsgerecht skalieren
  • Sicherheitsfunktionen und -patches installieren
  • Code überwachen und protokollieren

Wie funktioniert AWS Lambda?

Um die Vorteile von AWS Lambda nutzen zu können, braucht es Programmierkenntnisse, beispielsweise in der Programmiersprache Python. Auch Java, C# und Node.js werden jedoch unterstützt (mehr dazu weiter unten). Das Funktionsprinzip vom Ereignis bis hin zur skalierbaren Ausführung ist jedoch immer ähnlich:
  1. Code erstellen: Damit das Ereignis eine Lambda-Funktion auslösen kann, müssen Sie oder Ihr IT-Team für Lambda entsprechenden Code schreiben. Für jeden Anwendungsfall ist dabei spezifischer Code nötig. AWS Lambda bietet auf seiner Seite eine umfassende Dokumentation, viele Beispiele und Code-Vorlagen, um den Einstieg zu erleichtern. Über die Online-Konsole von AWS Lambda können sie mit einem AWS-Account dann ihren Code eintragen.
  2. Ereignis auslösen: Am Anfang einer AWS Lambda-Anwendung steht ein Ereignis – auch Trigger genannt. Dies ist eine Aktion, die von einem externen Faktor oder einem anderen AWS-Dienst ausgelöst wird. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Datei in einem S3-Bucket (einem Dateispeicherdienst von AWS) abgelegt wird.
  3. Code auslösen: AWS Lambda führt die Funktion mithilfe Ihres Codes nun aus. Nach wenigen Millisekunden gibt AWS Lambda die Umgebung und die Ressourcen frei. Die Integration erfolgt über einfache Programmierschnittstellen (zum Beispiel REST-APIs oder SDKs), die den Zugriff auf die Lambda-Funktion und deren Ergebnisse ermöglichen.
  4. Skalieren und Wiederverwenden: Wird eine bestimmte Art von Code einmal ausgeführt, speichert AWS Lambda die Umgebung und Ressourcen für zukünftige Aktionen – und skaliert sogar die für die spezifische Anforderung benötigte Auslastung für deckungsgleiche zukünftige Anfragen.

Diese Dienste bietet Amazon Web Services Lambda

Das Amazon-Ökosystem bietet zahlreiche Dienstleistungen, in die Sie AWS Lambda integrieren oder damit vernetzen können.
  • Amazon API Gateway (PaaS): API Gateway ermöglicht es über spezifische Programmierschnittstellen, gezielt Datenauszutauschen: Jede API-Anfrage löst dabei eine Lambda-Funktion aus, die die Anfrage verarbeitet und eine Antwort zurückgibt.
  • Amazon S3 (IaaS): Sie können AWS Lambda so konfigurieren, dass es auf Änderungen in dem Cloud-Speicherdienst Amazon S3 reagiert. Laden Sie eine Datei hoch, sorgt eine Lambda-Funktion dafür, die Datei zu verarbeiten. Beispiele dafür sind etwa Bildbearbeitung (Thumbnails) und Datenanalyse.
  • AWS DynamoDB (IaaS): Lambda kann automatisch auf Änderungen in dieser NoSQL-Datenbank reagieren. Fügen Sie Daten hinzu, aktualisieren oder löschen diese, löst dies eine Lambda-Funktion aus, um die Änderung zu verarbeiten.
  • AWS Step Functions (PaaS): Dieser AWS-Service verknüpft mehrere Lambda-Funktionen zu komplexen Workflows.
  • Amazon CloudWatch: CloudWatch überwacht die Leistung der Lambda-Funktionen und bietet Einblicke in Fehler, Latenzen und Ressourcennutzung.
  • Amazon Kinesis (FaaS, Streaming): Kinesis verarbeitet Streaming-Daten von Internet-of-Things-Geräten und analysiert diese Datenströme in Echtzeit mithilfe einer Lambda-Funktion.
  • AWS EventBridge (FaaS): Über AWS EventBridge lassen sich automatisch Lambda-Funktionen auslösen. Entsteht zum Beispiel durch eine Bestellung von Kund:innen im System ein Ereignis, erfasst und verarbeitet AWS EventBridge es (z.B. Bestätigungsmail an Kunden).
  • AWS SAM (Serverless Application Model): SAM konzipiert serverlose Anwendungen: Es vereinfacht die nahtlose Verknüpfung von Lambda-Funktionen, API Gateway, DynamoDB, S3 und anderen Ressourcen.

Diese Programmiersprachen unterstützt AWS Lambda

AWS Lambda unterstützt eine Vielzahl von Programmiersprachen, die mit allen gängigen Betriebssystemen (iOS, Windows etc.) funktionieren:
  • Python: Besonders geeignet, um Daten zu verarbeiten, Skripte zu erstellen und zu automatisieren. In AWS Lambda können Sie beispielsweise über Python-Skripte große Datenmengen analysieren und mithilfe von maschinellem Lernen optimieren.
  • Node.js: Ideal für die Entwicklung von Anwendungsfällen oder Backend-Umgebungen, die auf schnelle Reaktionszeiten angewiesen sind. Mit AWS Lambda können Sie zum Beispiel Echtzeitdaten von Benutzer:innen verarbeiten oder Anfragen über externe Programmierschnittstellen (API) bedienen.
  • Java: In AWS Lambda können Sie Java verwenden, um beispielsweise komplexe Backend-Prozesse zu verwalten oder sichere Transaktionen durchzuführen.
  • Weitere Sprachen: AWS Lambda unterstützt außerdem Go, Ruby, C#, und PowerShell.

Welche Vorteile bietet AWS Lambda?

AWS Lambda bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur optimieren möchten:
  • Automatische Skalierbarkeit: AWS Lambda skaliert die Rechenleistung automatisch – je nachdem, wie viel Ihre Prozesse benötigen. Steigt etwa plötzlich die Zahl Ihrer Bestellungen im Online-Shop an, stellt Lambda automatisch mehr Ressourcen bereit – ohne, dass Sie manuell eingreifen müssen.
  • Schnelle Bereitstellung: Dank der serverlosen Architektur setzt AWS Lambda Ihre Prozesswünsche in Millisekunden um. Das spart Ihnen Zeit, Kosten sowie personelle Ressourcen – und sorgt für einen Wettbewerbsvorteil: Ihr Unternehmen kann schneller auf spontane Marktveränderungen reagieren.
  • Reduzierter Verwaltungsaufwand: AWS Lambda kann die gesamte Infrastrukturverwaltung Ihrer Cloud-Prozesse übernehmen, einschließlich Pflegen, Warten und Skalieren.
  • Höchste Sicherheit: Sowohl während der Servernutzung als auch in der Cloud werden Ihre Daten verschlüsselt. Amazon nutzt dafür den Algorithmus-basierten Advanced Encryption Standard (AES) und das Protokoll Transport Layer Security (TLS), um Daten sicher zu speichern und zu übertragen.. Damit ist generell auch die Konformität hinsichtlich der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gewährleistet.

Wie können Unternehmen AWS Lambda nutzen?

AWS Lambda ist ein effizientes Werkzeug, das Ihr Unternehmen dabei unterstützen kann, flexibler zu agieren und die digitale Transformation voranzutreiben:
  • Automatisierte Geschäftsprozesse: Egal ob Rechnungsversand, Kundenmailing oder Terminplanung – mit der entsprechenden Funktion von AWS Lambda laufen Routineaufgaben bei Ihnen künftig automatisiert im Hintergrund ab. Wenn Sie etwa eine serverlose E-Mail-Plattform über Lambda bauen, kann der Dienst zum Beispiel das Speichern, Zuordnen und Aussenden von HTML- und textbasierten E-Mails an Kund:innen durchführen.
  • Echtzeit-Datenverarbeitung: Ihr Unternehmen muss große Mengen an Daten in Echtzeit verarbeiten? In Millisekunden erhalten Sie mit AWS Lambda Auswertungen und Analysen der Daten – und können auf die Ergebnisse reagieren. Dies kann beispielsweise Analysen von Web-Traffic, Webseitenbesuchen oder Streamingdaten umfassen.
  • Interne und externe Kommunikation: Mit einer einfachen Lambda-Funktion lassen sich Ihre jeglichen Kommunikationskanäle auf bestimmte Schlüsselwörter schulen. Fällt ein solches Wort in einem festgelegten Kontext, führt Lambda bestimmte Aktionen aus, indem es etwa eine Erinnerung oder eine Systembenachrichtigung versendet.
  • Dynamische Preisoptimierung: Mit AWS-Lambda können Sie die Preise Ihrer Produkte im Online-Shop anpassen – basierend auf Faktoren wie Nachfrage, Verfügbarkeit oder Jahreszeit situativ und in Echtzeit sowie automatisch im Hintergrund.

AWS Lambda für Unternehmen: Das Wichtigste in Kürze:

  • AWS Lambda stellt Unternehmen ähnlich wie Microsoft mit Azure Functions einen leistungsfähigen Dienst zur Verfügung, um Ihre Rechen- und Speicherressourcen in der Cloud automatisch zu verwalten.
  • Lambda funktioniert ereignisgesteuert, indem es durch ein sogenanntes Event ausgelöst wird.
  • Sie programmieren die Reaktion auf dieses Ereignis selbst, so dass Lambda Ihnen spezifische und individuelle Reaktionen und Funktionen durchführt.
  • Über Programmierschnittstellen können Nutzer:innen AWS Lambda mit zahlreichen weiteren Dienste aus dem AWS-Ökosystem verknüpfen.
  • Ihre Daten sind laut Anbieterangaben bei AWS Lambda nach höchstem Standard verschlüsselt und werden DSVGO-konform verwendet.
  • Unternehmen können mit AWS Lambda ihre Datenverarbeitung und Geschäftsprozesse in der Cloud optimieren und so jederzeit die Ressourcen und Speicherkapazitäten bereitstellen und nutzen, die sie gerade benötigen.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/blog/aws-lambda-20562/