Bevor IoT-Geräte ihre Messdaten in die Cloud senden können, müssen sie aufwendig aktiviert und authentifiziert werden. Ein automatisierter Prozess verkürzt jetzt die Zeit bis zum Marktstart von IoT-Lösungen.
Vier von fünf Unternehmen in Deutschland (82 Prozent) nutzen bereits Clouddienste, sagt der Cloud-Monitor 2021 von Bitkom und KPMG. Beste Voraussetzungen für das Internet of Things (IoT), sollte man meinen. Schaut man aber genauer hin, zeigt sich ein differenziertes Bild. Erst 29 Prozent der befragten Betriebe lassen IoT-Anwendungen über eine Public Cloud laufen. Woran liegt das? Ein Grund: die Komplexität von IoT. Microsoft Teams oder Office 365 aus der Cloud sind schnell unternehmensweit ausgerollt. Aber eine IoT-Implementierung stellt andere Anforderungen:
- unterschiedliche Protokolle von Gerät zu Gerät und von Cloud zu Cloud
- hoher manueller Aufwand für das Onboarding von Geräten
- Migrationsprobleme zwischen verschiedenen Netzwerken, Geräten und Clouds
Kooperation für einen schnelleren Marktstart
Konnektivität zwischen Hardware und Cloud zu integrieren bedeutet eine Menge Arbeit. Es beginnt mit der Aktivierung der SIM-Karten und geht weiter mit der Anbindung der Geräte an eine Cloudplattform. Diese Vorbereitungen verlängern die Zeit bis zur Markteinführung einer IoT-Lösung. Deshalb haben sich Deutsche Telekom, Amazon Web Services (AWS) und der Kölner IoT-Spezialist 1NCE zusammengetan, um diesen Prozess zu automatisieren und so für Unternehmen deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Individuell und standardisiert, skalierbar und kosteneffizient
„Unsere Kunden fragen nach individualisierten und gleichzeitig standardisierten Lösungen“, sagte Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland, bei der Vorstellung der Kooperation auf den Telekom TechGrounds. „Dafür implementieren wir die gesamte IoT-Kette, was in der Vergangenheit schwierig zu bewerkstelligen war. Man musste das Netzwerk aufbauen, dann brauchte man eine Plattform zum Verbinden, und dann mussten die Daten irgendwie zu den IT-Systemen und zur Analytik. Jetzt bringen wir all das zusammen, skalierbar und kosteneffizient – und dafür sehen wir eine große Nachfrage. Wir schleusen die Daten von Sensoren und Geräten mit Hilfe von 1NCE durch unser Netzwerk und bringen sie dann in die AWS-Cloud.“
Automatisch aktiviert und angemeldet
Ein automatisierter Prozess löst die bislang nötige Vorarbeit bei einer IoT-Implementierung ab. Die SIM-Karte zur Vernetzung der Geräte wird bereits voraktiviert angeliefert. Sie enthält eine Software, die es dem Unternehmen ermöglicht, das Gerät direkt zu nutzen, sobald die SIM-Karte eingesetzt ist. Manuelle Aktivierung und Authentifizierung entfallen – Prozesse, die normalerweise bis zu acht Wochen dauern, wenn es um Tausende oder gar Hunderttausende von Geräten geht. Die Zeit bis zur Markteinführung einer IoT-Lösung verkürzt sich von Monaten auf Tage. Zudem sparen Betriebe Personal und IT-Kosten, da der IT-Aufwand entfällt. Die Kunden müssen die entsprechenden Fähigkeiten nicht mehr im Haus haben oder zusätzliches IT-Personal einstellen. Die AWS-Cloud ermöglicht unbegrenztes Skalieren und macht das Angebot so zukunftssicher.
Dass diese Lösung bei den Kunden ankommt, zeigen einige Beispiele:
- Der Münchener IoT-Spezialist PI Labs setzt auf Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Telekomnetzes für die Notruffunktion seiner PKW-Telematiklösung.
- Der Magdeburger Serviceanbieter Embever verkürzt für seine Kunden mit einem Cloud-as-a-Module-Angebot die Zeit bis zur Markteinführung.
- Der englische Hard- und Softwarehersteller Pycom bietet seine Funkmodule jetzt mit globaler Konnektivität an.
- Das Bremer Start-up Sharemac vernetzt seine Trackingmodule für Baumaschinen über das Telekomnetz mit der AWS-Cloud.
- Der italienische Autozulieferer Marelli Motorsport nutzt die weltweite Vernetzung für seine Telemetrieprodukte.
Quelle:
https://iot.telekom.com/de/blog/auf-knopfdruck-in-die-cloud