Durch die Kombination von Mobil- und Satellitenfunk entsteht eine global verfügbare Konnektivität für viele Branchen – zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Ein Offshore-Windpark in der Nordsee. Eine Lawinen-Messstation in den Alpen. Ein Container auf dem Schiffsweg von Hamburg nach Buenos Aires. Eine Kupfermine in Chile. Abgelegene Standorte und Güter weltweit vernetzen und überwachen zu können war bislang kostspielig und ineffizient. Dabei ist es für viele Unternehmen von entscheidender Bedeutung, zuverlässig Live-Informationen über ihre Fabriken, Fahrzeuge, Maschinen und Lieferungen zu erhalten – auch wenn sie sich in Gebieten ohne stabile Netzabdeckung befinden oder ständig in Bewegung sind. Vor allem, wenn es um kritische Infrastrukturen oder die Sicherheit der Mitarbeitenden geht.
Deshalb kombiniert die Telekom jetzt Mobilfunk und Satellitenfunk: Durch unsere Zusammenarbeit mit den Partnern Intelsat und Skylo können Unternehmen für ihre IoT-Anwendungen weltweit sowohl auf Mobilfunk- als auch auf Satellitenkonnektivität zurückzugreifen und diese Netze über eine einzige Plattform verwalten.
Zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Diese Kombination bietet unzählige Möglichkeiten der Vernetzung, sei es mobile Konnektivität in den Tiefen des Amazonaswaldes, die Verfolgung von Schiffscontainern auf dem Pazifik oder die digitale Anbindung von Weinbergen in der spanischen Region Navarra. Schauen wir uns einige konkrete Beispiele genauer an.
Weniger Lichtverschmutzung in Windparks
Windkraftanlagen unterliegen strengen Luftsicherheitsvorschriften und Kontrollmaßnahmen. Zum Beispiel sind Warnleuchten an den bis zu 130 Meter hohen Windrädern Vorschrift. Mit konvergenter IoT-Konnektivität aus Mobil- und Satellitenfunk lässt sich das Sicherheitslicht abhängig von den aktuellen Umgebungsbedingungen steuern. IoT stellt so die Sicherheit für Flugzeuge sicher und macht die Anlage zugleich nachhaltiger: Das vernetzte System minimiert den Energieverbrauch durch bedarfsgerechte Steuerung und reduziert störende Lichtimmissionen bei Nacht.
Das Angebot der Telekom in Zusammenarbeit mit Intelsat vernetzt die Nachtbeleuchtungen der Firma Lanthan Safe Sky an Windkraftanlagen in besonders abgelegenen Landstrichen, die noch nicht ausreichend mit Mobilfunk versorgt sind. Hier steht die Sicherheit des Flugbetriebs an erster Stelle. Dazu müssen die Anlagen ausfallsicher ihre Lichtsignale senden. Hinzu kommen strenge Umweltvorschriften, um die Lichtverschmutzung und den Eingriff in die Natur möglichst gering zu halten. Dies sind hohe Anforderungen an eine permanente Netzverfügbarkeit bei sehr häufigen Datenübertragungen. Ein klarer Fall für Konnektivität über Satellit und Mobilfunk.
Mehr Sicherheit an Gewässern
Ein weiterer Anwendungsfall für Satellite IoT, der ebenfalls die Sicherheitsbedingungen verbessert, ist die Verwaltung von Wasserdaten. Während sich Wasserstände von Flüssen in der Nähe besiedelter Gebiete und Überschwemmungsgefahren via IoT-Mobilfunk-Konnektivität meist problemlos überwachen lassen, sieht die Situation an abgelegenen Orten anders aus. Mit Hilfe der konvergierten Mobilfunk- und Satelliten-IoT-Konnektivität können Experten und Warndienste Flüsse und andere Gewässer auch in unbewohnten Gebieten im Auge behalten. Das bedeutet mehr Sicherheit und bessere Reaktionsmöglichkeiten, um Mensch und Umwelt zu schützen.
Der Datenspezialist Divirod hilft Kommunen und Unternehmen, zu Wasser-Risiken schnell und digital zu informieren und zu warnen. Dafür erfassen digitale Sensoren Wasserstände in Stauseen und Flüssen, überwachen Küsten oder auch Schneemengen auf Dächern. Die Lösungen sind bereits vielfach erprobt: So sammeln Sensoren beispielsweise in Risikogebieten wie Florida Wasserdaten zur Vorsorge vor Stürmen und schützen das Kulturerbe in Venedig vor Überflutung. Aktuell testet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) diesen Service. Ziel ist es, wertvolle Daten über Wasserstände, Durchflussraten, Temperatur und Qualität in KI-Qualität zu sammeln. Das setzt einen unterbrechungsfreien Datenfluss über mehrere Wochen voraus. Mit Satellite IoT ist dies nun möglich.
Bessere Erreichbarkeit für autonome Schiffe
Die Forschung zu autonomen Schiffen schreitet schnell voran. Eine der Herausforderungen ist die Bereitstellung einer zuverlässigen und sicheren Offshore-Konnektivität. Eine Kombi aus Mobilfunk- und Satelliten-IoT ermöglicht auch auf hoher See den Datenaustausch zwischen dem Schiff und dem Kontrollzentrum. Während konkrete Vorschriften für autonome Schiffe noch ausstehen, ermöglicht die Technologie bereits Versuche, die uns der autonomen Schifffahrt auf den Weltmeeren näher bringen.
Für die Schifffahrt stellt die Satellitenkommunikation einen Meilenstein dar. Eine stabile, leistungsstarke Breitbandverbindung auch auf dem Ozean ermöglicht völlig neue Anwendungsszenarien. Autonom fahrende Wasserfahrzeuge sind nun denkbar: Erste Schifffahrtsunternehmen testen derzeit den Austausch technischer Daten zwischen Schiff und Kontrollraum über 5G-Mobilfunk und Satellit. Die Schiffe sind weltweit im Einsatz; bislang mussten Unternehmen für die digitale Vernetzung meist zahlreiche Kooperationsverträge in unterschiedlichen Ländern abschließen. Mit der neuen Lösung Satellite IoT wird dies einfacher, da die Telekom einen einzelnen, weltweit geltenden Vertrag anbietet.
Szenarien für eine Kombi aus Mobil- und Satellitenfunk
- Abgelegene Gebiete: in ländlichen oder entlegenen Gebieten, in denen die Mobilfunkabdeckung eingeschränkt oder nicht vorhanden ist
- Notfall- und Katastrophenhilfe: bei Naturkatastrophen oder anderen Notfällen, bei denen die terrestrische Infrastruktur beschädigt oder zerstört wurde, um die Kommunikation zwischen Rettungskräften und Hilfsorganisationen aufrechtzuerhalten
- Schifffahrt und Offshore-Industrien: Schiffe und Offshore-Plattformen benötigen eine zuverlässige Kommunikation für Navigation, Wetterinformationen, Notfallkommunikation und allgemeine Betriebsanforderungen
- Luftfahrt: Flugzeuge, insbesondere auf Langstreckenflügen, profitieren für Flugsicherheit, Navigation, Kommunikation mit Flugverkehrsleitern und für die Bereitstellung von WLAN-Diensten an Bord
- Transport und Logistik: in der Transport- und Logistikbranche den Standort und den Zustand von Fahrzeugen, Containern oder Gütern in Echtzeit verfolgen, selbst in abgelegenen Gebieten ohne Mobilfunkabdeckung
- Forschung und Umweltüberwachung: Forschungseinrichtungen und Umweltüberwachungsstationen in abgelegenen Gebieten oder auf hoher See können Daten in Echtzeit an Forscher oder Entscheidungsträger übermitteln
Quelle:
https://iot.telekom.com/de/blog/clevere-kombi-mobilfunk-plus-satellite-fuer-globales-iot