Lernen Sie hier effektive Strategien zum Entfernen von Trojanern von den Computern Ihres Unternehmens kennen – mit bewährten Methoden und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Windows 10 und 11.
Trojaner stellen für Unternehmen eine Gefahr dar, da sie vertrauliche Daten stehlen, die Systemintegrität beeinträchtigen und finanzielle Schäden verursachen können. Hier finden Sie praxisnahe Lösungen, um Trojaner zu entfernen und so die Sicherheit Ihrer Systeme wiederherzustellen.
Was sind Trojaner und wie finde ich sie?
Wie gelangen Trojaner auf ein System?
-
Phishing-E-Mails: Trojaner können über gefälschte E-Mails verbreitet werden, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen. Oft sind das Banken, Behörden oder bekannte Unternehmen. Wenn dort jemand auf einen bösartigen Link klickt oder eine infizierte Datei herunterlädt, kann dies zur Installation eines Trojaners führen.
-
Infizierte Downloads: Das Herunterladen von Dateien aus unsicheren oder nicht vertrauenswürdigen Quellen kann dazu führen, dass ein Trojaner auf das System gelangt.
-
Schwachstellen in Software und Betriebssystem: Veraltete Software wie Betriebssysteme und Anwendungen können Sicherheitslücken aufweisen, die Angreifer:innen ausnutzen, um Trojaner zu installieren. Daher ist es wichtig, regelmäßig Updates zu installieren.
-
Drive-by-Downloads: Trojaner können auch über unsichere Websites verbreitet werden, die automatisch bösartige Software auf das System herunterladen, wenn Nutzer:innen die Website besuchen. Dies geschieht oft unbemerkt und ohne Zustimmung.
Wie entfernt man Trojaner auf Windows 10 & 11?
-
Eine Anti-Malware-Software verwenden
-
Via USB-Stick oder Rescue Disk eine Systemreinigung durchführen
-
Windows neu installieren
Möglichkeit 1: Eine Anti-Malware-Software verwenden
-
Scannen des Systems: Führen Sie einen Scan des gesamten Systems durch, um nach Trojanern und anderen schädlichen Programmen zu suchen. Ein vollständiger Systemscan ist wichtig, um sicherzustellen, dass keine infizierten Dateien übersehen werden.
-
Trojaner entfernen: Erkennt die Software Malware wie beispielsweise einen Trojaner, folgen Sie ihren Anweisungen, um den Trojaner zu entfernen.
-
Echtzeitschutz: Aktivieren Sie die Echtzeitschutzfunktion der Anti-Malware-Software, um das System kontinuierlich auf verdächtige Aktivitäten zu überwachen. Dadurch kann sie Trojaner sofort erkennen und blockieren, bevor diese Schaden anrichten können.
-
Automatische Updates: Neue Trojaner werden fortlaufend entwickelt. Stellen Sie also sicher, dass Ihre Anti-Malware-Software immer auf dem aktuellen Stand ist, damit sie die neuesten Bedrohungen erkennen kann.
-
Bitdefender Endpoint Security: Bitdefender bietet umfassenden Schutz vor Malware, einschließlich fortschrittlicher Erkennungstechnologien und Echtzeitschutzfunktionen. Die Software ist für Unternehmen jeder Größe geeignet und bietet zentralisierte Verwaltungsfunktionen für eine einfache Bereitstellung und Administration.
-
Kaspersky Endpoint Security: Kaspersky bietet eine breite Palette von Sicherheitsfunktionen, darunter Anti-Malware, Firewall, Intrusion Detection System und mehr. Das Programm ist bekannt für seine hohe Erkennungsrate und effektiven Schutz vor einer Vielzahl an Bedrohungen.
-
Symantec Endpoint Protection: Symantec bietet eine umfassende Endpoint-Sicherheitslösung, die fortschrittliche Bedrohungsabwehrtechnologien mit leistungsstarker Erkennung und Reaktion kombiniert. Sie ist skalierbar und bietet flexible Bereitstellungsoptionen für Unternehmen jeder Größe.
Möglichkeit 2 – Via USB-Stick oder Rescue Disk eine Systemreinigung durchführen
Rescue-Disk erstellen
-
Laden Sie die ISO-Datei der Rescue Disk von einer vertrauenswürdigen Quelle auf einen nicht infizierten Computer herunter. Viele Antivirenhersteller bieten Rescue-Disk-ISOs zum Download an.
-
Verbinden Sie einen formatierten USB-Stick mit dem nicht infizierten Computer.
-
Verwenden Sie ein geeignetes Tool wie Rufus oder Etcher, um die ISO-Datei auf den USB-Stick zu schreiben und so einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen.
Rescue-Disk verwenden
-
Stecken Sie den USB-Stick in den infizierten Computer ein und booten Sie die Rescue Disk. Wenn Ihnen beim Startvorgang keine Option für ein Boot-Menü angeboten wird, können Sie die Boot-Reihenfolge im BIOS oder UEFI ändern. Drücken Sie dazu während des Startvorgangs die passende „F“-Taste (häufig „F2“ oder „F10“, manchmal auch „Entf“). Letztere ist je nach Hersteller unterschiedlich belegt, wird aber in der Regel während des Boot-Vorgangs im unteren Bildschirmbereich eingeblendet.
-
Ändern Sie bei Bedarf die Boot-Reihenfolge so, dass zunächst versucht wird, vom CD-/DVD-Laufwerk oder vom USB-Stick zu booten.
-
Sobald das System von der Rescue Disk gebootet hat, folgen Sie den Anweisungen des Antivirenprogramms, um einen vollständigen Systemscan durchzuführen.
-
Die Software wird verdächtige Dateien und Prozesse scannen und entfernen, einschließlich des Trojaners – falls er erkannt wird.
-
Nach Abschluss des Scans und der Bereinigung können Sie das System herunterfahren und den USB-Stick entfernen.
Möglichkeit 3 – Windows neu installieren
-
Datensicherung: Bevor Sie mit der Neuinstallation von Windows beginnen, sichern Sie alle wichtigen Daten und Dateien auf externen Speichermedien oder in der Cloud. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie nach der Neuinstallation auf Ihre wichtigen Informationen zugreifen können. Können Sie nicht sicher sein, dass sich der Trojaner nicht in diesen Daten versteckt, sollten Sie diesen Schritt überspringen. Die möglicherweise infizierten Daten sind dann dementsprechend verloren.
-
Installationsmedium erstellen: Laden Sie die Windows-Installationsdateien von der offiziellen Microsoft-Website herunter und erstellen Sie ein bootfähiges Installationsmedium mit einem USB-Stick.
-
Boot-Reihenfolge ändern: Stecken Sie den USB-Stick in den infizierten Computer, starten Sie den Computer neu und ändern Sie die Boot-Reihenfolge im BIOS oder UEFI (Zugriff per passender „F“-Taste oder „Entf“) so, dass vom USB-Stick gebootet wird.
-
Windows neu installieren: Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um Windows neu zu installieren. Wählen Sie dabei die Option zur Formatierung der Festplatte oder Partition, auf der Windows installiert ist. Dadurch werden alle vorhandenen Daten gelöscht, einschließlich des Trojaners.
-
Windows-Updates: Nach Abschluss der Windows-Neuinstallation installieren Sie alle verfügbaren Windows-Updates in den Systemeinstellungen. So stellen Sie sicher, dass das System auf dem neuesten Stand ist und ordnungsgemäß funktioniert.
-
Antivirensoftware installieren (optional): Installieren Sie eine zuverlässige Antiviren- oder Anti-Malware-Software, um das System vor zukünftigen Bedrohungen zu schützen. Führen Sie einen vollständigen Systemscan durch, um sicherzustellen, dass das System sauber ist.
-
Wiederherstellung der gesicherten Daten (optional): Stellen Sie alle Daten und Dateien aus Ihrer Sicherung wieder her, um auf Ihre wichtigen Informationen zugreifen zu können.
Das Wichtigste zum Entfernen von Trojanern in Kürze
-
Verwenden Sie eine Anti-Malware-Software, um Systemscans durchzuführen und Trojaner sowie andere schädliche Programme zu erkennen und zu entfernen.
-
Klappt das nicht, führen Sie Scans mithilfe einer Rescue Disk durch, um das infizierte System zu bereinigen – insbesondere, wenn das Betriebssystem beeinträchtigt ist.
-
Falls die Infektion schwerwiegend ist, kann es erforderlich sein, Windows neu zu installieren. So stellen Sie sicher, dass der Trojaner vollständig entfernt wird.
Quelle:
https://www.vodafone.de/business/blog/trojaner-entfernen-effektive-strategien-zur-beseitigung-von-schadsoftware-20452/