Wie eine Ende-zu-Ende Roboter-Lösung den aufwendigen Layout-Prozess auf Baustellen revolutioniert und bei Bauprojekten Zeit und Kosten reduziert.
Im Baugewerbe ist Zeit ein entscheidender Faktor: Verzögerungen führen meist zu zusätzlichen Kosten für die Projektbeteiligten. Dass Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes unberechenbar sind, davon zeugen etliche prominente Beispiele – vom Bahnhof Stuttgart 21 und der Elbphilharmonie bis zum Flughafen BER oder dem Pergamon-Museum. Lediglich 30 Prozent aller Bauprojekte werden pünktlich und innerhalb des veranschlagten Budgets abgeschlossen. Das liegt auch daran, dass Bauen ein Handwerk ist, also mit vielen manuellen Tätigkeiten und deshalb manchmal fehleranfällig.
Der Umfrage „State of Construction Productivity 2023“ des Technologiekonzerns HP zufolge sind 60 Prozent der befragten Bauarbeiter und Entscheidungsträger der Meinung, dass sich die Techniken und Prozesse in den letzten 20 bis 30 Jahren kaum verändert haben. Die Nachfrage nach Digitalisierung auf der Baustelle steigt: Zwei von drei Befragten wünschen sich zum Beispiel, Layout-Aufgaben wie das Markieren von Grundrissen zu automatisieren. Zudem ergab die Umfrage, dass Layout-Fehler im Schnitt zu Verzögerungen von zwei Wochen führen, was einem Verlust von 19 Prozent der durchschnittlichen Gewinnspanne eines Projekts entspricht. Der Druckspezialist HP hat deshalb einen kleinen mobilen Roboter namens „SitePrint“ entwickelt, der auf Baustellen autonom Grundrisse, Markierungen und auch Text direkt auf den Boden des Rohbaus zeichnet.
Deutlich schnellere Layout-Erstellung als im manuellen Prozess
Der HP SitePrint kam zum Beispiel für den spanischen Baukonzern Acciona zum Einsatz – beim Bau des Hospital Central do Alentejo in Évora, Portugal. Dieses größte Bauprojekt des Landes umfasst ein zehnstöckiges Gebäude mit 400 Betten und allen notwendigen funktionalen Einheiten. Die Herausforderung bestand darin, knapp zwei Kilometer Trockenbauprofile auf einer Fläche von etwa 8.400 Quadratmetern präzise zu markieren. Traditionell erfolgt dies manuell durch ein zweiköpfiges Team, das mit Maßbändern und Kreidelinien arbeitet. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und fehleranfällig.