Wie sicher sind Ihre Lager?

Sicherheit muss mit Prozessautomatisierung Schritt halten

Moderne Lager setzen vermehrt auf intelligente und vernetzte Systeme, um den Anforderungen von Unternehmen und Verbrauchern an die Effizienz und Geschwindigkeit in der Logistik gerecht zu werden. Doch der Einsatz stärkerer Prozessautomatisierung und digitaler Technologien wie IIoT (Industrial Internet of Things) braucht auch neue Konzepte für integrierte Sicherheit. Die Cyber-Angriffsfläche ist bei vernetzten IIoT-Anwendungen und -Komponenten gegenüber klassischen „Air-Gapped“- Industrieanlagen deutlich größer – das bietet Cyberangreifern neue Optionen.

Dreh- und Angelpunkt der Logistik

Lager boomen – nicht nur vor dem Hintergrund der globalen Covid-Pandemie: Rund ein Viertel der neu errichteten Nutzflächen in deutschen Wohngebäuden entfiel 2018 auf Warenlagergebäude. Kein Wunder, sind Lager doch neuralgische Punkte in der Logistik, der Intralogistik und der Lieferkette von Unternehmen. Praktisch jedes Unternehmen ist auf funktionierende Supply Chains und Lösungen für eingehende Materialien sowie ausgehende Produkte angewiesen. Oftmals werden in Lagern Tausende bis Zehntausende von Komponenten, Produkten und Hilfsmitteln vorgehalten. Und in Zeiten des boomenden E-Commerce spielen effiziente Lagerprozesse und schnelle Durchlaufzeiten eine wichtige Rolle für den Erfolg am Markt.

Liefergeschwindigkeit als Wettbewerbsfaktor

So ist für Online-Konsumenten längst schon die Geschwindigkeit der Artikellieferung eine entscheidungsrelevante Größe: Bekomme ich das neue Mobiltelefon oder das neue Hemd innerhalb von ein oder zwei Tagen oder dauert der Transport länger? Und apropos Hemd – gerade in der Modebranche kennt die Supply Chain durchaus zwei „Richtungen“: In den entsprechenden Warenlagern werden nicht nur im großen Maßstab Waren von Herstellern für Online-Konsumenten und Filialen angeliefert und konfektioniert, sondern hier kommen auch die Retouren an, die Konsumenten an die Händler zurückgeben.

Aber auch im B2B-Umfeld und in der Intralogistik spielen Lager eine unternehmenskritische Rolle. Supply Chains und Just-in-Time-Delivery sind ohne effiziente Lagersysteme unvorstellbar. Kein Mitarbeiter findet heute noch manuell Artikel in Warenhäusern, die Hunderte und Tausende von Regalmetern umfassen – und das in drei Dimensionen. Hochregallager, Förderbänder und Gabelstapler sind State of the Art in modernen Lagern und stellen die Produktionsfähigkeit in der Fertigung sowie die Lieferfähigkeit sicher.

Fülle neuer Technologien

Hinter der Optimierung der Lagerlogistik stecken hochentwickelte Lagersysteme, die die Abläufe hochautomatisiert steuern. Mit der digitalen Transformation ziehen immer häufiger IIoT-Komponenten wie intelligente Sensoren, Scanner und Kameras im Lager ein. So kommt heute typischerweise eine mobile Datenerfassung (MDE) zum Einsatz. Dafür spielen sowohl die Vernetzung über WLAN (und zukünftig über 5G), als auch proprietäre Funktechnologien, RFID-Detektion/ RFID-Tags und Barcodes eine wichtige Rolle.

Weitere Technologien, die in den modernen Lagerhäusern der Logistik 4.0 verwendet werden, sind autonome Lagersysteme, die auf autonome Transportroboter (AGV, AMR) und fahrerlose Transportsysteme zurückgreifen. Die zahlreichen Aktoren, Roboter und Drohnen können ohne menschliches Eingreifen jegliche Aufgaben erledigen, z. B. das Einlagern von Produkten an spezifizierten Lagerorten oder die Vorbereitung von Kundenbestellungen für den Versand.

Barcodes machen dem Versteckspiel ein Ende

Das Scannen eines Barcodes ermöglicht die Identifikation eines Artikels, der dann entweder per Gabelstapler oder Fördertechnik an seinen Lagerort transportiert wird. Zuletzt werden der Artikel und sein Lagerort über entsprechende Barcodes im System registriert, so dass er für ein effizientes Supply Chain Management wiedergefunden werden kann. Im Leitstand entsteht so Transparenz über den Lagerbestand. Verantwortliche erfassen auf dieser Basis aus den Systemen Kernkennzahlen wie Anzahl der Einlagerungen, Kapazitätsauslastungen und Einlagerungs- bzw. Durchlaufzeit für eine reibungslose Lieferkette. Ohne IT-Unterstützung und Prozessautomatisierung (Operative Technologie, OT) sind ein modernes Lagermanagement und betriebliche Effizienz in großen Lagern heute nicht mehr möglich.

Hochzeit von IT und Operational Technology

Die enge Kombination von IT-Systemen und OT-Komponenten (Konvergenz) macht gerade Lagersysteme potenziell anfällig für Störungen. Selbst der Ausfall einzelner Technologien oder Komponenten kann zu schwerwiegenden Betriebsstörungen im Lager und der gesamten Lieferkette führen, beispielsweise wenn Transportfunktionen für die höheren Etagen von Hochregallagern ausfallen, in denen dringend benötigte Materialien liegen. Solche Ausfälle können durch fehlgeschlagene Updates ausgelöst werden – aber immer häufiger geraten Lagersysteme auch in das Visier professioneller Cyberkrimineller. So zeigen aktuelle Studien, dass etwa die Hälfte aller Cyber-Angriffe nicht die klassische IT, sondern zumindest auch die Operative Technologie bzw. die Prozessautomatisierung als Ziel haben.

Ist die OT-Security up to date?

Das Problem: Während IT-Systeme häufig durch Maßnahmen für die IT -Sicherheit umfassend geschützt sind, wird in den Systemen der Operational Technology das Thema Security bisweilen stiefmütterlich behandelt. Das ging bis vor einigen Jahren gut, denn häufig waren Lagersysteme ausschließlich „intern“. Das Abschließen der Türen der Lagerhalle sorgte für ein passendes Maß an Sicherheit. Doch mit der stärkeren Digitalisierung und Vernetzung sowie den damit verbundenen zusätzlichen Möglichkeiten für externe Zugriffe, z.B. über Systeme, Tools und Software von Lieferanten, aber auch Drahtlos-Netzwerke und IIoT, ergeben sich neue Potenziale für Angriffe. Virtuelle Eingangstore die genauso „abgeschlossen“ oder zumindest kontrolliert werden müssen.

Cyber-Angriffe auf Lager mehren sich

Cyber-Angreifer haben im Umfeld der Prozessautomatisierung unterschiedliche Ziele. Dabei nutzen die Angreifer Schwachstellen in der Cyber Security aus, über die Schadsoftware in die Unternehmenssysteme gespielt wird. Häufig wird der Schadcode in zip- oder rar-Files versteckt. Auch über USB-Sticks dringt immer wieder Schadsoftware in Unternehmen ein. Beliebte Kanäle für das Einschleusen von Malware sind auch Nachrichten, die URLs enthalten, die dann über Backdoors weitere Schadsoftware installieren. Aktuell boomen u.a. Ransomware-Angriffe, die Produktionssysteme oder Lagerverwaltungssysteme „gefangen“ nehmen und außer Betrieb setzen, bis Lösegelder gezahlt werden. Aber auch „stille Angriffe“, wie das Ausspähen vertraulicher unternehmensinterner Informationen, sind häufig zu beobachten.

Eingangstor 1: Manipulation des Lagermanagements über Office-IT

In der Regel führen zwei Wege in das Lager: Der „klassische“ Zugriff erfolgt über bspw. eine Phishing-Attacke, die Zugriffe auf die Office-IT erlaubt. Mit dem Zugriff in die Office-Domäne können dann die Lagermanagement-Systeme erreicht werden, die in der Regel in der Office-Domäne angesiedelt sind. Mit dem Zugriff auf diese Management-Systeme können u.a. Bestellungen manipuliert werden, so dass die Empfänger falsche Artikel oder falsche Mengen erhalten – so könnten beispielsweise verderbliche Güter wie Tiefkühlprodukte, aber auch Impf-Seren ausgeliefert werden, die beim Empfänger nicht in der entsprechenden Menge gelagert werden können. Dazu sind nur einfache Manipulationen existierender Prozesse nötig (der Austausch von Artikelnummern oder Bestellmengen).

Eingangstor 2: Parameter-Änderung im OT-Netzwerk

In einem Alternativszenario können Angreifer über Remote-Wartungszugriffe (von Anbietern oder Servicefirmen) direkt Steuerungssysteme wie OPC-UA-Server auf der Leitebene erreichen. Von dort ist der Zugriff auf die Steuerungs- und Shopfloor-Ebene möglich, wo über die Änderungen an Threshold-Parametern Safety-Mechanismen außer Kraft gesetzt werden. Das Resultat können Personenschäden oder Schäden an der Lagerinfrastruktur sein – wenn cyber-physische Systeme gestört werden und autonome Roboter beispielsweise gegen Regale fahren.

Sicherheits-Herausforderungen in der smarten Logistik

Lagerbetreiber brauchen eine höhere Transparenz im Hinblick auf die eingesetzten Technologien, um die Vorgänge im Lager besser aus allen Richtungen zu verstehen und nachzuvollziehen sowie auf dieser Basis qualifizierte Sicherheits-Entscheidungen zu fällen. Das bedeutet im ersten Schritt eine stärkere Überwachung ähnlich der des klassischen Cyber-Umfelds. Zu den häufigsten Security-„Baustellen“ im Lager zählen unabgesicherte Remote-Zugänge, die beispielsweise den Zugriff auf Förderanlagen oder Hochregale erlauben, aber auch der breite Einsatz unzureichend abgesicherter verschiedener Funktechnologien.

Supply Chain absichern

Darüber hinaus fehlt es an Transparenz bzgl. eingesetzter Software. So ist die Steuerungssoftware in Lager-Komponenten aus vielen Modulen unterschiedlicher Quellen zusammengesetzt, ohne dass die Unternehmen darüber einen Überblick hätten. Liegt beispielweise eine Schwachstelle in einem Netzwerktreiber vor, erfahren die Verantwortlichen im Lager dies häufig nicht, weil sie keine Bill of Materials der eingesetzten Komponenten haben. Sie können nicht nachvollziehen, welche Anlagen oder Geräte betroffen sind und sie können damit auch die entstehenden Risiken nicht abschätzen oder das Patching der Schwachstelle gezielt planen.

IT/OT-Konvergenz braucht integrierten Sicherheitsblick

Neben diesen technischen Herausforderungen ist es häufig aber auch die starke Konvergenz gerade im Lagerbetrieb, die Verantwortlichen Kopfschmerzen bereitet: Bislang fehlen häufig noch Ansätze, die eine professionelle Datensammlung der IoT-Anwendungen sowie aus den IIoT-Systemen mit der Interpretation der Auswirkungen von Anomalien zusammenführen. Denn Daten können Sensoren und IIoT-Lösungen im OT-Netzwerk durchaus einsammeln, aber welche Bedeutung haben auftretende Anomalien? Das können IT-Verantwortliche nicht bewerten. Dazu brauchen sie die Expertise der Prozessverantwortlichen. Konvergenz bedeutet also auch, das Zusammenführen von Know-how im Unternehmen.

Analysieren Sie Ihr OT-Netzwerk umfassend

Um sich vor Bedrohungen zu schützen, sollten Verantwortliche die existierenden Sicherheitsmechanismen für die Lagersysteme prüfen und ggfs. nachbessern. Auch im OT-Umfeld können mittlerweile einige Sicherheitsverfahren adaptiert werden, die sich in der IT bewährt haben. Der Auftakt für ein zukunftsweisendes Schutzkonzept sollte eine rigorose Analyse der Situation sein, in die auch die internen Verantwortlichkeiten, Prozesse und zu erfüllenden Normen einfließen. So kann unter bestimmten Umständen auch ein KRITIS-Audit notwendig sein, beispielsweise bei der Lagerung von Medikamenten. Ein Workshop mit externen Experten kann hier helfen.

Nutzen Sie aktuelle Sicherheits-Tools

Intrusion Detection Systeme (IDS) sind ein absolutes Muss, um Klarheit über die Vorgänge im OT-Netzwerk zu haben. Aber auch eine Netzwerk-Segmentierung kann wichtige Beiträge leisten, um die Auswirkungen von Angriffen zu minimieren. Die Netzwerk-Segmentierung kann über moderne OT-Firewalls erfolgen. Diese sind auch in der Lage, die im Lagerbereich benutzten Protokolle wie OPC-UA zu „lesen“. Sie können anomalen Verkehr, aber auch Pakete mit schädlichem Code identifizieren und isolieren.

Für eine umfassende Absicherung der Lagersysteme sollten neben IDS und Netzwerk-Segmentierung auch starke Maschinen-Identitäten implementiert werden. Darüber hinaus leisten sichere Lösungen für Predictive Maintenance für die häufigen Remote-Maintenance-Aufgaben wichtige Beiträge, um die Security Levels vernetzter Lagerhäuser zu erhöhen.

Quelle:

https://www.t-systems.com/de/de/newsroom/experten-blogs/wie-sicher-sind-ihre-lager-550402

Schnurlos auf dem Firmengelände und in der Cloud

Mit der Hilfe von Cordless und DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) mobil auf Ihr Festnetz zugreifen.

SD-WAN: Standortvernetzung einfach machen

Netzwerke führen auf den Weg zum Erfolg, denn sie bilden die Grundlage für die richtigen Verbindungen von Menschen und Unternehmen. Doch es liegt in der Natur der Sache, dass Netze schnell komplex und kompliziert werden. Zumindest auf der technischen und unternehmerischen Ebene lässt sich das vereinfachen – mit Software Defined WAN von o2 Business.

Sie sollen einfach funktionieren, sagen sich die meisten Nutzer*innen von Netzwerken. Warum und wie sie funktionieren, interessiert sie in der Regel nicht so sehr. Dabei bilden die essenzielle Grundlage für die Zusammenarbeit in Unternehmen und mit Kooperationspartner. Niemand stellt mehr die Bedeutung von Netzwerken in Fragen. Sie sind einfach selbstverständlich geworden wie der Strom. Der kommt aus der Steckdose. Doch in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Diskussion lernen wir wieder, dass genau das nicht unbedingt so selbstverständlich ist. Damit der Strom mit ausreichender Zuverlässigkeit wirklich aus der Steckdose kommt, arbeiten Energieversorger und Netzbetreiber mit hohem Aufwand an einem sehr ausgefeilten, optimierten und komplexen Stromnetz. Und wir verlassen uns einfach darauf, dass das funktioniert.

Warum soll das nicht eigentlich auch für so etwas Selbstverständliches wie ein Unternehmensnetzwerk funktionieren? Das wäre vielleicht die Optimalvorstellung. Doch zwei wichtige Punkte sprechen dagegen: Zum einen sind Datennetze im Vergleich zu Stromnetzen eine deutliche jüngere Erscheinung. Zum anderen sind sie aufgrund der Vielfalt von physischen Verbindungstechnologien inklusive Hardware, Netzwerkprotokollen, Anwendungen und Daten, die allesamt zuverlässig funktionieren und fließen müssen, äußerst komplex. Die Grenzen der eigenen Kompetenzen haben viele schon erkundet, als sie vielleicht zum ersten Mal zu Hause eine Software für IP-Telefonie auf ihrem Computer installiert und konfiguriert haben. Deshalb ist es unerlässlich, sein Netzwerk in kompetente Hände zu geben.

Großunternehmenqualität für Mittelstand und kleinere Unternehmen

Mit ihrem Know-how können gute Netzwerkexpert*innen dafür sorgen, dass das Unternehmensnetzwerk funktioniert. Das geht nicht einfach so, sondern erfordert deren Erfahrung und hohe Zuverlässigkeit. Vor allem große Unternehmen haben in diesem Bereich über viele Jahre eigene Kompetenzen und Kapazitäten aufgebaut, damit sie über viele Standorte und Grenzen hinweg zusammenarbeiten können. Für mittelständische und kleinere Unternehmen ist es ungleich schwieriger, sich das erforderliche Know-how selbst anzueignen und eigene Mitarbeitende mit dem Verständnis zu beschäftigen, dass sie ihr Netzwerk über mehrere Standorte hinweg zuverlässig betreiben können.

Die Lösung hierfür liegt wie so oft in Software: Galt bisher MPLS, also Multiprotocol Label Switching, als der Goldstandard für die Standortvernetzung, ergänzt mehr und mehr Software Defined Wide Area Network (SD-WAN) diese Technik oder kann sie sogar ablösen. Der Vorteil: SD-WAN führt unterschiedliche Vernetzungstechnologien zusammen – DSL ebenso wie Kabel-, Glasfaser- und Mobilfunktechnologien –, die dann gemeinsam auf einer Abstraktionsebene administriert und genutzt werden. Die Steuerungssoftware einer SD-WAN-Lösung erkennt durch konstantes Monitoring, wenn eine bestimmte Netzwerkverbindung beeinträchtigt ist oder gar ausfällt und kann Datenpakete über alternative „Routen“ durchs Firmennetz leiten. Dabei lassen sich gezielte Priorisierungen vornehmen: Zeit- oder missionskritische Daten nehmen den Weg über eine schnellere oder stabilere Verbindung als weniger eilige Übertragungen. Diese Steuerung der Datenpakete kann aus der Cloud erfolgen – die Basis für cloudbasiertes SD-WAN.

Überzeugende Vorteile

Für Unternehmen bietet dieses Konzept großen Nutzen: Räumlich verteilte, heterogene Netzwerkstrukturen lassen sich einfach und unkompliziert über ein zentrales Managementportal verwalten. Das führt zu einer erheblichen Komplexitäts- und damit Kostenreduktion. Die Argumente für SD-WAN sind so überzeugend, dass Gartner 2020 dieser Technologie ein jährliches Wachstum von 76 Prozent bis 2023 vorhersagte.

o2 Business als ein weltweitführender Kommunikationsnetzbetreiber stellt sein Netzwerk-Know-how nicht nur als Telekommunikationsdienstleister zur Verfügung. Vielmehr bietet das Unternehmen auch einfache und doch ausgefeilte Services für Unternehmensnetzwerke an. Neben klassischen Services wie Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse oder 5G-Campus-Netze stellt o2 Business auch SD-WAN bereit.

Technologischer Partner von o2 Telefónica ist Fortinet, einem führenden Unternehmen für Technologien zur sicheren Vernetzung. Gerade erst hat das Analystenhaus Gartner seinen Magic Quadrant, seine Einstufung von SD-WAN-Technologie-Anbieter veröffentlicht. Fortinet wird dort als führenden Anbieter von SD-WAN ausgezeichnet, mit der höchsten Bewertung zur Umsetzung und einem Spitzenwert für die Vollständigkeit der Lösungsvision. Gartner lobt insbesondere die integrierte Sicherheit sowie die Roadmap für Innovationen. o2 Business setzt auf die SD-WAN-Technologie von Fortinet auf und ergänzt sie um Services für den vollständigen Betrieb der Lösung.

Sie wollen mehr erfahren über SD-WAN von o2 Business, das auf Fortinet-Technologie basiert? Am Dienstag, 8. November 2022, sendet o2 Business einen kostenlosen, 30-minütigen Webcast zum Thema. Folgende Aspekte werden darin besprochen:

  • Welche Fragen müssen Sie sich bei der Einführung eines SD-WANs stellen?
  • Welche Phasen müssen Sie in der Ausgestaltung durchlaufen?
  • Wie gestalten Sie das richtige Architektur-Konzept?
  • Welche Aspekte sind bei der Implementierung und Migration besonders wichtig?
  • Wie können Sie im laufenden Betrieb Ihr SD-WAN managen?

Quelle:

SD-WAN: Standortvernetzung einfach machen

Hybrides Arbeiten – das Arbeitsmodell der Zukunft?

Die Arbeitswelt ist im Wandel: Herkömmliche Jobmodelle mit durchgehender Präsenzpflicht im Büro sind auf dem Rückzug. Hybrides Arbeiten wird immer beliebter. Was verbirgt sich hinter dem Begriff und was sollten Sie beachten, wenn Sie hybrides Arbeiten in Ihrem Unternehmen einführen möchten?

Immer mehr Berufstätige arbeiten ganz oder teilweise im Homeoffice. Waren es im Jahr 2017 noch rund 23 Prozent, stieg der Anteil bis 2021 auf 56 Prozent an. Und während im Jahr 2019 noch knapp fünf Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice stattfand, ist dieser Anteil bis 2021 auf 28 Prozent angestiegen.

Das ergab eine Langzeiterhebung der Universität St. Gallen unter 93.000 Befragten aus mehr als 500 Unternehmen unterschiedlicher Größe in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war die Coronapandemie. Doch sie hat langfristige Entwicklungen in der Arbeitswelt nur beschleunigt.

Denn auch viele Beschäftigte haben inzwischen die Vorteile des Arbeitens von zu Hause aus erkannt: zum Beispiel die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und weniger Zeit, die durch das Pendeln zwischen Büro und Zuhause verlorengeht. Bereits in jeder zehnten Stellenausschreibung werben Unternehmen deshalb nach Erhebungen des Jobportals Indeed damit, dass bei ihnen Arbeiten im Homeoffice dauerhaft oder zumindest teilweise möglich sei.

 

Was ist hybrides Arbeiten?

Hybrides Arbeiten beschreibt in der digitalen Arbeitswelt die Verbindung von Arbeiten im Büro am Firmensitz mit der mobilen Arbeit auf Reisen oder von zu Hause aus. Je nach gewähltem Arbeitsmodell wechseln sich Tage im Bürotage und im Homeoffice nach festen Regeln ab – oder auf Basis kurzfristiger individueller Entscheidung.

Damit stellt hybrides Arbeiten einen Mittelweg zwischen der Arbeit in durchgängiger Präsenz am Büroarbeitsplatz und der ausschließlichen Arbeit im Homeoffice dar. Das Arbeiten auf Reisen und im Homeoffice wird im Unterschied hierzu auch als mobiles Arbeiten bezeichnet.

In der Coronapandemie haben viele Unternehmen entsprechende Arbeitsmodelle sehr kurzfristig eingeführt – mit teils großem Erfolg. Hybrides Arbeiten als regelhafter Prozess beinhaltet jedoch auch technische und rechtliche Aspekte.

Diese hybriden Arbeitsmodelle gibt es

Beim hybriden Arbeiten wird zwischen vier unterschiedlichen Anwesenheitsmodellen unterschieden:

  • Office-First: Hierbei wird hauptsächlich im Büro gearbeitet. Das Arbeiten im Homeoffice hat nur einen sehr kleinen Anteil an der gesamten Arbeitszeit.
  • Teilflexible Arbeit: Dieses Modell kennt zwei Unterarten. Bei der synchron hybriden Arbeit hat das gesamte Team feste Tage, an denen alle Mitarbeiter:innen „synchron“ im Büro arbeiten. Bei der statisch hybriden Arbeit gibt es hingegen individuelle Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber, an welchen Tagen die einzelnen Beschäftigten jeweils zu Hause oder im Büro arbeiten.
  • Vollflexible Arbeit: Bei diesem Modell entscheiden allein die Mitarbeiter:innen, wann sie im Büro, unterwegs oder im Homeoffice arbeiten. Dieses Modell wird daher auch WFA „Work from anywhere“ (WFA) genannt, frei übersetzt also: “Arbeite an einem beliebigen Ort”.
  • Remote-First: Das Arbeiten außerhalb des Büros hat hier grundsätzlich Vorrang. Die Mitarbeiter:innen sind nur noch ausnahmsweise im Büro am Firmensitz, beispielsweise zu wichtigen Kundenterminen oder zu bestimmten Präsenzbesprechungen.

Zusätzlich zu den Anwesenheitsmodellen gibt es auch noch unterschiedliche Arbeitszeitregelungen:

  • Feste Arbeitszeiten (im Englischen auch „Nine to Five“ genannt): Hier bestimmt der Arbeitgeber die Arbeitszeiten.
  • Teilflexibel (auch Gleitzeit genannt): Für die Mitarbeiter:innen gibt es feste Kernzeiten, in denen alle Beschäftigten anwesend sind. In diese Zeiten werden beispielsweise auch Konferenzen gelegt. Die Kernzeiten decken aber nur einen Teil der vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit ab. Die Beschäftigten entscheiden selbständig, ob sie die verbleibenden Arbeitsstunden vor oder nach den Kernzeiten abarbeiten.
  • Vollständig freie Arbeitszeiten (auch Vertrauensarbeitszeit genannt): Die Beschäftigten entscheiden allein, zu welchen Zeiten sie arbeiten. Ursprünglich entfiel bei diesem Modell in vielen Firmen die Arbeitszeiterfassung komplett, weil hierbei allein die erbrachte Arbeitsleistung im Vordergrund steht. Nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichtes München vom Oktober 2022 müssen Arbeitgeber mittlerweile auch bei Vertrauensarbeitszeit die geleisteten Arbeitszeiten erfassen und dem Betriebsrat hierüber auf dessen Wunsch hin Auskunft erteilen.

Die einzelnen Anwesenheitsmodelle und Arbeitszeitregelungen können Sie nahezu beliebig kombinieren, sodass in der Praxis viele unterschiedliche Modelle entstehen. Je nach gewähltem Modell können Sie auch die Organisation der Arbeitsplätze in Ihren Büroräumen entsprechend anpassen.

Beispielsweise können Sie für Mitarbeiter:innen, die nach dem Prinzip Office-First arbeiten, weiterhin persönliche Arbeitsplätze im Büro einrichten. Für Beschäftigte, die Remote-First tätig sind und zu Hause bereits einen vollständig ausgestatteten Telearbeitsplatz besitzen, richten Sie für die verbleibenden Bürotage hingegen sogenannte Schreibtischpools ein.

Ihre Mitarbeiter:innen suchen sich dort zu Arbeitsbeginn einen freien Schreibtisch, an dem sie an diesem Tag arbeiten. Dieses System wird auch Flex-Desk oder Desk-Sharing genannt. Das bedeutet frei übersetzt: “flexibler Schreibtisch” oder “Teilen des Schreibtisches”.

Mit technischen Lösungen wie Workplace-as-a-Service können Sie die Einrichtung dieser Arbeitsplätze an einen externen Dienstleister vergeben und dadurch Kosten sparen und die Arbeitsplätze standardisieren. So haben Ihre Mitarbeiter:innen überall immer die gleichen, ihnen bekannten Arbeitsumgebungen und müssen sich nicht um Software-Installationen oder Updates kümmern.

Welche Variante Sie wählen, hängt im Einzelfall auch von den Abläufen in Ihrem Unternehmen ab. Außerdem sollten Sie das Modell zusätzlich mit dem Betriebsrat abstimmen.

Voraussetzungen für hybrides Arbeiten

Damit hybrides Arbeiten in Ihrem Unternehmen funktioniert, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Im Einzelnen sind dies:

  • Sichere Verbindung ermöglichen: Ihre Mitarbeiter:innen müssen von überall her über das Internet eine sichere Verbindung zu Ihrem Firmennetz aufbauen können. Dies geschieht üblicherweise mittels eines “Virtual Private Network” (VPN).
  • Grundlagen der Zusammenarbeit schaffen: Mit Collaboration Tools wie Microsoft 365 oder Google Workspace schaffen Sie die technischen Grundlagen, damit Ihre Teams auch an unterschiedlichen Orten gemeinsam arbeiten können – an einzelnen Dokumenten oder sogar ganzen Projekten.
  • Hardware bereitstellen: Ihre Mitarbeiter:innen sollten über Business-Laptops und Business-Smartphones verfügen, mit denen sie von überall her bequem, schnell und sicher arbeiten können.
  • Videokonferenzen ermöglichen: Wenn es bei Ihnen keine festen Präsenztage gibt, an denen alle Mitarbeiter:innen im Büro sind, sollten Besprechungen auch als Videokonferenzen möglich sein.
  • Telearbeitsplatz einrichten: Für das regelmäßiges Arbeiten von zu Hause aus sollten sie Ihren Mitarbeiter:innen normgerechte Telearbeitsplätze einrichten. Der Gesetzgeber verlangt, dass sie dieselben Anforderungen an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz erfüllen wie Arbeitsplätze in der Betriebsstätte.
    Dazu gehören auch eine ausreichende und blendfreie Beleuchtung sowie die Ergonomie von Schreibtisch und Bürostuhl. Einzelheiten finden Sie in Nummer 6 des Anhangs der Arbeitsstättenverordnung sowie in der Broschüre „Bildschirm- und Büroarbeitsplätze – Leitfaden für die Gestaltung“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
  • Eine UCC-Plattform schaffen: Mittels Unified Communications (UCC) fassen Sie alle Kommunikationsdienste in Ihrem Unternehmen auf einer Plattform zusammen. So schaffen Sie einfache zu nutzende, Kommunikationsstrukturen für Ihre Mitarbeiter:innen.
    Die Kommunikation per Telefon, Messenger oder Videokonferenz gewinnt durch das hybride Arbeiten gegenüber dem direkten persönlichen Gespräch an Bedeutung. Deshalb ist eine effiziente Kommunikationslösung eine wichtige Voraussetzung für hybrides Arbeiten.

Die Vor- und Nachteile von Hybrid Work

Für viele Unternehmen, aber auch für viele Beschäftigte ist der Umstieg auf hybrides Arbeiten eine große Umstellung. Er bietet viele Chancen, bringt aber auch einige Veränderungen mit sich, die Sie bereits im Vorfeld berücksichtigen sollten. Vorteile von Hybrid Work sind:

  • Ihre Mitarbeiter:innen reduzieren ihre Pendelzeiten für den täglichen Weg zur Arbeit. So sparen sie Geld und Zeit und schonen die Umwelt. Effektiv ist dies auch ein Gewinn an Lebenszeit und damit ein Plus für die Work-Life-Balance.
  • Viele Berufstätige, insbesondere Eltern können Hybrid Work besser mit ihrem Familienleben vereinbaren. Bei Ausfällen in Kindergarten und Schule können sie flexibel von zu Hause aus arbeiten oder einen Teil der Arbeitszeit in die Abendstunden verschieben, wenn die Kinder im Bett sind.
  • Die geringere Auslastung Ihrer Büroräume in Verbindung mit Desk-Sharing spart teure Büroflächen ein. Gerade in hochpreisigen Innenstadtlagen sparen Sie so einen Teil Ihrer Gewerbemieten und Betriebskosten ein.
  • Viele Beschäftigte schätzen die zusätzlichen persönlichen Freiheiten, die ihnen Hybrid Work verschafft. Sie gewinnen dadurch zusätzliche Motivation und arbeiten produktiver.
  • Hybrid Work macht Sie als Arbeitgeber für viele Bewerber:innen interessanter und wirkt sich positiv auf Ihr Employer-Branding aus. In Zeiten des Fachkräftemangels verbessern Sie so Ihre Chancen im Wettbewerb um die besten Nachwuchs- und Führungskräfte.
  • Fahrten und Reisezeiten entfallen. Mitarbeiter:innen im Außendienst müssen nach einem Kundentermin in Wohnortnähe nicht erst wieder in die Firma zurück, um dort ihren Bericht zu schreiben, sondern können dies auch im Homeoffice erledigen.
  • Ihr Unternehmen wird robuster gegenüber Betriebsstörungen. Fallen im Büro der Strom, das Telefon oder die Internetverbindung aus oder verhindern größere Baustellen eine zügige Anfahrt zum Arbeitsplatz, arbeiten Ihre Mitarbeiter:innen einfach von zu Hause aus. Besonders gut funktioniert dies, wenn Sie alle Ihre Server und Ihre Telefonanlage als externe Clouddienste einrichten. Dann ist diese Infrastruktur für Ihre Beschäftigten auch weiterhin störungsfrei erreichbar.

Den vielen Vorteilen des hybriden Arbeitens stehen auch einige Nachteile gegenüber, die Sie berücksichtigen sollten. Einige davon können Sie durch entsprechende Planung im Vorfeld weitgehend vermeiden:

  • Nicht alle Beschäftigten möchten zu Hause arbeiten. Manche bevorzugen die Präsenz und den direkten Austausch am Arbeitsplatz. Wenn die Wohnverhältnisse zudem sehr beengt sind und es kein getrenntes Arbeitszimmer gibt, kann Remote Work zur Belastung für Familie und Beruf werden. Hier sollten Sie im Vorfeld mit Ihren Mitarbeiter:innen Einzelgespräche führen, welche Lösungen im beiderseitigen Interesse sind und ob Homeoffice im jeweiligen Fall überhaupt möglich ist.
  • Wenn sich Kolleg:innen und ganze Arbeitsgruppen längere Zeit nicht mehr persönlich sehen, kann dies einen negativen Einfluss auf das Gemeinschaftsgefühl innerhalb Ihrer Teams haben. Hier können Sie beispielsweise mit monatlichen Präsenztagen gegensteuern. An denen sind dann alle Kolleg:innen der jeweiligen Arbeitsgruppe zur selben Zeit im Büro. Auch Teamevents helfen dabei, das Wir-Gefühl zu stärken.
  • Hybrides Arbeiten kann den Arbeits- und Organisationsaufwand insbesondere für Führungskräfte und Projektleiter:innen erhöhen: Mitarbeiter:innen sind nicht mehr während der Kernarbeitszeiten an einem festen Büroarbeitsplatz für ein kurzes persönliches Gespräch erreichbar. Durch flexible Arbeitszeiten wird das Abstimmen von Konferenzterminen aufwändiger und Besprechungen mit mehreren Teilnehmern müssen mit mehr Vorlauf terminiert werden.
  • Durch den ganz oder teilweise wegfallenden persönlichen Kontakt ist es für Führungskräfte schwieriger zu erkennen, wenn einzelne Mitarbeiter:innen überlastet sind; zum Beispiel, weil sie im Homeoffice regelmäßig Überstunden erbringen, ohne diese zu erfassen. Dies kann bei den betroffenen Mitarbeiter:innen zu einem Burnout, aber auch zur inneren Kündigung führen – mit anschließendem Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber oder längerer Krankheit.
    Hier helfen Regelungen zum Schutz der Beschäftigten: So können Sie beispielsweise Ihren internen Mailserver so konfigurieren, dass am Wochenende keine dienstlichen Mails oder Messenger-Nachrichten zugestellt werden. Außerdem sollten Sie regelmäßige Mitarbeitergespräche führen, um Überlastung frühzeitig zu erkennen.
  • Das dauerhafte parallele Bereitstellen von persönlichen Arbeitsplatzcomputern am Firmensitz zusätzlich zu Telearbeitsplätzen im Homeoffice belastet Ihr Hardware-Budget und erhöht die Anzahl der zu administrierenden Geräte. Hier sollten Sie über günstigere Modelle wie Workplace-as-a-Service oder Arbeitsplätze mit Laptop-Dockingstationen nachdenken.

Hybrid-Working bedeutet Hybrid-Meetings

Ein wichtiges Element der hybriden Arbeit ist das sogenannte Hybrid Meeting. Dieser Begriff beschreibt Konferenzen, bei deinen einige Teilnehmer:innen im Konferenzraum am Firmensitz teilnehmen und andere Teilnehmer:innen sich per Videokonferenz zuschalten.

Dieses Format stellt hohe Anforderungen an Ihre Technik-Infrastruktur. Denn alle Teilnehmer:innen müssen sich gegenseitig gut sehen und hören können. Die Kamera im Konferenzraum muss hierfür möglichst alle Personen im Raum scharf fokussieren. Außerdem muss sie das Gesamtbild in einer Auflösung und mit einer Bandbreite übertragen, dass es für die zugeschalteten Teilnehmer:innen gut erkennbar ist.

Es sollte im Raum möglichst keine dunklen oder toten Winkel geben. Umgekehrt sollten alle Personen im Raum die zugeschalteten Teilnehmer:innen beispielsweise auf einer großen, hellen Videowand nebeneinander sehen können. Die Videoleinwand sollte entsprechend lichtstark sein, damit Sie den Raum dafür nicht abdunkeln müssen. Gut funktionierende Hybrid-Meetings sind entscheidend für die Zusammenarbeit beim Hybrid-Working.

Idealerweise statten Sie daher Ihre Besprechungsräume mit einem entsprechenden professionellen  Videokonferenzsystem aus, das seinerseits mit der Konferenzsoftware auf den Arbeitsplatzrechnern kompatibel ist und gut harmoniert.

Das Wichtigste zu hybridem Arbeiten in Kürze

  • Hybrides Arbeiten hat in Zeiten der Coronapandemie stark zugenommen. Viele Beschäftigte schätzen die Flexibilität, die es ihnen gibt.
  • Unternehmen, die hybrides Arbeiten praktizieren, bieten damit für viele Bewerber:innen einen erheblichen Mehrwert und haben so einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt.
  • Für Hybrid-Work gibt es unterschiedliche Anwesenheits- und Arbeitszeitmodelle. Sie sollten sorgfältig prüfen, welches dieser Modelle gut zu Ihrem betrieblichen Alltag passt.
  • Unternehmen, die bereits Unified Communications sowie Cloudlösungen für Daten und Telefonie nutzen, haben erhebliche technische Vorteile bei der Einführung von hybrider Arbeit.
  • Mit entsprechender Hardware wie leistungsfähigen Laptops und Mobilgeräten sowie einer entsprechenden Konferenztechnik in Ihren Besprechungsräumen schaffen Sie die technische Grundlage für hybride Zusammenarbeit.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitaler-arbeitsplatz/hybrides-arbeiten-das-arbeitsmodell-der-zukunft/

 

 

SIP-Telefone: Alles über Funktionsweise, Vorteile und aktuelle Modelle

Im Gegensatz zu analogen oder ISDN-Telefonen basieren IP-basierte Geräte auf dem digitalen Session Initiation Protocol – kurz SIP genannt. Darüber ist es möglich, basierend auf Datenpaketen über das Internet via Internet Protocol (IP) zu telefonieren. Diese Form der Telekommunikation wird daher auch als Voice-over-IP (VoIP) bezeichnet.

Was ist ein SIP-Telefon? Wie funktioniert das Telefonieren über VoIP und worauf ist bei der Auswahl von SIP-Telefonen zu achten? Passen alle SIP-Endgeräte an jede VoIP-Telefonanlage, oder gibt es Unterschiede bei den Anschlüssen? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie hier.

 

Was ist ein SIP-Telefon und wie funktioniert es?

SIP-Telefone sehen äußerlich wie herkömmliche Telefone aus und lassen sich auch so bedienen. Die Abkürzung SIP steht hierbei für Session Initiation Protocol. Die Unterschiede liegen in der dahinter liegenden Technik. SIP-Telefone sind über SIP-Trunks an das Netzwerk und die firmeninterne Telefonanlage angeschlossen. Dies geschieht über das Internet und einen IP-Anlagen-Anschluss.

Der SIP-Trunk ist eine besondere Art von Telefonanschluss auf Basis einer Datenleitung. Seinen Namen verdankt er ebenso wie die SIP-Telefonie dem Netzprotokoll SIP, das für den Auf- und Abbau der Kommunikation sorgt. Der Betrieb einer lokalen Telefonie-Infrastruktur durch einen SIP-Trunk wird dabei als „SIP-Trunking“ bezeichnet.

SIP- versus IP-Telefone: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Der VoIP-Anbieter verknüpft per SI-Protokoll die gewünschte Anzahl an Sprachkanälen mit der TK-Anlage des Kunden. Von der Bandbreite der IP-Verbindung hängt die Anzahl der möglichen Sprachkanäle ab. Der SIP-Trunk ermöglicht durch einen einzigen Zugang eine Durchwahl auf mehrere Telefone.

Auf dem Server des Anbieters werden nicht einzelne Rufnummern, sondern ganze Rufnummernblöcke registriert. Dadurch ist es möglich, alle Endgeräte einer TK-Anlage durch einen zentralen Account zu betreiben. SIP-Telefone können nicht nur mit herkömmlichen Telefonnummern Verbindungen aufbauen, sondern auch mit SIP-Adressen arbeiten. Diese ähneln stark E-Mail-Adressen und haben als Kennung nach „sip“ den Namen sowie die Domain der Gegenstelle (häufig deren Webseite). Voraussetzung ist, dass das Telefon die Eingabe alphanumerischer SIP-Adressen unterstützt.

Beispiel: sip:

Genau genommen sind SIP-Telefone eine Untergruppe von IP-Telefonen. Ein IP-Telefon kann generell unterschiedliche Protokolle nutzen. So ist es theoretisch möglich, dass IP-Telefone nicht nur SIP für Gespräche nutzen, sondern auch die alternativen Standards H.323, ISDN over IP oder herstellereigene Entwicklungen. Im Business-Umfeld hat sich das nach IETF RFC 3261 standardisierte SIP jedoch inzwischen durchgesetzt. Daher kann man heute in der Praxis VoIP-Telefone mit SIP-Telefonen gleichsetzen.

Die Vorteile von SIP-Telefonen im Überblick

SIP-Telefone haben gegenüber traditionellen Telefonen technisch gesehen eine ganze Reihe von Vorteilen. Die wichtigsten sind dabei:

Kein Rufnummernwechsel: Bei einem Standortwechsel behalten dank der SIP-Trunking-Technologie alle Telefonnummern Ihrer Nebenstellenanlage weiterhin ihre Gültigkeit. Ein kostenintensives Aktualisieren entfällt, beispielsweise von Kundenbroschüren oder Visitenkarten. Auch der Wechsel zu einem neuen Provider verläuft weitgehend unproblematisch: Die meisten VoIP-Anbieter bieten Ihnen bei einem Anschlusswechsel die Mitnahme Ihrer Rufnummern.

Bessere Sprachqualität: SIP-Trunking ermöglicht eine bessere Audioqualität, wenn IP-basierte Gegenstellen zum Einsatz kommen. Wenn beide Gesprächsstellen den G.722-Codec (HD-Voice) unterstützen, wird durch Datenkompression eine höhere Audio-Bandbreite zur Verfügung gestellt. Das führt zu einer hörbar besseren Sprachqualität.

Internetleitung ersetzt Telefonleitung: SIP-Telefonie funktioniert ohne separates Telefonkabel. IP-Telefonie ist grundsätzlich sogar über WLAN möglich. Dank der erwähnten SIP-Trunks können Sie auch mehrere SIP-Telefone über eine Datenleitung anschließen.

Sicherheit durch Signalverschlüsselung: Die Verschlüsselung der SIP-Signale und SIP-Sprachdaten bietet eine höhere Sicherheit als ISDN- oder Analogtelefonie.

Ortsunabhängiges Telefonieren möglich: Ein Vorteil der IP-Telefonie ist, dass es im Grunde gleichgültig ist, wo die Telefone stehen. Überall dort, wo ein IP-Anschluss vorhanden ist, können Sie die SIP- beziehungsweise VoIP-Telefone anschließen. Lediglich eine IP-fähigen Telefonanlage oder ein entsprechender Router mit Telefonanlagenfunktionalität sind zum Betrieb notwendig.

Komfortmerkmale wie Videokonferenzen möglich: Einige SIP-Telefone verfügen über spezielle Komfortmerkmale, die sonst eher ein Merkmal von Internet-Konferenzsystemen oder Groupware-Software sind. So bieten einige Modelle beispielsweise Videokonferenz- und Chatfunktionen.

Ein SIP-Telefon an die FRITZ!Box anschließen: So gehen Sie vor

VoIP- und SIP-Telefone können Sie nicht nur im Bereich von Business-Telefonanlangen einfach anschließen und nutzen. Auch im SOHO-Bereich, also Small-Office und Home-Office, sind SIP-Telefone inzwischen das Mittel der Wahl.

Unabhängig von der verwendeten Anschlussbox ist für die Nutzung von VoIP-Diensten ein Internetanschluss mit möglichst hoher Bandbreite notwendig. Zu beachten ist, dass sowohl hohe Down- als auch Upload-Bandbreiten die Bedingung für einen fehlerfreien Betrieb sind.

Wie einfach der Anschluss gelingt, zeigt das Anschlussbeispiel an der FRITZ!Box. Als Modem-Router-Komplettlösung ist diese Box in Deutschland häufig die Schnittstelle zum Internet, die sowohl für Kupfer- als auch für Glasfaser-Anschlüssen verwendet wird.

Die FRITZ!Box eignet sich besonders gut zum einfachen Anschluss von SIP-Telefonen, da sie einen eigenen SIP-Server enthält. Allerdings bieten SIP-Telefone häufig Komfortmerkmale, die über reines Telefonieren hinausgehen. Die FRITZ!Box unterstützt diese allerdings meist nicht.

In der Beschreibung wird das Telefon direkt an die Box angeschlossen und dort registriert. Lösungen sind so nicht in Betrieb zu nehmen, bei denen Provider die Box lediglich als Router zur Verfügung stellen, und die Telefonie separat über andere Telefonanlagen steuern.

Die FRITZ!Box-Oberfläche ist im lokalen Netz über die Webadresse http://fritz.box erreichbar. Häufig ist die Box auch über die so genannte „Notfall-IP“ http://169.254.1.1 oder 192.168.178.1 aufzurufen. Nach Eingabe des FRITZ!Box-Kennworts besteht Zugriff auf die Administrationsoberfläche. Die dort verfügbaren Menüpunkte können je nach Firmware-Version abweichende Bezeichnungen haben.

Konfiguration und Einstellungen im Detail

Zuerst schließen Sie das SIP-Telefon per Internetkabel an die Box an. Dazu sollten Sie auf keinen Fall die mit „Telefon“ gekennzeichnete TAE-Buche verwenden. Diese ist nur für analoge Telefone vorgesehen. SIP- und VoIP-Telefone schließen Sie hingegen an eine der normalerweise gelb gekennzeichneten Gigabit-LAN-Buchsen an.

Die FRITZ!Box verfügt meist nicht über Anschlüsse via PoE (Power-over-Ethernet). Daher braucht das Telefon eine zusätzliche separate Stromversorgung. Alternativ können Sie auch einen PoE-fähiger Switch dazwischenschalten, wobei Sie möglichst ein SFTP-Kabel einsetzen. Die teilweise noch im Umlauf befindlichen FTP-Kabel passen zwar auch, haben aber wesentlich schlechtere Abschirmungseigenschaften als SFTP-Netzwerkkabel.

Pro angeschlossenem SIP-Telefon legen Sie einen beliebigen Registrierungsnamen sowie einen Usernamen und ein Passwort fest. Das Passwort muss mindestens acht Zeichen lang sein, damit die FRITZ!Box es akzeptiert. Der Registrierungsname sowie der Username können identisch sein. Ebenso muss mindestens eine Rufnummer der Box zugeordnet sein.

Über die Menüpunkte „Telefonie“ mit dem Untermenü „Telefoniegeräte“ können Sie ein neues Gerät einrichten. Nach Auswahl von „Neues Gerät einrichten“ ist „Telefon“ und dann „LAN/WLAN (IP-Telefon)“ auszuwählen.

Nun vergeben Sie einen Namen, der dem Namen entsprechen sollte, der in der Telefonkonfiguration eingetragen ist. In der angezeigten Konfigurationsmaske wird die FRITZ!Box als Registrar angezeigt. Jetzt tragen Sie den gewählten Benutzernamen und das zugehörige Passwort ein. Danach zeigt die Box eine Liste der verfügbaren Telefonnummern an. Hier wählen Sie die Nummer aus, unter welcher Sie Anrufe tätigen oder entgegennehmen wollen.

Es ist möglich, alle Anrufe mit dem Telefon anzunehmen oder die Annahme von bestimmten Anrufen zu sperren. Bei der Einstellung, nur Anrufe an die zugeordnete Nummer zu erlauben, werden SIP-Adressen ignoriert. Abschließend bestätigen Sie die Einrichtung dann per angezeigtem Telefontastatur-Code (beispielsweise *12230).

Die Box ordnet dem Telefon eine IP-Adresse zu, die Sie im Telefon eingeben. Im SIP-Telefon tragen Sie außerdem noch den verwendeten Usernamen und das verwendete Passwort ein. Danach sollte das Telefon auf Anrufe reagieren sowie ausgehende Anrufe ermöglichen.

Wenn Sie über den PC ein virtuelles SIP-Telefon mit Headset benutzen möchten, können Sie beispielsweise auf Lösungen wie den Open-Source-SIP-Client Linphone zurückgreifen. Die Konfiguration erfolgt analog der beschriebenen Vorgehensweise. Bei der Konfiguration geben Sie bei „Transport“ UDP als Protokolltyp an.

SIP-Telefone im Vergleich: Diese Modelle sind besonders empfehlenswert

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige interessante SIP-Telefone für unterschiedliche Einsatzzwecke in alphabetischer Reihenfolge vor.

 

Avaya

Das “AVAYA E129 SIP Deskphone” ist das Einstiegsmodell der AVAYA-E100-Serie. Es bietet alle grundlegenden SIP-Telefon-Funktionen wie Anklopfen, Rufumleitung, Rufweiterleitung, Rufnummernanzeige sowie das Starten einer Telefonkonferenz mit einem Tastendruck. Das Gerät erlaubt auch die Annahme mehrerer Anrufe über eine Flash-Taste während eines laufenden Gesprächs.

Es verfügt über drei kontextsensitive Funktionstasten, fünf Tasten mit den Telefongrundfunktionen sowie ein Telefonbuchverzeichnis mit bis zu 500 Einträgen. Nachrichten in der Sprachbox zeigt das Display optisch an. Das Gerät bezieht Strom via zentralisierter Stromversorgung über PoE oder über ein lokales Netzgerät.

 

AVM FRITZ!Fon

AVM bietet eine ganze Reihe von AVM-SIP-Telefonen an, die speziell für Nutzer:innen der FRITZ!Box zahlreiche Komfortfunktionen bieten. Diese als FRITZ!Fon bezeichneten Geräte erlauben weitreichende Zugriffe auf alle Funktionen der FRITZ!Box. Dazu zählen etwa die Steuerung des Anrufbeantworters sowie Abwesenheits- und Weiterleitungsfunktionen.

Je nach Modell bieten diese Geräte teilweise auch Zusatzfunktionen wie einen Media-Player, Smart-Home-Steuerungen sowie E-Mail-Schnittstellen und die Anbindung von Streamingdiensten, um beispielsweise Web-Radio über das Telefon hören zu können.

 

Cisco Modellreihe 68x

Cisco bietet für alle Branchen ein breites Portfolio an Cisco-IP-Telefonen. In der Regel lassen sich alle Geräte über SIP-Telefonanlagen automatisch konfigurieren. Dadurch entfällt der manuelle Einrichtungsaufwand, wie er bei einigen Modellen von Mitbewerbern erforderlich ist.

Die Modelle Cisco 6841, Cisco 6851, Cisco 8841, Cisco 8861 und Cisco 7832 verfügen alle über eine Headset-Unterstützung und Monochrom- oder Farbdisplays (Modelle 8841 und 8861). Die Standardfunktionen zur Weiterleitung beziehungsweise dem Halten eines Anrufes bieten ebenfalls alle Geräte. Eine externe USB-Buchse und Bluetooth-Anbindung gibt es nur mit dem Modell 8861.

 

Snom D765: High-Tech und intuitive Bedienung made in Germany

Der Berliner VoIP-Pionier Snom hat sich komplett auf die Entwicklung von Software und Geräten für den Telefoniebereich spezialisiert. Das Unternehmen hat 20 Jahre Erfahrung im VoIP-Bereich und punktet mit hoher Sprachqualität sowie intuitiver Bedienung.

Das Snom D765 verfügt über ein LCD-Farbdisplay mit 3,5 Zoll Bilddiagonale und einer Auflösung von 320 mal 240 Pixeln. Es liegt auch bei der Sprachqualität ganz vorn – dank des eingebauten digitalen Signalprozessors (DSP). Ein eingebauter XML-Browser ermöglicht es Ihnen, die Bedienoberfläche umfangreich an die Bedürfnisse Ihres Unternehmens anzupassen.

Wenn Ihnen die vorhandenen Schnellwahltasten nicht reichen, können Sie das Gerät mit bis zu drei „D7”-Modulen über eine USB-Schnittstelle erweitern. Die Module bieten je 18 frei programmierbare Schnellwahltasten. Ein umfangreicher Service-Bereich auf der Hersteller-Website mit nützlichen Tipps zur Funktionsweise der vertriebenen Geräte bietet jede Menge Unterstützung bei Fragen.

 

Snom 715: Das ideale VoIP-Einstiegsgerät

Nicht jede:r Mitarbeiter:in benötigt ein Telefon mit riesigem Farbdisplay oder umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten. Aufgrund des niedrigen Einstiegspreises können Sie das Snom 715 in größeren Mengen anschaffen, ohne das Budget für Telekommunikation übermäßig zu belasten. Außerdem eignet es sich gut, um Telefone an Stellen vorzuhalten, an denen es vorwiegend um die prinzipielle Erreichbarkeit oder kurze Absprachen geht – beispielsweise in einer Lagerhalle.

Auf gängige Komfortmerkmale müssen Sie bei diesem Gerät dennoch nicht verzichten: Das Snom 715 besticht durch einfache Bedienbarkeit und verfügt über ein vierzeiliges Schwarzweiß-Display mit Hintergrundbeleuchtung. Es besitzt einen USB-Port, einen Gigabit-Switch und unterstützt Power-over-Ethernet (PoE).

Sofern der Name der anrufenden Person im hauseigenen Telefonbuch hinterlegt ist, wird dieser, wie bei den anderen Geräten auch, im Display angezeigt.

 

Yealink SIP-T42S: Übersichtlich, komfortabel und leistungsstark

Der Voice-over-IP-Spezialist Yealink ist seit 2001 auf dem Markt vertreten. Erst kürzlich haben die global agierenden Marktforscher Frost & Sullivan das Unternehmen zum führenden Anbieter von IP-Telefonen weltweit gekürt. Die Profis aus China pflegen strategische Partnerschaften mit den wichtigsten Netzbetreibern, darunter Vodafone. Die Geräte zeichnen sich allesamt durch hervorragende Bedienbarkeit und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

Das Yealink SIP-T42S ist für Nutzer:innen gedacht, die häufig telefonieren müssen und auf den Komfort eines übersichtlichen Displays nicht verzichten wollen. Dementsprechend stellt dieses IP-Telefon einen idealen Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Anschaffungspreis dar: Es verfügt über ein hintergrundbeleuchtetes Schwarz-Weiß-Display mit 2,7 Zoll Größe, das Sie durch den guten Kontrast sehr leicht ablesen können. Dazu kommen sechs frei programmierbare LED-Tasten.

Neben einer eingebauten Freisprechfunktion bietet das Telefon außerdem einen Headset-Anschluss via USB oder RJ-9-Stecker oder (per optionalem Adapter) via Bluetooth.

Außerdem verfügt das Gerät über einen eingebauten Gigabit-Switch sowie USB-2.0-Unterstützung. Damit sparen Sie sich gegebenenfalls ein zweites Ethernet-Kabel für die Verbindung Ihres Arbeitsplatzrechners oder eines weiteren SIP-Telefons.

Das Gerät interagiert dabei gekonnt mit One-Net-Business-Diensten. So können Sie darüber Aktionen ausführen wie beispielsweise:

  • Anrufe auf das Telefon holen
  • Anrufe parken
  • Anrufumleitung aktivieren oder deaktivieren
  • Einstellen Ihrer eigenen Verfügbarkeit (beispielsweise „Do not disturb”)
  • Zugriff auf die One-Net-Business-Anrufliste
  • Zugriff auf das Unternehmenstelefonbuch

Yealink SIP-T48S: Profi-Funktionen und ein riesiges Farbdisplay

Das Yealink SIP-T48S eignet sich besonders gut für alle, die jederzeit den vollen Kommunikationsüberblick haben müssen. Dazu zählen neben der Chefetage auch Callcenter-Supervisor:innen, Empfangspersonal und alle anderen, die sehr häufig und mit vielen verschiedenen Ansprechpartner:innen telefonieren – auf Wunsch auch mit Video-Unterstützung.

Das sieben Zoll große Farbdisplay besitzt eine Auflösung von 800 mal 480 Pixeln und besticht durch eine übersichtliche Bedienstruktur. Für eine bessere Übersicht gibt es 29 frei belegbare Zielwahltasten, über die Sie häufig angerufene Kontakte einfach per Tastendruck erreichen können. Außerdem können Sie das Yealink T48S mit Erweiterungsmodulen ausstatten, die Ihnen noch mehr Kurzwahltasten und somit noch mehr potenzielle Gesprächspartner:innen auf einen Blick bieten.

Die Komfortmerkmale des Mittelklasse-Modells SIP-T42S in Verbindung mit der One-Net-Business-Telefonanlage beherrscht das SIP-T48S ebenfalls.

 

Das Wichtigste zu SIP-Telefonen in Kürze

  • Mit SIP-Telefonen können Sie Telefonate über vorhandene Datenkabel und das Datennetz beziehungsweise Intra- und Internet führen.
  • SIP-Telefone sind über SIP-Trunks an das Netzwerk und die firmeninterne Telefonanlage angeschlossen.
  • SIP-Telefone sind eine Untergruppe von VoIP-Telefonen. Ein IP-Telefon unterstützt jedoch nicht nur das SIP-Protokoll, sondern auch andere Protokolle.
  • Für die Nutzung von SIP-Telefonen sollten Sie auf eine ausreichende Bandbreite des vorhandenen Internetanschlusses achten.
  • Die Hersteller Avaya, AVM, Cisco, Snom und Yealink sorgen für eine breite Auswahl bei verfügbaren Tischgeräten mit vielen Komfortfunktionen und leichter Bedienbarkeit.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitaler-arbeitsplatz/sip-telefone-alles-ueber-funktionsweise-vorteile-und-aktuelle-modelle/

Modernes Telefonieren: Was ist ein SIP-Trunk und wie funktioniert SIP-Trunking?

Immer mehr Unternehmen tauschen alte Telefonanlagen gegen moderne VoIP-Anlagen aus. VoIP steht für Voice-over-IP, also Internettelefonie. Mit dem Wechsel verbunden ist die Umrüstung auf einen SIP-Anlagenanschluss, den sogenannten SIP-Trunk. Dieser ist die Voraussetzung dafür, dass Sie Ihre neue Telefonanlage per Mausklick anpassen und flexibel nutzen können.

Was ist ein SIP-Trunk? Wie funktioniert SIP-Trunking und welche Rolle spielt diese Technologie beim Umstieg auf die VoIP-Telefonie? Das erfahren Sie im Folgenden. Außerdem erklären wir, welche Vorteile ein SIP-Trunk hat.

 

Was ist ein SIP-Trunk?

Ein SIP-Trunk ist eine besondere Art von Telefonanschluss, der nicht über normale analoge Telefonleitungen läuft, sondern über das Internet. Es handelt sich also um einen virtuellen Telefonanschluss. Seinen Namen verdankt er dem Netzprotokoll SIP (Session-Initiation-Protocol), das für den Auf- und Abbau der Kommunikation sorgt. Trunk (englisch: Baumstamm) steht für die Bündelung von Daten an einem Punkt. Der Betrieb einer lokalen Telefonie-Infrastruktur durch einen SIP-Trunk wird als SIP-Trunking bezeichnet.

Anbieter von VoIP-Telefonie stellen bei Bedarf einen oder mehrere SIP-Trunks zur Verfügung, an die Sie Ihre firmeninterne Telefonanlage über Ihre Internetleitung anschließen. Mit diesem einen SIP-Trunk können Sie mehrere Sprachkanäle nutzen. Sprachkanäle sind alle Leitungen, die der Sprachübermittlung dienen – also der Übertragung von Telefongesprächen. Neben den Gesprächsdaten normaler Telefonate werden auch Videodaten und Softwareupdates durch diesen virtuellen Telefonanschluss geleitet.

Wie funktioniert SIP-Trunking?

Der VoIP-Anbieter verknüpft per SI-Protokoll einen oder mehrere Sprachkanäle mit Ihrer Telefonanlage. Darüber laufen fortan alle Telefongespräche.

Eine Telefonnummer im Unternehmen besteht in der Regel aus einer Stammnummer mit angefügten Durchwahlnummern. Entsprechend diesem Aufbau gibt es für jeden Anlagenanschluss eine Stammnummer, die in Verbindung mit einer Durchwahlnummer zu einer kompletten Anschlussnummer wird.

Beim SIP-Trunking kommen die verfügbaren Durchwahlnummern aus dem sogenannten Durchwahlblock. Der Durchwahlblock enthält alle verfügbaren Durchwahlnummern des Unternehmens, wobei Sie beliebige Durchwahlen anlegen, ändern, hinzufügen oder löschen können.

Die Zahl der möglichen Sprachkanäle ist beim SIP-Trunking beliebig erweiterbar. Lediglich die Anzahl der gleichzeitig nutzbaren Kanäle ist begrenzt – und zwar durch die verfügbare Bandbreite.

Der SIP-Trunk ermöglicht durch einen einzigen Zugang mit Stammnummer die Durchwahl auf mehrere Telefone. Der VoIP-Anbieter registriert auf seinem Server aber nicht die einzelnen Rufnummern, sondern nur die Stammnummer. Dadurch ist es möglich, alle Endgeräte einer Telefonanlage über einen zentralen Account zu betreiben.

Diese Vorteile haben SIP-Trunks

Kein Rufnummernwechsel: Bei einem Standortwechsel können Sie dank der SIP-Trunking-Technologie alle Durchwahlnummern auch in anderen Räumlichkeiten beibehalten. Ihren firmeninternen Durchwahlblock verwalten Sie über die Telefonanlage Ihres Unternehmens – hier sind Sie unabhängig vom Netzbetreiber. Die Stammnummer als zweiter Bestandteil der Rufnummer ist abhängig vom Internetprovider beziehungsweise vom Anbieter des VoIP-Anschlusses. Auch dort ist der Wechsel unproblematisch, denn die meisten Provider bieten bei einem Anschlusswechsel die Portierung der Stammnummer an.

Leichte Administration: Viele SIP-Trunk-Anbieter stellen Ihnen eine leicht bedienbare Benutzeroberfläche zur Verfügung. Dadurch haben Sie Rufnummern und Anruflisten sofort im Blick und können beispielsweise Rufweiterleitungen oder neue Durchwahlnummern mit wenigen Klicks selbst anlegen und verwalten.

Bessere Sprachqualität: SIP-Trunking bietet bei Gesprächen zwischen zwei VoIP- Gegenstellen eine deutliche verbesserte Audioqualität im Vergleich zu ISDN. Wenn beide Gesprächsstellen den G.722-Codec (HD-Voice) unterstützen, steht durch die Datenkompression eine höhere Audiobandbreite zur Verfügung. Das heißt, die digitalisierte Sprache geht komprimiert auf die Leitung, sodass insgesamt mehr Sprachdaten übermittelt werden können. Am anderen Ende werden die Daten in Echtzeit entpackt. Das führt zu einer hörbar besseren Sprachqualität.

Sicherheit durch Signalverschlüsselung: Für Unternehmen und Organisationen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf bietet die Verschlüsselung der SIP-Signale und SIP-Sprachdaten eine höhere Sicherheit im Vergleich zur Verwendung von ISDN- oder Analogtelefonie.

Kostenersparnis: Umfangreiche Installationen von physischen Telefonanlagen entfallen. Darüber hinaus ist die Nutzung von mehreren Leitungen und Durchwahlnummern mittels eines SIP-Trunks günstiger als bei Analog- oder ISDN-Telefonanlagen.

Beliebig viele Sprachkanäle: Bei alten ISDN-Anschlüssen stehen pro Leitung zwischen 2 und 30 Kanäle zur Verfügung. Bei einem SIP-Trunk können Sie beliebig viele Sprachkanäle an den SIP-Trunk anschließen. Eingeschränkt ist nur, wie viele Sprachkanäle Sie gleichzeitig verwenden können – dies ist abhängig von der Bandbreite. Wie viele Anschlüsse Sie benötigen, legen Sie selbst fest. Und wenn Ihr Unternehmen wächst, können Sie dank der SIP-Trunking-Technologie schnell und flexibel neue Telefonnebenstellen einrichten.

VoIP-Gateways werden überflüssig: VoIP-Gateways dienen dazu, Schnittstellen der klassischen Telekommunikation mit Schnittstellen der IP-basierten Telefonie zu verknüpfen und Daten zu konvertieren. Dank des SIP-Trunks sind diese VoIP-Gateways überflüssig. Alle Anrufe werden von Anfang an via Internet-Protocol geführt, es findet keine Umwandlung von analog zu digital mehr statt.

Voraussetzungen für die Verwendung von SIP-Trunks

Bevor Sie eine bestehende Telefonanlage auf VoIP umstellen oder eine neue Anlage mit dieser Technologie planen, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. Das betrifft vor allem die zur Verfügung stehende Internetbandbreite.

Möchten Sie eine VoIP-Anlage auf SIP-Trunk-Basis einrichten, laufen künftig zwei Hauptprozesse über die Internetleitung ab: die normale Internetnutzung (etwa Videochats und Datenübertragungen) und die Telefonie in Ihrem Unternehmen, also das SIP-Trunking. Um das zu ermöglichen, ist ein Internetanschluss mit hoher Bandbreite notwendig. Dabei sind sowohl hohe Down- wie auch Upload-Bandbreiten wichtig, damit der Betrieb fehlerfrei laufen kann.

Je nach berechneter Last kann es notwendig und sinnvoll sein, das SIP-Trunking im Unternehmen über eine eigene Internetleitung zu betreiben. Dadurch erreichen Sie eine möglichst gute Leistung bei der VoIP-Telefonie – zum Beispiel mit dem „Vodafone Business Internet Connect“-Tarif. Gleichzeitig halten Sie die andere Leitung für übliches, auch hohes Datenaufkommen frei.

Haben Sie eine alte ISDN-Anlage, können Sie den SIP-Trunk anstelle einer herkömmlichen ISDN-Leitung zur Anbindung an das Telefonnetz verwenden.

Das Wichtigste zu SIP-Trunks in Kurzform

  • SIP-Trunks ermöglichen mit einer einzigen Datenleitung die Anbindung mehrerer Telefone.
  • Telefonanlagen mit SIP-Trunk haben bei Gesprächen mit anderen VoIP-Gegenstellen eine bessere Sprachqualität.
  • Die SIP-Technik ermöglicht viele Komfortmerkmale und vereinfachte Administration von Telefonanlagen im Unternehmen.
  • Für die Umstellung bestehender Anlagen oder bei Neuinstallation von Telefonanlagen auf SIP-Trunk-Basis ist eine ausreichende Internetbandbreite notwendig.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/technologie/sip-trunk-was-ist-ein-sip-trunk-und-wie-funktioniert-sip-trunking/

WLAN-Telefon: Was dahintersteckt und wie es funktioniert

IP-Telefone und Smartphones ermöglichen bereits seit Längerem das Telefonieren über WLAN. Allerdings nutzen nur wenige diese technische Möglichkeit bereits. Doch WLAN-Telefonie bietet besonders Unternehmen eine Reihe von Vorteilen. Was ein WLAN-Telefon ist und wie WLAN-Telefonie funktioniert, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

WLAN-Telefonie: Abgrenzung zu WiFi-Calling

Die Begriffe WLAN-Telefonie und WiFi-Calling werden häufig synonym gebraucht. Doch es gibt einen feinen Unterschied. WiFi-Calling fasst alle Anrufe zusammen, die über ein WiFi-Netzwerk geführt werden.  WLAN-Telefonie hingegen bezeichnet das Telefonieren mit speziellen Geräten, die Sie zum Telefonieren in WiFi-Netzwerken brauchen. Dazu gehören sowohl Smartphones als auch sogenannte IP-Telefone. Der Einfachheit halber verwenden wir jedoch für das Telefonieren über ein WLAN zusammenfassend den Begriff „WLAN-Anrufe“.

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie WLAN-Anrufe funktionieren und was die Vor- und Nachteile dieser Art von Telefonie sind. Insbesondere beim Thema Kosten gibt es Fallstricke, aber auch die Sprachqualität ist nicht immer optimal.

 

WLAN-Telefonie: So geht Voice-over-WiFi (VoWiFi) via Smartphone

Mit WLAN-Telefonie können Sie nahtlos jede WLAN-Verbindung nutzen, um Anrufe zu tätigen oder zu empfangen, wenn Ihr Netzsignal schwach ist. Wenn es in Ihrem Betrieb also Bereiche gibt, in denen Sie keinen Empfang haben, erlauben Ihnen WLAN-Anrufe das Telefonieren mithilfe Ihres Smartphones oder eines anderen WLAN-fähiges Telefons über das vorhandene WLAN.

Da hier technisch gesehen die  Internet-Leitung Ihres Unternehmens anstatt des 4G-LTE/5G-Netzes zum Übermitteln von Sprache genutzt wird, gibt es hierzu auch den Begriff Voice-Over-WiFi (oder kurz: VoWiFi, übersetzt: Sprache über das WLAN).

Ihre Nachrichten-App und die Anrufprotokollliste zeigen auch die über WLAN getätigten Anrufe und gesendeten Nachrichten an. Das Symbol in der Benachrichtigungsleiste Ihres Displays ändert sich möglicherweise zu einem kleinen Telefonhörer mit einem WLAN-Symbol darüber.Ansonsten sollten Sie im besten Fall kaum einen Unterschied zwischen WLAN- und Mobilfunk- Anrufen feststellen.

Denken Sie daran, dass WLAN-Anrufe zwar an das erweiterte Netzwerk (also auch an das Mobilfunknetz) weitergegeben werden können, wenn Sie sich außerhalb der Reichweite eines WLAN-Routers bewegen; aber es besteht die Möglichkeit, dass in diesem Fall der Anruf unterbrochen oder ganz abgebrochen wird.

Die Kosten: WLAN-Anrufe sind nicht immer gratis

Auf den ersten Blick scheinen WLAN-Gespräche eine günstige Alternative zum Telefonieren über Mobilfunk zu sein, denn: Manche Anrufe sind nicht über die gängigen Flatrate-Konditionen vieler Mobilfunkanbieter abgedeckt. Hier sollten Sie jedoch in Ihren Vertrag schauen: Bietet Ihr Provider WLAN-Anrufe als kostenfreie Leistung an? Oder müssen Sie bei einem WLAN-Anruf unter Umständen klassisch nach „Einheiten“ bezahlen?

Früher waren WLAN-Anrufe eine günstige Alternative zu teils hohen Roaming-Gebühren im Ausland. Doch seit 2017 gibt es innerhalb der Europäischen Union  diese Gebühren nicht mehr. Bietet Ihr Provider jedoch keine kostenlosen WLAN-Anrufe an, zahlen Sie am Ende eventuell sogar drauf. Denn WLAN-Anrufe werden in manchen Fällen so abgerechnet, als führten Sie ein Inlandsgespräch.

Wenn Sie also im Urlaub im EU-Ausland einen WLAN-Anruf nach Hause tätigen, kann dies unter bestimmten Umständen Geld kosten. Ein Anruf über das dortige „normale“ Mobilfunknetz hingegen wäre dank nicht mehr vorhandener Roaming-Gebühren in den meisten Fällen kostenlos, beziehungsweise über Ihren Flatrate-Vertrag abgedeckt. Daher gilt: Informieren Sie sich vor Auslandsreisen immer, ob und wie Ihr Mobilfunkanbieter Ihnen kostenfreie WLAN-Telefonie auch außerhalb von Deutschland anbietet.

Halten Sie sich außerhalb der EU auf, können Sie mit WLAN-Anrufen unter Umständen Geld sparen. Hier müssen Sie ansonsten Roaming-Gebühren bezahlen. In vielen Fällen kosten WLAN-Anrufe weniger. Genauere Informationen zu Gebühren erhalten Sie bei Ihrem Mobilfunkanbieter.

 

WLAN-Telefonie: Vorteile und Nachteile

Um die Vor- und Nachteile von WLAN-Anrufen abschätzen zu können, ist ein Vergleich mit „normalen“ DECT-Telefonen hilfreich. Diese sind in den meisten Unternehmen gebräuchlich. DECT ist die Abkürzung für den englischen Begriff Digital Enhanced Cordless Telecommunications (übersetzt: Digital verstärkte schnurlose Telekommunikation).

Im Folgenden stellen wir die beiden Systeme zusammengefasst gegenüber.

 

WLAN vs. DECT: Unterschiede bei der Reichweite und der verwendeten Frequenzen

Innerhalb der Europäischen Union gilt für WLAN eine Beschränkung von 100 Milliwatt Sendeleistung im Innenbereich. WLAN nutzt aktuell zwei Frequenzbänder: 2,4 und 5 Gigahertz. Bei den schnurlosen sogenannten DECT-Telefonen hingegen gilt ein Grenzwert von 250 Milliwatt. DECT-Telefone „funken“ in Europa im Frequenzbereich zwischen 1,88 bis 1,92 Gigahertz.

In Innenräumen haben DECT-Telefon aufgrund der höheren Leistung somit eine Reichweite von rund 30 Metern. Die Telefonie via WLAN funktioniert jedoch lediglich in einem Radius von maximal etwa 15 Metern um den WLAN-Router.

 

Auch die Sprachqualität spielt eine Rolle

Wie bereits erwähnt: Die Sendeleistung bei WLAN-Telefonie ist weitaus schwächer als bei DECT-Telefonie. Daher kommt es auch bei der Sprachübertragung zu erheblichen Qualitätseinbußen. Häufig teilen sich in WLAN-Netzwerken die entsprechenden WLAN-Telefone auch die vorhandene Bandbreite mit anderen Geräten.

Der Grund: In Unternehmen sind teilweise hunderte PCs, Drucker oder auch Maschinen an das WLAN angeschlossen. Dementsprechend wenig „Spielraum“ haben daher WLAN-Telefone, um Sprache in einer angemessenen Qualität übertragen zu können.

Voraussetzungen für WLAN-Anrufe

Um Anrufe über WLAN tätigen zu können, benötigen Sie ein Telefon, das WLAN-Telefonie unterstützt. Dafür kommen drei Arten von Telefonen in Frage:

 

WLAN-Telefone ohne DECT

Für Unternehmen mit einer umfangreichen und gut ausgebauten WLAN-Anlage eignen sich diese Telefone, die komplett auf DECT-Unterstützung verzichten.

 

DECT-Telefone mit WLAN-Unterstützung

Reine WLAN-Telefone sind aktuell noch eher selten in Betrieben zu finden. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, greifen viele Firmen auf Telefone zurück, die sowohl DECT- als auch WLAN-Telefonie unterstützen.

 

Smartphones und WLAN-Anrufe

Fast alle aktuell erhältlichen Smartphones mit den Betriebssystemen Android und iOS unterstützen die Funktion des WLAN-Anrufs. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Ihr Smartphone diese Funktion tatsächlich anbietet und dass Sie über guten WLAN-Empfang verfügen.

 

So aktivieren Sie WLAN-Anrufe auf Ihrem Smartphone

 

WLAN-Anrufe: iPhone

Zuerst wählen Sie auf Ihrem iPhone „Einstellungen“, tippen dann auf „Telefon“ und danach auf „WLAN-Anrufe“. Sie werden unter Umständen aufgefordert, Ihre Adresse für Rettungsdienste einzugeben.

Sind WLAN-Anrufe in der jeweiligen Umgebung verfügbar, blendet das iPhone hinter dem Namen Ihres Mobilfunkanbieters das Wort „WLAN“ ein.

 

WLAN-Anrufe: Samsung

Bei Ihrem Samsung-Smartphone tippen Sie in der Telefon-App zunächst auf das „Weitere Optionen“-Symbol und anschließend auf Einstellungen. Dann tippen Sie auf „WLAN Call“, um die Funktion zu aktivieren. Durch Verschieben des kleinen Schalter-Symbols können Sie WLAN-Anrufe auf Ihrem Samsung-Smartphone wieder deaktivieren.

 

WLAN-Anrufe: Huawei

Tippen Sie auf die App „Einstellungen“ Ihres Huawei-Smartphones. Wählen Sie dann zunächst „Drahtlos & Netzwerke“ und dann „Mobilfunknetz“ aus. Im Untermenü „Wi-Fi Calling“ verschieben Sie den Regler zum Aktivieren der WLAN-Telefonie mit Ihrem Huawei-Smartphone.

WLAN-Telefonie bei Vodafone

Wenn Sie bereits Red-Business-Prime- oder Black-Business+-Kunde bei Vodafone sind, nutzen Sie WLAN-Anrufe kostenlos.

Haben Sie einen Red Business-, Red- oder Red GB- (Privatkunden-)Tarif, bekommen Sie dank der exklusiven WiFi-Calling-Aktion von Vodafone WiFi Calling inklusive. Sie müssen die Funktion nur in Ihrem Smartphone wie oben beschrieben aktivieren.

Sollten Sie einen anderen Tarif gebucht haben, können Sie die Option „WiFi Calling“ dazubuchen. Dies geht einfach über die MeinVodafone-App oder über die Telefonnummer 0800 172 1234. Aktivieren Sie danach die Funktion in Ihren Smartphone-Einstellungen.

 

Das Wichtigste zum Thema WLAN-Telefonie in Kürze

  • Mit WLAN-Telefonie können Sie Anrufe auch an Orten tätigen, an denen Ihr Mobilfunksignal nur schwach oder nicht vorhanden ist.
  • Voraussetzung ist eine gut ausgebaute WLAN-Umgebung.
  • Nicht immer sind WLAN-Anrufe eine günstige Alternative. Überprüfen Sie zuerst, ob Ihr Mobilfunkanbieter sie insbesondere im Ausland als Inklusiv-Leistung anbietet.
  • Für WLAN-Anrufe benötigen Sie ein Endgerät, das WLAN-Telefonie unterstützt. Dazu gehören WLAN-Telefone ohne DECT, DECT-Telefone mit WLAN-Unterstützung und Smartphones mit WLAN-Funktion.
  • Bei mehreren Business-Tarifen von Vodafone ist WLAN-Telefonie für Sie innerhalb Deutschlands inbegriffen.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/technologie/wlan-telefon-was-dahintersteckt-und-wie-es-funktioniert/

Was ist Cloud-Telefonie und wie gelingt der einfache Umstieg?

Mit Cloud-Lösungen für Ihre IT können Sie viele Kosten für teure Hard- und Software sparen. Auch Telefonanlagen belasten nicht selten das Hardware-Budget. Warum also nicht auch diese Technik in die Cloud auslagern? Die Cloud-Telefonie bietet außerdem noch weitere Vorteile – und der Umstieg ist gar nicht schwer.

Über eine Telefonanlage (oder kurz: TK-Anlage) verbinden Firmenkunden in Deutschland ihr internes Telefonnetz mit dem allgemeinen Netz. Je nach Unternehmensgröße und Alter der Anlage kommen hierfür sehr unterschiedliche Technologien zum Einsatz. Viele Großunternehmen setzen inzwischen auf digitale Systeme für die VoIP- und SIP-Telefonie. Aber auch ISDN-Technik und sogar ältere analoge Technik sind vereinzelt noch anzutreffen.

Dabei gibt es wie bei der IT-Hardware auch für die Telefonie längst schlanke Cloud-Lösungen. Damit ersetzen Sie Ihre bestehende TK-Anlage durch eine komfortable und günstige Software, deren Wartung Sie dann bequem auslagern. Doch was genau ist Cloud-Telefonie und worin unterscheidet sie sich von anderen Telefoniestandards?

 

Was ist Cloud-Telefonie?

Traditionell besteht das Telefonnetz in Deutschland aus einem öffentlichen Teil sowie den damit verbundenen Telefonanlagen von Firmenkunden. Für eine derartige Telefonanlage wird auch die Abkürzung „PBX“ verwendet. Das Kürzel steht für „Private Branch Exchange“, also Private Nebenstellenanlage.

Das öffentliche Netz wird im Unterschied hierzu als „PSTN“ (Public Switched Telephone Network) bezeichnet, also „öffentlich vermitteltes Fernsprechnetz“. Alternativ ist in Deutschland auch die Abkürzung POTS für „Plain Old Telephony System“ gebräuchlich.

Über eine oder mehrere physische Leitungen, die veraltet auch als „Amtsleitungen“ bezeichnet werden, ist Ihre Telefonanlage mit dem öffentlichen Telefonnetz verbunden. Über sogenannte Standleitungen können Sie außerdem mehrere Ihrer Unternehmensniederlassungen und deren TK-Anlagen dauerhaft miteinander verbinden.

Im Zeitalter des Internets bestehen somit in vielen Firmen zwei Netze: ein Telefonnetz und ein sogenanntes IP-Netz für den internen Datenverkehr und den Internetzugang Ihrer Arbeitsplatz-Computer.

Die Cloud-Telefonie fasst beide Netze zusammen und nutzt Ihr IP-Netz auch zum Telefonieren, wodurch das zusätzliche Telefonnetz und eine physische Telefonanlage nicht mehr benötigt werden. Ähnliches kennen Sie möglicherweise schon von der TAPI-Schnittstelle, über die Sie auf Windows-Betriebssystemen mit Headset am Computer telefonieren können.

An die Stelle Ihrer bisherigen Telefonanlage tritt bei der Cloud-Telefonie eine Telefonie-Software, die wiederum in Ihrer Cloud installiert ist. Die Verwaltung der Software, also beispielsweise das Schalten neuer Anschlüsse, übernimmt hierbei Ihr Dienstleister für Sie.

Was ist der Unterschied zwischen Cloud-Telefonie, VoIP-Telefonie und SIP?

Die Abkürzung VoIP steht für das englische „Voice over IP“, also für Sprachtelefonie („Voice“), die digital über IP-Netze transportiert wird. Auch das öffentliche Telefonnetz ist inzwischen größtenteils digitalisiert und verwendet das IP-Protokoll. Dabei werden Internetdaten, Sprache und andere Dienste nebeneinander im selben IP-Netz übertragen, weswegen es auch „All-IP-Netz“ genannt wird.

Somit sind die meisten Telefonate inzwischen ohnehin IP-Telefonate. Auf Kundenseite gibt es hierfür eine Telefonanlage, die VoIP unterstützt. Der VoIP-Anbieter stellt dann die Verbindung in das öffentliche Netz her. Kleinere Unternehmen und Privatkund:innen verwenden anstelle einer eigenständigen Telefonanlage meist einen Internet-Router mit integrierter IP-Telefonanlage.

Auch die Cloud-Telefonie ist eine Form der VoIP-Telefonie. Sie verzichtet jedoch auf die physische Telefonanlage und lagert deren Funktionalität vollständig in eine Telefon-Software in der Cloud aus.

SIP ist die Abkürzung für das „Session Initiation Protocol“. Das ist ein Datenprotokoll, das unter anderem für den Auf- und Abbau und für die Steuerung von Telefonverbindungen genutzt wird, beispielsweise in der VoIP-Telefonie.

Über einen sogenannten SIP-Trunk können Sie auch Ihre VoIP-Telefonanlage mit dem öffentlichen Netz verbinden. Der SIP-Trunk verwaltet dabei Ihre Firmen-Einwahlnummer („Stammnummer“) und die dahinter liegenden Durchwahlen und leitet Anrufe entsprechend weiter. Neben dem sehr verbreiteten SIP gibt es auch andere Verbindungsprotokolle für VoIP wie das inzwischen nur noch selten anzutreffende H.323 oder Jingle. Somit ist nicht jede VoIP-Anlage zwingend eine SIP-Anlage.

Eine Besonderheit des SIP-Protokolls sind alphanumerische SIP-Adressen, die ähnlich wie E-Mail-Adressen aussehen und anstelle oder zusätzlich zu einer Telefonnummer vergeben werden. Diese Adressen werden auch SIP URI („Uniform Resource Identifier“) genannt. Eine solche SIP-Adresse für einen Nebenstelle könnte beispielsweise lauten: sip:.

Wie funktioniert Cloud-Telefonie?

Herzstück der Cloud-Telefonie ist die Telefon-Software, die in einer Cloud installiert wird und die über das Internet und das IP-Netz Ihrer Firma mit Ihren Endgeräten verbunden ist. Für IP-Telefone benötigen Sie keine separaten Telefonleitungen auf dem Firmengelände mehr. Sie schließen die Geräte über entsprechende Netzwerkstecker direkt an Ihr IP-Firmennetz an.

Ein Endgerät kann auch ein virtuelles Telefon („Softphone“) sein, etwa eine Telefonie-Software, die Sie auf Ihrem Arbeitsplatz-PC installieren. Auch andere Maschinen und Geräte können Sie in Ihrer Cloud-Telefonanlage als eigenes Endgerät einrichten, beispielsweise eine Einbruchmeldeanlage mit Telefonalarmierung.

Der Verbindungsaufbau erfolgt über das vorgewählte Verbindungsprotokoll, beispielsweise SIP. Beim Telefonieren wandeln Ihre Endgeräte die gesprochene Sprache in digitale Datenpakete um. Diese Pakete werden über die IP-Netze transportiert und bei dem/der Empfänger:in wieder in Sprache umgewandelt. Dabei ist es unerheblich, ob Ihr:e externe:r Gesprächspartner:in im öffentlichen Telefonnetz auch ein IP-Telefon verwendet oder noch analoge Technik nutzt. Das öffentliche Telefonnetz stellt in jedem Fall eine Verbindung her.

In der Regel administrieren Sie Ihre virtuelle Cloud-Telefonanlage über ein Web-Interface. Damit richten Sie beispielsweise neue Endgeräte ein oder löschen nicht mehr benötigte Telefonanschlüsse. Um Updates und den sicheren Betrieb der Telefonanlage kümmert sich Ihr Anbieter („Hoster“). Deshalb werden Cloud-Telefonanlagen auch als Hosted-Anlagen bezeichnet.

Je nach Größe Ihres Unternehmens sowie der Anzahl der anfallenden internen und externen Gespräche kann es sinnvoll sein, die Cloud, in der Ihre virtuelle Telefonanlage läuft, ganz oder teilweise auf eigenen Servern zu hosten.

Dies bietet sich auch dann an, wenn Sie beispielsweise bestehende ISDN-Endgeräte weiter benutzen und über zwischengeschaltete Vermittlungstechnik mit Ihrer Cloud verbinden möchten. Eine solche gemischte Anlage aus Soft- und Hardware wird als Hybrid-Anlage bezeichnet.

Voraussetzungen zur Nutzung von Cloud-Telefonie

Wichtigste Voraussetzung für die Nutzung der Cloud-Telefonie ist ein Internetanschluss mit entsprechender Bandbreite. Für jedes zeitgleich geführte Telefonat sollten Sie etwa 100 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) einplanen. Das ist  deutlich weniger, als Sie beispielsweise für Videotelefonie oder viele andere Internetdienste rechnen müssen.

Möchten Sie Ihre Cloud-Telefonanlage ganz oder teilweise auf Ihrem Unternehmensgelände betreiben, brauchen Sie ferner entsprechende Server. Diese können auch als lokale Private Cloud organisiert sein, in der Ihre Telefon-Software installiert wird.

Ihre Endgeräte binden Sie über das bestehende IP-Netz an. Dabei können Sie Telefone auch via WLAN und WLAN-Router verbinden, beispielsweise dann, wenn Sie ein Softphone auf Ihrem Laptop nutzen. Im Handel gibt es auch zahlreiche VoIP-Funktelefone für Ihr WLAN. Achtung: Nicht jedes WLAN-Telefon ist auch ein VoIP-Gerät, das sich direkt mit Ihrer Anlage verbinden kann.

Sie wollen außerdem vorhandene Analog-, DECT- oder ISDN-Telefone weiter nutzen? Dann brauchen Sie entsprechende Technik, die diese Geräte mit Ihrem IP-Firmennetz oder dem Internet verbindet.

Durch die Integration Ihrer sprachbasierten Kommunikation in das IP-Netz ist Cloud-Telefonie somit ein wichtiger Baustein auf Ihrem Weg zu Unified Communications, also dem Zusammenführen aller Ihrer relevanten Kommunikationsdienste auf einer einzigen Plattform.

Mit welchen Geräten ist Cloud-Telefonie möglich?

IP-Telefone

Vorhandene IP-Telefone können Sie in der Regel problemlos mit einer Cloud-Anlage weiterverwenden. Hierfür müssen Sie die Telefone lediglich an Ihrer virtuellen Telefonanlage anmelden. Außerdem müssen Sie gegebenenfalls im Gerät die SIP-Daten hinterlegen, die Sie von Ihrem Telefonanbieter für den jeweiligen Anschluss erhalten haben. Es kann aber auch sein, dass die Anmeldung bereits automatisch über Ihre Anlagensoftware erfolgt.

Achtung: Es gibt auf dem Markt vereinzelt IP-Telefone, die kein SIP unterstützen und deshalb nur mit bestimmten Telefonanlagen einzelner Hersteller funktionieren. In diesen Fällen sollten Sie auf andere IP-Telefone umsteigen. Es gibt zwar auch hierfür technische Lösungen, die SIP nachträglich implementieren. Doch in der Praxis ist der Wechsel der Endgeräte günstiger und zukunftssicherer.

 

Analoge Telefone, ISDN- und DECT-Geräte

Analoge Telefone oder Faxgeräte können Sie nicht direkt mit einem IP-Netz verbinden. Dasselbe gilt auch für ISDN-Endgeräte und DECT-Telefone. Im Fachhandel gibt es aber entsprechende Adapter für die unterschiedlichen Gerätestandards, die auch als Gateways oder Konverter bezeichnet werden.

Achtung Sie beim Kauf darauf, dass die Stecker und Buchsen zueinander passen. Neben den zwei in Deutschland verbreiteten Steckern vom Typ TAE (Telekommunikations-Anschluss-Einheit) für analoge Telefone sowie Faxgeräten und Anrufbeantwortern (F- oder N-Bauform) gibt es auch noch die international verbreiteten RJ11-Stecker.

Bei vielen Telefonen können Sie an der Unterseite auch die Kabel wechseln und statt eines Kabels mit TAE-Stecker eines mit RJ11 anschließen oder umgekehrt. RJ11-Stecker sehen Netzwerkanschlüssen (RJ45) zwar ähnlich, sind aber schmaler und haben nur sechs Kontakte. Die Stecker von ISDN-Geräten wiederum sehen zwar aus wie RJ45-Netzwerkanschlüsse und passen auch in Netzwerk-Buchsen, haben aber nur vier Kontakte.

 

PC/Smartphone/Laptop

Die meisten Telefonie-Programme für PC, Smartphone und Laptop können Sie als sogenannte Softphone-Anwendungen problemlos mit Ihrer Cloud-Anlage verbinden. Auch hierfür sollten Sie Ihre SIP-Daten zur Hand haben, damit Sie den Anschluss vollständig einrichten können.

Wie sicher ist Cloud-Telefonie?

Anders als die ISDN-Telefonie bietet die IP-Telefonie viele zeitgemäße Verschlüsselungsverfahren, die Sie je nach Anlagen-Software zuschalten können. Hierfür gibt es beispielsweise das “Secure Real-Time Transport Protocol” (SRTP) und die “Session Initiation Protocol Security” (SIPS).

Mit echter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei durchgängigen VoIP-Verbindungen sichern Sie Ihr gesprochenes Wort vom eigenen Endgerät bis zum Hörer Ihrer Gesprächspartner:in. Auch die prinzipbedingte Aufteilung der Sprechübertragung in viele kleine Datenpakete innerhalb des IP-Netzes erschwert das Abhören von VoIP-Verbindungen zusätzlich. Lassen Sie sich außerdem vom Anbieter Ihrer Telefonie-Software nachweisen, welche internationalen Sicherheitsstandards er erfüllt.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt Ihnen hierfür in seiner Technischen Leitlinie  „Technische Leitlinie für organisationsinterne Telekommunikationssysteme mit erhöhtem Schutzbedarf“ (Sichere TK-Anlagen BSI TL-02103) Empfehlungen für Betrieb und Konfiguration besonders sicherer Telefonanlagen.

 

Vorteile von Cloud-Telefonie

Cloud-Telefonie bietet einfache Einrichtung

Die allgemeine Einrichtung von Telefonie-Software und SIP-Trunk übernimmt üblicherweise Ihr Anbieter für Sie. In der Regel können Sie bereits nach kurzer Einarbeitung in die Weboberfläche Endgeräte selbst administrieren, was Arbeitsstunden für Techniker:innen vor Ort spart.

VoIP-Telefone müssen nicht mehr in einer zentralen Telefonanlage vor Ort eingerichtet und dann mit einem festen Anschluss in einem bestimmten Büroraum gekoppelt werden. Anlage und Endgerät erkennen sich gegenseitig per Software flexibel über Ihr IP-Netz. Auch dadurch sparen Sie Ressourcen und können beispielsweise auch einfacher onboarden: Neue Mitarbeiter:innen haben bereits am ersten Arbeitstag ihr eigenes Telefon im Büro, das zusammen mit dem Diensthandy über dieselbe Durchwahl oder SIP-Adresse erreichbar ist.

Zahlreiche Komfortfunktionen dank VoIP

Moderne VoIP-Telefone bieten Ihnen viele Komfortfunktionen, die bisher nur sehr hochwertigen Anlagen vorbehalten oder gar nicht verfügbar waren:

  • Ihr Endgerät verfügt über einen fast unbegrenzten Nachrichten- und Rufnummernspeicher.
  • Sie können Ihren Anrufbeantworter mit nur einem Tastendruck von allen Ihren Endgeräten aus abhören, auch aus dem Homeoffice.
  • In virtuellen Konferenzräumen können Sie sich mit beliebig vielen internen und externen Teilnehmer:innen zusammenschalten und dabei auf Wunsch die gesamte Konferenz oder Teile daraus per Sprachrecorder aufzeichnen. Diese Aufzeichnung können Sie dann per Mail-Programm an Teilnehmer:innen versenden, die bei der Konferenz verhindert waren.
  • Sie können einkommende Anrufe abhängig von Uhrzeit und Quellrufnummer an andere Anschlüsse oder Ihren Anrufbeantworter weiterleiten.
  • Per Click-to-Dial können Sie Rufnummern direkt aus Ihrem Webbrowser anwählen.
  • Sogenannte Besetztlampenfelder zeigen an, ob Kolleg:innen aus Ihrem Team gerade selbst im Gespräch sind oder ob Sie Ihnen beispielsweise externe Kundenanrufe direkt weiterleiten können.
  • Laufende Gespräche können Sie vom Festnetztelefon an Ihr Handy übergeben, wenn Sie beispielsweise während des Gesprächs Ihr Büro verlassen möchten.
  • Bei vielen VoIP-Geräten erreichen Sie bequem über ein großes Touchdisplay oder eine Weboberfläche am Computer alle Telefonfunktionen, ohne sich dafür erst durch viele Untermenüs durchklicken zu müssen.

Cloud-Telefonie ist kostengünstig

Gegenüber der klassischen analogen Sprachübertragung kommt die digitale Telefonie mit deutlich weniger Leitungskapazität aus. Sie benutzen hier pro Gespräch keine einzelnen Amts- oder Standleitungen mehr, die Sie monatlich anmieten müssen. Stattdessen führen Sie sehr viele Telefonate zeitgleich über dieselbe Internetverbindung. Bei Mehrbedarf können Sie weitere Kapazitäten bequem über Ihren Anbieter hinzubuchen.

Außerdem entfallen die Kosten für Kauf, Betrieb und Wartung einer physischen Telefonanlage sowie für Telefondosen in allen Büroräumen. Sie müssen also nicht mehr ein Daten- und ein separates Telefonnetz auf Ihrem gesamten Firmengelände vorhalten, sondern führen alle Geräte in einem einzigen IP-Netz zusammen.

Cloud-Telefonie ist ortsunabhängig

Die Cloud-Telefonie ist auf Wunsch sehr mobil. Da es keine feste Infrastruktur mit internem Firmennetz und öffentlichem Fernsprechnetz gibt, können Sie Ihr virtuelles Firmennetz ganz neu organisieren. Auch externe Dienstleister für die Outbound-Telefonie können Sie in Ihr Netz integrieren und ihnen interne Rufnummerngassen zuweisen.

Sie können außerdem einzelne Diensthandys ebenso wie ganze Standorte sehr leicht in Ihr Netz aufnehmen und ihnen interne Rufnummern zuweisen. Das funktioniert auch mit Softphones, die Sie beispielsweise Ihren Mitarbeiter:innen für die Arbeit im Homeoffice auf ihren Laptops einrichten.

Nachteile von Cloud-Telefonie

Eine stabile Internetverbindung ist Voraussetzung

Für störungsfreie VoIP-Telefone brauchen Sie natürlich auch eine störungsfreie Internetverbindung. Neben der Bandbreite ist auch die sogenannte Latenz (Datenlaufzeit) Ihrer Verbindung wichtig. Für VoIP sollte diese unterhalb von 100 Millisekunden liegen. Das ist bei den allermeisten Internetanschlüssen auch gegeben, da viele andere IP-Dienste deutlich sensibler auf schlechte Latenzwerte reagieren.

Geeignete Maßnahmen gegen Stromausfall treffen

Nutzer:innen älterer Analogtelefone sind oft der Ansicht, dass ihre Anlage gegen lokale Stromausfälle besonders gut abgesichert sei, weil Analogtelefone ihre Stromversorgung direkt aus dem 48-Volt-Telefonnetz beziehen. Daher funktionieren diese grundsätzlich auch nach einem lokalen Stromausfall weiter, weil sie fremdgespeist werden.

Das gilt allerdings nur für analoge Telefone, die direkt und ohne zwischengeschaltete Telefonanlage am TAE-Anschluss der Telefongesellschaft angeschlossen sind. Ähnlich verhält es sich bei ISDN-Telefonen: Der Mehrgeräte-Anschluss der Telefongesellschaft kann bis zu acht ISDN-Endgeräte mit Strom versorgen. Darüber hinaus gehende Installationen müssen mit eigenem Strom versorgt werden und fallen daher ebenfalls aus, wenn in Ihrer Firma der Strom unterbrochen ist.

Der beste Schutz gegen Anlagenausfälle und Störungen ist daher Redundanz, also das Vorhandensein von alternativen Anschlüssen und Weiterleitungen. Eine solche Redundanz können Sie in modernen VoIP- und Cloud-Anlagen besonders einfach herstellen.

Klären Sie hierfür mit Ihrem Cloud-Telefonie-Anbieter, wohin im Falle einer Störung Anrufe umgeleitet werden sollen. Hierfür bieten sich beispielsweise Ihre Diensthandys an. Wenn Sie Ihre Anlagen-Software auf Ihrem eigenen Firmengelände hosten, sollten Sie außerdem eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) für Ihre Cloud-Server vorhalten.

Bei einer externen Cloud können Sie mit Ihrem Cloud-Anbieter entsprechende Schutzmechanismen vereinbaren. Dazu gehört beispielsweise das sofortige Umschalten bei einem Stromausfall, sodass Ihre Cloud in ein anderes Rechenzentrum gespiegelt wird.

Einführung von Cloud-Telefonie in Unternehmen

Bedürfnisse ermitteln und Kapazitäten berechnen

Vor einer Umstellung auf Cloud-Telefonie sollten Sie verschiedene Dinge prüfen: welche Anforderungen Sie an Ihr Telefonnetz haben, wie Ihre einzelnen Unternehmensstandorte bisher verbunden sind und welches Gesprächsvolumen zwischen Ihren Standorten sowie zwischen Ihren Standorten und dem öffentlichen Telefonnetz anfällt.

Hieraus können mögliche Anbieter errechnen, welche Bandbreite Sie zukünftig auf welchen Verbindungen benötigen und ob Sie die Cloud-Telefonie besser im Unternehmen oder extern einrichten.

Erfassen Sie außerdem auf Hardware-Seite, wie viele Endgeräte Sie aktuell im Einsatz haben und wie viele davon Sie zukünftig durch Softphones ersetzen können.

Bisherige Anlage erneuern oder weiternutzen?

Auch wenn Sie Ihre eigentliche Telefonanlage durch eine Software ersetzen, können Sie wahrscheinlich trotzdem einige Endgeräte weiter benutzen.

Welche das im Einzelnen sind, hängt von der jeweiligen Gerätetechnik ab und davon, mit welchem Aufwand Sie die Geräte in Ihr zukünftiges virtuelles Netz einbinden können und welche Funktionen dann auf den Geräten zur Verfügung stehen.

In der VoIP-Telefonie können Sie beispielsweise über die Weboberfläche der Telefonsoftware gemeinsame Telefonverzeichnisse einrichten. Möglicherweise sind diese Telefonverzeichnisse an alten Analog- oder ISDN-Telefonen nicht verfügbar, die Sie per Gateway ins System aufnehmen.  Dann ist es wahrscheinlich besser, diese Geräte durch neue Technik zu ersetzen.

Bedenken Sie auch: Je einheitlicher Ihr Gerätebestand ist, desto weniger Schulungsaufwand haben Sie und desto leichter finden sich Mitarbeiter:innen an anderen Arbeitsplätzen zurecht. Wollen Sie beispielsweise Desk-Sharing  einführen, also die Möglichkeit, Arbeitsplätze im Büro täglich frei zu wählen, ist es wichtig, dass alle Arbeitsplätze möglichst identisch ausgestattet sind.

Den passenden Cloud-Telefonie-Anbieter finden

Prüfen Sie mit einem Lastenheft, in dem Sie alle Anforderungen an Ihre neue virtuelle Telefonanlage und deren Endgeräte zusammengefasst haben, die einzelnen Anbieter für Cloud-Telefonie. Gelten in Ihrer Branche besondere Regeln bei Compliance (Stichwort: Datenstandorte), Abhörsicherheit oder Erreichbarkeit, so sollten Sie auch dies den Anbietern vor der Angebotserstellung mitteilen.

Interne Notrufsysteme in Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen beispielsweise die DIN-VDE-Norm 0834 erfüllen und unter anderem besonders gegen Ausfälle geschützt sein.

Soll Ihre Anlage nur Sprache übertragen oder beispielsweise auch Alarmierungen von Einbruchmeldeanlagen oder Notrufe aus Aufzügen? Dann muss die Anlage der DINEN-50136-1-Norm entsprechen, um eine konforme Alarmierung zu gewährleisten.

Idealerweise gehen Sie mit Ihrem potenziellen Anlagenanbieter alle Anschlusstypen und Szenarien durch. So gehen Sie sicher, dass alle gängigen Standards und Normen eingehalten und alle Eventualitäten berücksichtigt werden.

Rufnummern organisieren

Besprechen Sie mit Ihrem Telefonie-Dienstleister, wie Sie die Nebenstellen-Rufnummer und deren SIP-Adressen zukünftig organisieren möchten. Möglicherweise ist der Umstieg auf eine neue Telefon-Anlage eine gute Gelegenheit für ein wachsendes mittelständisches Unternehmen, um von zweistelligen Durchwahlnummern auf dreistellige umzustellen.

Schulungen durchführen

Mit internen Schulungen machen Sie Ihre Belegschaft mit der neuen Anlage und deren Möglichkeiten vertraut. Richtig genutzt, verbessern diese Funktionen Bedienkomfort und Ergonomie und tragen damit auch zur Produktivität im Unternehmen bei. Das gilt besonders in Bereichen und Abteilungen, in denen sehr viel mit dem Telefon gearbeitet wird, etwa im Kundenservice oder im Vertrieb.

Das Wichtigste zur Cloud-Telefonie in Kürze

  • Mit der Cloud-Telefonie ersetzen Sie die Hardware Ihrer Telefonanlage durch eine Software.
  • Cloud-Telefonie ist eine weitere Evolutionsstufe der VoIP-Technologie, mit der Sie Ihr internes Telefonnetz in das IP-Netz verlagern.
  • Durch den Ersatz der Anlagentechnik und den Verzicht auf ein separates Telefonnetz sparen Sie Kosten. Sie müssen Sie nur noch ein gemeinsames Datennetz im Unternehmen betreiben.
  • Je nach gewähltem Vertragsmodell übernehmen Sie selbst Teile der Administration Ihrer virtuellen Telefonanlage oder lagern diese komplett an Ihren Telefondienstleister aus.
  • In Ihrem virtuellen Telefonnetz können Sie Ihre Unternehmensstandorte zusammenführen oder beispielsweise externen Dienstleistern interne Rufnummern zuweisen.
  • Zahlreiche Komfortfunktionen der VoIP-Technologie verbessern die Ergonomie Ihrer Endgeräte und steigern so auch die Produktivität beim Telefonieren.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitaler-arbeitsplatz/was-ist-cloud-telefonie-und-wie-gelingt-der-einfache-umstieg/

Wie funktioniert eine MPLS-Leitung?

Möglich wird eine MPLS-Leitung mit garantierten Eigenschaften dadurch, dass sich einzelne Unternehmensstandorte als Teil eines MPLS-Netzwerks untereinander „kennen”. Deren feste Internetadressen inklusive der Router-Adressen auf dem Weg dazwischen und mögliche Zwischenstationen über das Backbone des Providers werden dem sogenannten Label Stack hinzugefügt. So „kennt“ ein bestimmtes Datenpaket zu jedem Zeitpunkt nicht nur sein endgültiges Ziel wie in herkömmlichen Umgebungen, sondern auch seinen Weg dorthin.

Dieses Zusammenspiel sämtlicher beteiligter Komponenten auf dem Weg vom Sender zum Empfänger garantiert in der Praxis minimale Latenzzeiten und bestimmte vorher vereinbarte Leitungsbandbreiten.

Aufbau und Komponenten beim Multiprotocol Label Switching

Technisch gesehen fügt MPLS also herkömmlichen Internet-Datenpaketen zusätzliche Informationen hinzu – sogenannte Meta-Daten in Form eines sogenannten Label Stacks (auf Deutsch in etwa: Etikettenstapel). Der Router auf der Senderseite legt hierbei grundsätzlich fest, welchen Weg Datenpakete zu nehmen haben. Sogar eine Art „Absprache” zwischen den Routern ist möglich, um die Route innerhalb des Transportwegs bei Bedarf anzupassen. Hier geht es insbesondere um Alternativpfade für den Fall, dass der Standardweg ausfallen sollte.

Außerdem enthalten die MPLS-Paketinformationen Angaben zu der Priorität der Datenübertragung sowie zu möglichen Alternativrouten. Die Angaben zu MPLS werden dabei zwischen Ebene zwei und drei im ISO/OSI-Stack eingeschoben. Als Sonderfall ist hier auch das „Dense Wavelength Division Multiplexing” (DWDM) angegeben, das Glasfaserumgebungen mit die MPLS-Übertragung einbezieht. Mehr dazu weiter unten:

Label, TC, Bottom of Stack und TTL: Der MPLS-Header

Die Länge eines MPLS-Label-Stack-Eintrags beträgt nur jeweils vier Byte (32 Bit), was recht kurz ist. Wie bereits erwähnt, bringt dies Vorteile bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Ein Ethernet-II-Paket nach IEEE 802.3 beinhaltet neben den 1.500 Bytes and Nutzdaten bereits 18 Bytes an Meta-Informationen. Zu diesen kommen die vier Bytes des MPLS-Headers hinzu.

Im sogenannten „Label Switched Path” (LSP) beziehungsweise „Label“ ist festgelegt, welchen Pfad das Paket im MPLS-Netz als nächstes nehmen soll, also die Adresse des nächsten Zwischenziels. Die sogenannte Traffic Class (TC) wiederum dient zur Priorisierung des Pakets.

Im Bottom-of-Stack-Bit ist festgelegt, ob noch weitere MPLS-Header folgen, oder ob der aktuelle Eintrag der letzte im MPLS-Labelstack ist. Die einzelnen MPLS-Labelstackeinträge lassen sich somit „stapeln”, wobei immer nur der oberste Eintrag für den nächsten „Sprung“ relevant ist.

Wie in gewöhnlichen IP-Datenpaketen auch gibt der abschließende Time-To-Live-(TTL)-Wert an, wie viele MPLS-Router das Paket noch durchlaufen darf, bevor es verworfen wird (maximal 255). Dies garantiert unter anderem, dass Datenpakete, die sich in Schleifen verirren oder anderweitig nicht zugestellt werden können, nicht endlos Ressourcen blockieren.

MPLS in der Praxis: Welche Dienste Unternehmen häufig nutzen

MPLS ist der De-facto-Standard für Unternehmensstandleitungen. Dementsprechend gibt es eine ganze Reihe von standardisierten Diensten, die auf Basis von MPLS arbeiten. Zu ihnen gehören:

  • Traffic Engineering (Basisdienst): Eine der grundlegenden Funktionen von MPLS ist die Wahl fester Transportwege auf Basis verschiedener Protokolle und je nach benötigter Datenart, zum Beispiel Videostreaming, Echtzeitsteuerung und Big-Data-Analysen.
  • Layer-2-VPN: Diese Punkt-zu-Punkt-VPN-Verbindungen auf der Ebene 2 im ISO/OSI-Modell ermöglichen es, ATM-Verbindungen, virtuelle Ethernet-Umgebungen und Frame-Relay-Pfade unterschiedlicher Netze miteinander zu verbinden. Insbesondere für Internetdienstanbieter ohne eigene Netzinfrastruktur ist diese Dienstart interessant.
  • VPLS / Virtual Private LAN Services: Diese Art der Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen ist insbesondere für Broadcast-Dienste interessant. Mithilfe von VPLS lassen sich „echte“ LAN-Switches mit deren typischen Eigenschaften simulieren.
  • Layer-3-VPN: Diese VPN-Umgebungen auf einer höheren Ebene des ISO/OSI-Stacks dienen dazu, ganze Netz-Infrastrukturen von Kunden über ein MPLS-Transportnetz abzubilden. Der Kunde bekommt somit einen virtuellen IP-Router mit all dessen typischen Eigenschaften als (fest) gerouteten Anschluss zur Verfügung gestellt.
  • Generalized MPLS (G-MPLS): Hier wird auf einer zusätzlichen Abstraktionsebene auch die optische Datenübertragung mit in die MPLS-Umgebung einbezogen. Aus technischer Sicht erweitert sich also die Signalisierung weg von der IP-Ebene hin zur Infrastruktur-Transportschicht.

 

Gerade in Verbindung mit VPN-Technologie spielt MPLS also seine tatsächlichen Stärken aus. Zudem ist MPLS zusammen mit VPN-Technologie in der Lage, herkömmliche Wide Area Networks (WAN) zu hybriden WANs zu erweitern und auch höhere Bandbreiten als früher üblich zu ermöglichen.

 

MPLS im Vergleich mit SD-WAN, VPLS und IPv6 Traffic Class

Welche Art der Vernetzung und Technologie(n) für Sie passend ist, hängt von Ihren konkreten Bedürfnissen und Anforderungen ab. Häufig ist es ratsam, verschiedene Ansätze miteinander zu kombinieren, um in der Summe eine optimale Umgebung zu schaffen.

Im Folgenden erfahren Sie, wie MPLS im Vergleich mit anderen Technologien abschneidet und welche Besonderheiten und Unterschiede es gibt.

 

SD-WAN vs. MPLS: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Wenn im Zusammenhang mit Standortvernetzung von „Software-defined Wide Area Networks” (SD-WAN) die Rede ist, kommt häufig die Frage auf, ob es sich bei SD-WAN um eine Nachfolgetechnologie zu MPLS handelt.

Das stimmt so nicht: SD-WAN ist nicht der Nachfolger von MPLS, sondern stellt lediglich eine wertvolle Ergänzung der MPLS-Idee der festgelegten Transportwege dar. Auch Mobilfunktechnik lässt sich durch eine SD-WAN-Erweiterung bestehender MPLS-Umgebungen in die Transportwege einbinden. Außerdem können Sie mit SD-WAN sicherheitskritische Datenströme von sicherheitsunkritischen trennen und so die Effizienz Ihrer Konnektivität verbessern.

Die beiden Übertragungsverfahren MPLS und SD-WAN schließen sich somit weder aus, noch wird SD-WAN MPLS in absehbarer Zeit ablösen. Da es jeweils eigene Vorteile gibt, kann wie angedeutet ein Hybrid-Ansatz bei der Implementierung sinnvoll sein: Bei der standortübergreifenden Vernetzung mit speziellen QoS-Anforderungen ist MPLS immer noch unschlagbar – insbesondere in Verbindung mit VPN.

Für Anwendungen, die nicht sicherheitskritisch sind oder aus anderen Gründen in der Cloud laufen, kann MPLS problemlos mit einem SD-WAN-Anschluss kombiniert werden. Auf diese Weise nutzen Sie sowohl die Vorteile der hochwertigen Anbindung via MPLS als auch die maximal verfügbare Internet-Bandbreite an Ihrem Standort.

MPLS oder VPLS: Was ist besser?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Sowohl MPLS als auch “Virtual Private LAN Services” (VPLS) sind Technologien, mit denen Standorte zu einem virtuellen Netzwerk verschmelzen können. Die Unterschiede sind im Detail erheblich:

Ein VPLS funktioniert aus Anwendersicht wie ein virtueller Switch, an dem die verschiedenen Standorte „hängen“. Während bei MPLS jedoch eine providerbasierte Backbone-Lösung vorliegt, die kundenindividuell konfiguriert wird, handelt es sich bei VPLS um eine Routing-Lösung, die der Kunde auf Ebene 3 des ISO/OSI-Stacks selbst einrichtet und betreibt.

VPLS basiert technisch gesehen auf MPLS. Ein wesentlicher Vorteil hiervon ist, dass VPLS auch Non-IP-Traffic transportieren kann. Gerade wenn Sie Standorte mit unterschiedlichen Protokollstandards und mit hohen Bandbreiten vernetzen wollen, kann VPLS das Mittel der Wahl sein. Demgegenüber spielt MPLS seine Vorteile insbesondere bei einer Vielzahl an Standorten und verschiedenen Zugriffstechnologien aus und ist insgesamt besser skalierbar.

 

Flow Header (IPv6 Traffic Class) oder MPLS: Was ist besser?

Im neueren Internet-Protokollstandard IPv6 ist es grundsätzlich möglich, Datenpakete mithilfe des sogenannten Flow Labels als Teil des Headers zu kennzeichnen. Der Vorteil hierbei: Pakete lassen sich als priorisiert kennzeichnen, was das Routing grundsätzlich beschleunigt.

Trotzdem zeigt sich in der Praxis, dass MPLS durch die festen, optimalen Wege durch das Internet selbst der Flow-Label-Technologie überlegen ist. Wo MPLS hingegen nicht zum Einsatz kommt, Pakete jedoch via IPv6 übertragen werden, kann die Verwendung des Flow Headers echte Geschwindigkeitsvorteile bringen. Das ist insbesondere im IoT-Umfeld der Fall.

MPLS-Verschlüsselung via VPN als Standard

Obwohl mit MPLS Mindestbandbreiten und maximal erlaubte Verzögerungszeiten garantiert werden können, ist eine solche Verbindung nicht per Definition sicher. Die Daten werden – außer im Falle von https-Browseranforderungen – ohne VPN-Einbindung unverschlüsselt übertragen und könnten somit prinzipiell ausgelesen werden.

Deswegen setzen die meisten Unternehmen mit MPLS-Umgebungen auf virtuelle private Netzwerke (VPN). Diese verschlüsseln auch auf der MPLS-Strecke die Daten, was in der Summe für maximal mögliche Sicherheit sorgt – je nach Schlüsselstärke. Mit Vodafone Company Net haben Sie die Möglichkeit, Ihre MPLS-VPN-Standortvernetzung von Anfang an abhörsicher und flexibel aufzusetzen.

Vorteile und Nachteile von MPLS

Der wesentliche Vorteil im MPLS-Umfeld liegt in festen, reservierten Transportwegen, garantierten Bandbreiten und Latenzen. Beim üblichen Internetdatenverkehr ohne MPLS legt jeder Router auf dem Weg vom Sender zum Empfänger die nächste Zwischenstation für ein Datenpaket anhand seiner Routingtabelle neu fest.

Die Routen sind jedoch, wenn überhaupt, immer nur abschnittsweise optimiert und nicht über die gesamte Strecke. Hierdurch kann es sogar passieren, dass einige Datenpakete nach anderen beim Empfänger ankommen, obwohl sie früher losgeschickt wurden. Diese werden dann erst vor Ort wieder in die richtige Reihenfolge gebracht. Gerade bei Echtzeitanwendungen wie Videokonferenzen kann das zum Problem werden: Bildausfälle und eine gestörte Audioübertragung sind bisweilen das Ergebnis.

Als Haupt-Nachteil von MPLS sind die naturgemäß höheren Kosten für reservierte Bandbreiten zu sehen. Darüber hinaus sind diese Bandbreiten vor allem aus Kostengründen üblicherweise geringer als in herkömmlichen Internet-Umgebungen und übertragen somit weniger Daten in einer bestimmten Zeitspanne. Insbesondere große Downloads dauern so oft länger, als dies ohne MPLS der Fall wäre. Deswegen wird MPLS häufig mit normaler „Best effort”-Konnektivität, VPLS oder SD-WAN ergänzt.

 

Typische Fragen und Antworten zu MPLS

Macht MPLS Router überflüssig?

Nein, denn auch der MPLS-Datenverkehr läuft weiterhin über Router. Technisch gesehen fügt MPLS vorhandenen Datenpaketen vor allem zusätzliche Routing-Informationen hinzu. MPLS setzt dabei zwischen der eigentlichen Datenübertragung auf Hardwareebene und dem verwendeten Paketprotokoll (beispielsweise IPv4) an.

Im ISO/OSI-Schichtenmodell sind dies die zweite und dritte Ebene, zwischen denen MPLS „platziert” ist. Aus diesem Grund ist die Technologie in der Lage, mit mehreren Internetstandards zurechtzukommen, also auch mit IPv6. Für den MPLS-Router ist es somit letztlich unerheblich, welches IP-Protokoll verwendet wird, da das zugrundeliegende Verfahren auf einer anderen Ebene ansetzt.

Die beteiligten Router lesen dann sämtliche vorhandenen MPLS-Routing-Informationen etappenweise aus und setzen diese um. Erreicht ein entsprechendes Paket einen Router, entnimmt dieser die Adresse des jeweils nächstfolgenden Routers dem Adressblock setzt sie als neue Zieladresse ein. Das passiert so lange, bis der Adressblock nur noch die endgültige Zieladresse enthält und schließlich das endgültige Ziel erreicht (der MPLS-Labelstack somit leer) ist.

Die Router leiten also weiterhin sowohl herkömmliche, als auch MPLS-Pakete durch – es ist bei MPLS-Paketen nur zusätzlich festgelegt, welchen Weg das Paket nimmt. Mögliche Alternativrouten sind jedoch in MPLS meist ebenfalls benannt, damit die Standardroute bei Überlastung nicht die vereinbarten Dienstgüte-Anforderungen (QoS) gefährdet.

 

Ist MPLS schon per Definition schnell und latenzarm?

Nur bedingt: Grundsätzlich ist MPLS zwar in der Lage, Routen für IP-Pakete zu optimieren – garantierte Bandbreiten oder Latenzzeiten sind jedoch nur mit Einschränkungen bzw. über Umwege möglich. Protokollerweiterungen wie das RSVP („Resource Reservation Procotol”) ermöglichen es grundsätzlich, auf Routern Ressourcen für MPLS zu reservieren und die Wahl des Übertragungswegs aktiv zu beeinflussen. „Echte“ Bandbreitengarantien sind dies jedoch noch nicht.

In der Praxis ist MPLS allerdings in der Lage, Internet-Pakete über sogenannte ATM-Strecken zu leiten, was dann wiederum Bandbreitengarantien zumindest auf diesen Abschnitten ermöglicht.

 

Eignet sich MPLS für große Datenmengen und Cloud-Anwendungen?

Tatsächlich kann die labelbasierte MPLS-Paketweitergabe bei Cloud-Anwendungen an Grenzen stoßen. Per Definition dient MPLS dazu, Daten schnell und zuverlässig zwischen Standorten zu versenden und nicht in die Cloud (oder aus ihr heraus).

Die Integration von Cloud-Anwendungen und MPLS gestaltet sich schwierig, da nur wenige Cloud-Rechenzentren mit MPLS-Ressourcen ausgestattet sind. Zudem reicht häufig die gebuchte MPLS-Bandbreite nicht für datenintensive Cloud-Anwendungen aus.

Die Abhilfe für diese Problematik heißt SD-WAN. Hier „wählt” das softwarebasierte Unternehmensnetzwerk die jeweils optimale Route für Ihren Traffic und bezieht bei Bedarf das Mobilfunknetz mit ein. Auch hier können Sie gemeinsam mit Ihrem Provider ähnlich wie bei MPLS bestimmte QoS-Parameter („Quality of Service“) definieren. Eine vorab festgelegte Route nehmen die Daten hier allerdings nicht.

Wenn Sie als Unternehmen also verstärkt auf Cloud-Anwendungen setzen, führt auf Dauer an SD-WAN als Ergänzung zu MPLS kaum ein Weg vorbei.

Das Wichtigste zu MPLS im Überblick

  • MPLS ist eine Technologie zur Standortvernetzung von Unternehmen.
  • Sie ermöglicht feste Transportwege in eigentlich verbindungslosen Netzen wie dem „normalen“ Internet.
  • Unternehmen können diese über Ihren Provider mit einem oder mehreren Diensten kombinieren, um verschlüsselte Verbindungen zwischen Standorten herzustellen.
  • Wesentliche Vorteile liegen in der Konfigurierbarkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit.
  • Je nach Szenario können zusätzlich oder alternativ SD-WAN, VPLS und der IPv6 Flow Header eine wichtige Rolle bei der Standortvernetzung spielen.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/technologie/mpls-wie-multiprotocol-label-switching-funktioniert/

Nachhaltig wirtschaften mit dem Internet of Things

IoT-Lösungen helfen nicht nur, ökonomischer zu wirtschaften. Auch ihre ökologischen Ziele können Unternehmen dadurch schneller erreichen. Eine neue Studie beleuchtet die nachhaltige Wirkung des Internets der Dinge.

Am BASF-Standort Münster sind 450 Fahrzeuge damit beschäftigt, Rohmaterialien und Fertigprodukte hin und her zu transportieren. Dank kleiner, smarter und vernetzter IoT Service Buttons in der Nähe der Übergabestellen, an denen die Transportwagen die Ladung aufnehmen, ist die Logistik auf dem Betriebsgelände jetzt orchestriert: Hat der Gabelstapler die Container, Fässer oder Paletten auf die Ladefläche eines Anhängers gehievt, drückt der Mitarbeiter den Knopf, um einen freien Transportwagen zu rufen. Das spart Arbeitszeit und Kraftstoff, weil die Fahrer nicht mehr nach beladenen Anhängern suchen müssen und sich auch Leerfahrten vermeiden lassen.

Ökonomische und ökologische Vorteile

Die Logistik am BASF-Standort in Münster ist nur ein Beispiel dafür, dass die Vernetzung im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile bringt. Auch die Fernwartung wird mit Hilfe von IoT-Sensorik und Mobilfunk effizienter und nachhaltiger. Der Mittelständler Petko etwa überwacht seine Druckluftanlagen, die an verschiedenen Kundenstandorten im Einsatz sind, von seiner Zentrale in Leuna aus. Das macht viele Servicefahrten überflüssig, spart also Zeit und Personalkosten und reduziert den CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotte deutlich.

Mit IoT-Lösungen nicht nur Kosten sparen, sondern dabei auch noch was für die Umwelt tun – das gelingt auch beim Gebäudemanagement, in der Lagerlogistik oder bei Straßen- und Außenbeleuchtung. Weitere Beispiele aus der Praxis und die vielfältigen Vorteile für Unternehmen finden Sie in der neuen Studie „Die Nachhaltigkeitswirkung von IoT“ von Transforma Insights und Deutsche Telekom IoT. Hier geht’s zum Download.

Quelle:

https://iot.telekom.com/de/blog/nachhaltig-wirtschaften-mit-dem-internet-of-things

Mehr Durchblick auf der Großbaustelle

Die PERI SE hat ihre Schalungselemente für Baustellen vernetzt und kann ihren Kunden nun einen präzisen Lokalisierungsservice bieten.

Ob arabeskes Louvre-Museum in Abu Dhabi, eine U-Bahn-Station in San Francisco oder die Waldschlösschenbrücke über die Elbe, ob Teilchenbeschleuniger, Zuckersilo oder Klärschlamm-Verbrennungsanlage: Wenn aus flüssigem Beton Gebäude werden sollen, sind die Gerüst- und Schalungsexperten von PERI gefragt. Deren Schalungssysteme für Fließbeton sorgen dafür, dass Wände, Decken, Säulen und Fundamente, aber auch Brückenpfeiler oder Silos die gewünschte Form erhalten. Das Unternehmen aus dem bayerischen Weißenhorn ist mittlerweile in mehr als 70 Ländern weltweit vertreten und in den Bau zahlreicher Projekte involviert.

Großprojekte mit speziellen Herausforderungen

So wie beim neuen Terminal 3 am Frankfurter Flughafen. Beim größten privatfinanzierten Infrastrukturprojekt Europas ist PERI an der Errichtung des sogenannten Vorfahrtstisches beteiligt: ein 550 Meter langes, 27 Meter breites und 10 Meter hohes Brückenbauwerk, über das Reisende direkt zum Check-in vorfahren können. Die Konstruktion mit 70 V-förmigen Stützen soll die beiden Zufahrts- und Abfahrtsrampen verbinden; PERI ist bei dem Projekt unter anderem für die Schalung zuständig.

Digitale Suche nach dem Material

Die passenden Teile am richtigen Ort zu haben stellt einen komplexen Prozess dar. Auf einer Großbaustelle wie am Frankfurter Flughafen ist das Baumaterial zudem oft über mehrere Lagerplätze verteilt. Die Suche nach benötigten Teilen ist umständlich, erfordert Zeit, Personal und eine halbwegs geordnete Dokumentation.

Um Schalungselemente schnell und präzise lokalisieren zu können, war PERI auf der Suche nach einer digitalen Lösung. In einem Workshop mit der Telekom entstand die Idee, zwei bereits erprobte IoT-Systeme zu kombinieren: Der Low Cost Tracker der Telekom erfasst, auf welcher Baustelle oder in welchem der 160 Mietlager von PERI sich ein Schalungselement befindet. Das wasserdichte und stoßfeste Gerät sendet per Mobilfunk täglich seine Position an die IoT Cloud der Telekom. Mit der Lösung des Telekom-Partners Syfit können die Arbeiter direkt auf der Baustelle dank Bluetooth Low Energy (BLE)  und Smartphone-App bis auf einen Meter genau orten, an welchem Lagerplatz auf der Baustelle sich das Schalungselement befindet.

 

„Dank der Trackinglösung haben unsere Kunden und wir unsere Schalungssysteme immer im Blick. Somit tragen wir maßgeblich zur Digitalisierung der Baustelle bei.“

– Wolfgang Span, Senior Global Digital Solution Manager bei PERI

 

Mehr Transparenz für mehr Effizienz

Die Vernetzung im Internet of Things bietet PERI gleich mehrere Vorteile: Sowohl der Hersteller selbst als auch seine Kunden haben über ein Internet-Webportal einen aktuellen Überblick über die Position aller Teile. Sie können ihre Lager und Bestände effizienter verwalten sowie benötigte Elemente schneller und auf kürzerem Weg liefern. So sparen sie Zeit, Personal und Kosten. PERI weiß durch das Asset Tracking zudem, wo sich vermietete Teile aktuell befinden und wann sie wieder in welchem Mietlager eintreffen. Dank dieser Lösung lässt sich auch verlorengegangenes oder gestohlenes Material lokalisieren. Künftig sollen alle Informationen automatisch ins ERP-System von PERI einlaufen und so ein noch effizienteres Kauf- und Mietmodell für Schalungselemente ermöglichen.

Quelle:
https://iot.telekom.com/de/blog/mehr-durchblick-auf-der-grossbaustelle

Smarte Helfer für die Pflege

Smarte Produkte für die Pflegebranche haben ein großes Potenzial, Patienten zu unterstützen und Pflegekräfte zu entlasten. Mit der passenden Vernetzung im Internet of Things kann dieses sich voll entfalten.

Überstunden und Doppelschichten, zu viel Bürokratie und geringe Bezahlung – das sind nur einige der Gründe für Pflegekräfte, ihren Beruf aufzugeben. Die Quote der Aussteiger verschärft den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zusätzlich. Die Hans-Böckler-Stiftung hat deshalb ehemalige sowie in Teilzeit beschäftigte Pflegekräfte befragt, unter welchen Umständen sie in ihren Beruf zurückkehren würden. Als Motivation nannten die Befragten unter anderem eine Personaldecke, die sich tatsächlich am Bedarf der pflegebedürftigen Menschen ausrichtet, eine bessere Bezahlung, verlässliche Arbeitszeiten, eine vereinfachte Dokumentation sowie mehr Zeit, sich um Patienten zu kümmern. Hier können digitale Lösungen wie etwa vernetzte Trinkbecher, Notrufuhren und Implantate helfen.

Smart Connected Products

Das Internet of Things (IoT) macht aus herkömmlichen Produkten mittels Sensorik, Technologie zur Datenübertragung und Analytik intelligente, vernetzte Produkte. Beim Konzept des Ambient Assisted Living (AAL) für Senioren, Patienten oder Menschen mit Behinderungen zum Beispiel erkennt ein vernetzter Dispenser, ob ein Medikament regelmäßig genommen wird; Aktivitätstracker überprüfen, ob der Träger den Empfehlungen der Ärzte und Physiotherapeuten folgt; eine vernetzte Waage oder ein Blutdruckmessgerät gibt dem Arzt aus der Ferne Hinweise auf den Gesundheitszustand des Patienten. Bei mobilen Produkten bietet sich dabei besonders der Mobilfunk dank seiner Zuverlässigkeit, weltweiten Verbreitung und Sicherheitsstandards zur Übertragung der Messdaten an.

Zu diesen „Smart Connected Products“ zählt auch die SmartCup von LAQA, ein smarter Trinkbecher für Pflegeeinrichtungen. Denn wir trinken zu wenig, vor allem im Alter. Dabei braucht unser Körper eine regelmäßige Zufuhr von Wasser, aus verschiedenen Gründen: um seine Temperatur zu regulieren, um Nährstoffe und Sauerstoff im Blut zu transportieren oder um Giftstoffe ausscheiden zu können. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Doch das gelingt nicht jedem, sei es aus vermeintlichem Zeitmangel, Vergesslichkeit oder mangelndem Durstgefühl.

Warum regelmäßiges Trinken so wichtig ist

Mögliche Folgen einer Dehydrierung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Orientierungslosigkeit oder Konzentrationsstörungen bis hin zu Niereninsuffizienz, Harnwegsinfektionen und Gelenkentzündungen.  Symptome können bereits bei einem Wasserverlust des Körpers von ein bis zwei Prozent auftreten. Eine britische Studie hat gezeigt, dass die Fahrtüchtigkeit schon bei einer milden Dehydrierung so stark nachlässt wie bei 0,8 Promille Alkohol im Blut.

Dennoch trinken 27 Prozent der Männer und sogar 39 Prozent der Frauen laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) nicht genug. Das kann vor allem für ältere Menschen zum Problem werden, denn im Alter lassen sowohl der Körperwasseranteil als auch das Durstgefühl nach. 27 Prozent der Befragten über 60 Jahre gaben an, erst zu trinken, wenn sie Durst verspüren. Doch dann ist es bereits zu spät, die Dehydrierung inklusive ihrer Folgen ist oft schon eingetreten.

Herausforderung für Pflegekräfte

Die Pflege in Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen steht hier vor einer besonderen Herausforderung. Je nach Pflegegrad ist das Führen eines täglichen schriftlichen Trinkprotokolls durch die Pflegekräfte vorgeschrieben. Das kostet nicht nur Zeit – das medizinische Personal in der ambulanten und stationären Pflege wendet im Schnitt mehr als 30 Prozent seiner Arbeitszeit für administrative Tätigkeiten auf –, sondern ist auch fehleranfällig. Pflegekräfte müssen zudem ständig daran erinnern, dass Patienten auch regelmäßig trinken.

Der vernetzte Trinkbecher

Das Start-up LAQA aus Sauerlach im Landkreis München hat für diese Herausforderungen einen vernetzten Trinkbecher entwickelt. Die SmartCup erfasst mit integrierten Sensoren das Trinkverhalten der Nutzer und erinnert per Licht, Ton oder Vibration daran, regelmäßig und ausreichend zu trinken. Die Sensorik erkennt auch, ob und wie viel der Patient getrunken oder ob er etwas verschüttet hat, etwa weil ein Trinkbecher umgekippt ist.

Um den Becher zuverlässig zu vernetzen, unterstützte die Deutsche Telekom LAQA mit ihrem Start-up-Programm TechBoost und dem IoT Solution Optimizer bei der Wahl der passenden Funktechnologie für das Mobilfunknetz und der Hardware. Ein Funkmodul im Becherboden sendet die Sensordaten im Telekom-Netz über den energiesparsamen Mobilfunkstandard NarrowBand IoT (NB-IoT) zur Dokumentation und Auswertung verschlüsselt und datenschutzkonform in die Open Telekom Cloud. Eine Software gleicht die Trinkmenge mit der individuellen empfohlenen Tagestrinkmenge des Patienten ab und errechnet in Echtzeit den Zeitpunkt für die nächste Trinkerinnerung. Die Trinkmenge wird über eine Schnittstelle (API) automatisch in das persönliche Trinkprotokoll des Patienten übertragen und lässt sich über ein Onlineportal abrufen.

Wohlbefinden für Patienten, Entlastung für Pfleger

Der vernetzte Trinkbecher bringt Vorteile für alle Beteiligten: Pflegebedürftige werden automatisch und zuverlässig ans Trinken erinnert und laufen nicht mehr Gefahr, zu dehydrieren. Die regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme fördert ihren allgemeinen Gesundheitszustand.
Die Pflegekräfte haben jederzeit einen Überblick über den Trinkstatus der Pflegeempfänger. Außerdem werden sie umgehend informiert, wenn ihre Patienten zu lange nicht getrunken oder einen Becher umgestoßen haben. Das Pflegepersonal erhält einen digitalen Überblick über das Trinkverhalten, muss kein Trinkprotokoll mehr führen und kann die gesparte Zeit für die individuelle Betreuung nutzen.

Die intelligenten Trinkbecher von LAQA sollen zukünftig auch in der Lage sein, das Händezittern von Parkinson-Patienten zu erfassen. Auch bei Inkontinenz oder Adipositas (Fettleibigkeit) könnten die Daten zum Trinkverhalten laut Hersteller bei der Verbesserung der Gesundheit helfen. Dank der Vernetzung durch die Telekom kann LAQA seinen Kunden immer neue Services bieten.

Smarte persönliche Sicherheitsalarmuhr, überall erreichbar

Eine zuverlässige mobile Vernetzung kann auch in akuten Notfällen helfen. Das Schweizer Unternehmen Smartwatcher Technologies hat eine persönliche Sicherheitsalarmuhr für Senioren und pflegebedürftige Personen entwickelt. Per Knopfdruck startet die Uhr einen Alarmruf an einen vordefinierten Kontakt wie z.B wie Familienangehörige und Pflegekräfte oder optional auch eine Notrufzentrale ab. Der Kontakt kann umgehend zurückrufen und mit dem Träger über den Lautsprecher und das Mikrofon der Uhr sprechen. Solange die Verbindung aktiv ist, lässt sich die Position des Geräts von der Kontaktperson auch über die optionale Smartwatcher-App orten.

 

„Durch die Zusammenarbeit mit der Telekom können wir unseren Kunden ein Höchstmaß an Qualität bei der Anbindung an das Mobilfunknetz bieten. Die Träger können sich darauf verlassen, dass ihre persönliche Sicherheitsalarmuhr eine sichere Sprachverbindung herstellt, wann immer sie Hilfe benötigen. Ein wunderbares Gefühl, das ein selbstbewusstes und unabhängiges Leben erleichtert.“

– Jill Allemang, CEO von Smartwatcher

 

Damit die persönliche Sicherheitsalarmuhr zuhause und unterwegs immer Mobilfunkempfang hat, legte Smartwatcher Technologies bei der Suche nach einem Anbieter die Priorität auf die größtmögliche zuverlässige Netzabdeckung. Die Telekom stattete die Sicherheitsalarmuhren mit eSIMs aus. Das IoT-Netz der Telekom ermöglicht eine sichere und zuverlässige Sprach- und Datenübertragung. Einen Einsatz der Geräte auch auf Reisen gewährleistet die Telekom über europaweite Roaming-Abkommen.

Vernetzte Trinkbecher, Herzschrittmacher oder persönliche Sicherheitsalarmuhren sind nur drei Beispiele dafür, wie das Internet of Things neue Lösungen ermöglichen und Produkte für das Gesundheitswesen sicherer und effizienter machen kann.

Quelle:

https://iot.telekom.com/de/blog/smarte-helfer-fuer-die-pflege